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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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als ich noch sehr klein war. Ich erinnere mich kaum an die Erde.«
    »Ich habe sie absichtlich verlassen«, sagte Steinman. »Zu viele Leute.«
    BeBob nahm eine Kurskorrektur vor und ging auf Sendung, als er in die Reichweite der Mondbasis kam. »Ich habe eine dringende Mitteilung für General Kurt Lanyan. Dies ist die Blinder Glaube. Ich, äh, bin vor einigen Jahren als Erkunder für die TVF tätig gewesen und komme mit wichtigen Informationen: Die Kolonie auf Corribus wurde komplett zerstört. Ich bringe Bilder und Daten mit, außerdem auch zwei Überlebende des Angriffs. Ich glaube, sie sind so weit in Ordnung, aber Ärzte sollten sich sofort nach der Landung um sie kümmern.«
    Als Orli skeptisch auf einige Kratzer und blaue Flecken blickte, fügte BeBob hinzu: »Das habe ich nur gesagt, um den Jungs ein wenig Dampf zu machen.«
    Kurze Zeit später kam die Antwort. »Blinder Glaube, hier ist die TVF-Flugkontrolle. Wir leiten Ihre Nachricht an die zuständigen Stellen weiter. Eine Hilfsgruppe erwartet Sie, wenn Sie im Hauptkrater der Basis landen. Können Sie die Angreifer auf Corribus identifizieren? Waren es die Hydroger?«
    »Nein, Sir. Die Zeugen sagen, der Angriff ging von Kampfschiffen der TVF aus: fünf Mantas und ein Moloch. Sie sahen keine Menschen, nur Soldaten-Kompis, die ihre Befehle offenbar von Klikiss-Robotern empfingen.« Stille folgte diesen Worten. »Haben Sie verstanden? Die Angreifer waren Klikiss-Roboter und Soldaten-Kompis.«
    »Bestätigung, Blinder Glaube. Setzen Sie den Anflug fort. Wir übermitteln Ihnen die Vektorkoordinaten.«
    »Ich bin in einer Stunde bei Ihnen. Bitte geben Sie General Lanyan so schnell wie möglich Bescheid.«
    »Der General zeigt Interesse an Ihrer Ankunft, Blinder Glaube. Er wird Sie persönlich empfangen.«
    BeBob sah seine Begleiter an, lächelte und schaltete ab, als eine Staffel kampfbereiter Remoras startete, um das Schiff zu eskortieren. »Na bitte, ich habe ja gesagt, dass ich Resultate erzielen würde. Wir bekommen einen fürstlichen Empfang.« Allerdings bereitete es ihm Unbehagen, dass die Remoras ihre Waffensysteme aktiviert hatten.
    »Ein fürstlicher Empfang?«, brummte Steinman. »Das bleibt abzuwarten.«
    Die Glaube landete in einem Krater, der in einen militärischen Stützpunkt verwandelt worden war. BeBob deaktivierte das Triebwerk, drehte sich um und sah Orli an. Die alte Uniform, die er dem Mädchen gegeben hatte, war vier Nummern zu groß, aber etwas Besseres konnte er Orli nicht anbieten. »Von jetzt an wird man sich gut um dich kümmern.«
    »Ich passe ebenfalls auf dich auf«, sagte Steinman.
    Als sich die Kraterkuppel über ihnen geschlossen hatte, öffnete BeBob die Luke, nahm das Mädchen an der Hand und stieg mit ihm aus. Helles Licht erwartete sie, und medizinisches Personal eilte ihnen entgegen. Die ihr geltende Aufmerksamkeit schien Orli peinlich zu sein.
    BeBob lächelte erleichtert, als er sah, wie General Lanyan aus dem Hauptkorridor kam, begleitet von vier Silbermützen. Unerwartet viele bewaffnete TVF-Soldaten standen an den Eingängen der Basis und beobachteten BeBob wachsam.
    Atemlos trat er vor. »General! Sie werden es nicht glauben! Ich habe aus den aufgezeichneten Bildern und den Aussagen dieser beiden Überlebenden einen Bericht zusammengestellt, aber Sie sollten trotzdem mit Orli und Mr. Steinman reden. Andere Kolonien könnten in Gefahr sein…«
    Lanyan verschränkte die Arme, schnitt eine finstere Miene und starrte BeBob wie ein Ärgernis an. »Captain Branson Roberts, Sie haben wirklich Nerven, nach Ihrer Desertion hierher zurückzukehren.«
    BeBob lachte verlegen. »Das ist jetzt nicht wichtig, General. Sie müssen unbedingt eine Einsatzgruppe nach Corribus schicken und…«
    Lanyan achtete überhaupt nicht auf BeBobs Worte und gab den Silbermützen ein Zeichen. »Ich habe gehofft, einen der Deserteure zu schnappen, und Sie fallen mir regelrecht in den Schoß. Heutzutage erlebe ich es nur selten, dass Dinge leichter sind als erwartet.« Die Silbermützen packten BeBob an den Armen, und die Soldaten richteten ihre Waffen auf ihn, als rechneten sie mit einem Fluchtversuch. »Hiermit stelle ich Sie unter Arrest.«
    BeBob stand fassungslos mit offenem Mund da. »Soll das ein Witz sein? Nach all dem, was ich Ihnen gesagt habe? Begreifen Sie nicht, was geschehen ist?«
    Lanyan wirkte selbstgefällig und erleichtert. »Ich beabsichtige, Sie vor ein Kriegsgericht zu stellen, wegen Desertion im Krieg.«

58 ORLI

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