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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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getötet worden.
    Und angeblich steckten Klikiss-Roboter und Soldaten-Kompis dahinter, die mit TVF-Schiffen gekommen waren.
    Während des Flugs nutzten die beiden Flüchtlinge die Einrichtungen an Bord, um sich zu waschen. BeBob gab ihnen Nahrungsrationen – alles schmeckte gut, wenn man immer nur gebratene Pelzgrillen gegessen hatte, meinten sie – und fand auch einfache, bequeme Kleidung für sie. Doch das Mädchen und der Alte wirkten noch immer ziemlich mitgenommen, insbesondere Orli. Hohlwangig und blass starrte sie ins Leere, wenn sie dasaß und eine Tasse Kakao trank.
    »Sei unbesorgt.« BeBob klopfte ihr auf die Schulter. »Wir finden jemanden, der sich um dich kümmert.«
    »Ich komme allein zurecht, aber ich möchte zumindest eine Chance haben.« In Orlis Stimme erklang nur wenig Trotz. »Jene Roboter ließen niemandem eine Chance. Wenn sie von mir in der Höhle gewusst hätten, wäre ich jetzt ebenfalls tot.«
    »Ich bringe dich zur Erde. Die TVF muss erfahren, was geschehen ist. Du musst alles erzählen, selbst wenn es dir schwer fällt. Stell dir nur vor, die Roboter greifen auch andere Kolonien an.«
    »Das machen sie bestimmt.« Orlis Schultern bebten.
    BeBob blickte väterlich auf sie hinab. »Ich habe gewisse Beziehungen zur Terranischen Verteidigungsflotte und werde dich zu den richtigen Leuten bringen. Man wird dir zuhören.« Die Bilder von den Zerstörungen auf Corribus würden selbst den sturen General Lanyan erschüttern.
    Maximale Geschwindigkeit bedeutete, dass der ildiranische Sternenantrieb viel Ekti verbrauchte, aber daran vergeudete BeBob keinen Gedanken. Zeit war jetzt wichtiger als alles andere. Die Erde musste unbedingt vor den Klikiss-Robotern und Soldaten-Kompis gewarnt werden.
    Steinman legte sich auf eine freie Koje und war kurze Zeit später eingeschlafen. Orli döste einige Stunden im Sessel des Kopiloten, bis Albträume sie weckten. Anschließend suchte sie Ablenkung beim Spiel auf ihren abgenutzten, aber immer noch voll funktionsfähigen Synthesizer-Streifen, die sie von Corribus mitgenommen hatte. BeBob hatte die Energiezellen neu geladen, und die Musik schien Orli in eine Welt zu entführen, in der sie bei Erinnerungen an glücklichere Zeiten Frieden fand.
    Steinman kam aus der Kabine, rieb sich die Augen, sah zu Orli und wechselte einen Blick mit BeBob. Das verwaiste Mädchen saß mit halb geschlossenen Augen da, während es spielte, und die beiden Männer lächelten. BeBob wurde das Herz schwer, als er daran dachte, was Orli durchgemacht hatte, aber er sah auch, dass sie stark war. Mit Zeit und ein wenig Hilfe würde sie alles überstehen. Er wollte ihr auf jede nur erdenkliche Weise helfen.
    Die Glaube näherte sich der Erde, ohne langsamer zu werden. BeBob wollte sich mit seiner Nachricht an jemanden ganz oben wenden, der sofort Dinge in Bewegung setzen konnte. Er glaubte, dass Lanyan ihm einen Gefallen schuldete nach all dem, was er hinter sich hatte.
    Vor acht Jahren hatte der General ihn zum Militärdienst verpflichtet und zu gefährlichen Erkundungsmissionen in der Umgebung von Gasriesen der Hydroger gezwungen. Mehrmals war er nur mit knapper Not entkommen und hatte schließlich entschieden, keine derartigen Einsätze mehr zu fliegen.
    BeBob hatte seine damalige Entscheidung, Lanyan den Rücken zu kehren, nie bereut. Es war ohnehin eine Frechheit gewesen, dass die TVF jemanden wie ihn als Kanonenfutter verwendete. Er wollte sich nicht einfach so verheizen lassen.
    Aber das Massaker von Corribus war wichtiger als sein Stolz – es wurde Zeit, Differenzen beizulegen. Lanyan würde der Schlag treffen, wenn er hörte, was passiert war.
    Seit Jahren hatte BeBob keinen Kontakt mehr mit dem Militär gehabt, aber er wusste, wie man sich mit den hohen Tieren von der TVF in Verbindung setzte. Trotz der veränderten Seriennummer und einer neuen Rumpfkonfiguration musste die Blinder Glaube noch immer als Erkundungsschiff bei der Terranischen Verteidigungsflotte verzeichnet sein. Er beabsichtigte, seine Beziehungen spielen zu lassen, damit die beiden Flüchtlinge so schnell wie möglich die Aufmerksamkeit bekamen, die sie verdienten.
    Orli hörte auf zu spielen. Sie sah BeBob an, blickte dann aus dem Fenster zur gelben Sonne und den Planeten, die sie umkreisten.
    »Der blaue ist die Erde.« BeBob deutete darauf. Der Mond leuchtete als heller weißer Fleck neben der blauen Scheibe. »Bist du jemals dort gewesen?«
    »Ich bin dort geboren, doch mein Vater brachte mich nach Dremen,

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