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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ihnen entkommen. Wir haben es auch geschafft.«
    Sie beobachtete, wie sich in der Ferne die käferartigen Roboter dem Schürfer von allen Seiten näherten. Sie schienen es nicht besonders eilig zu haben und waren offenbar sicher, dass ihre Beute nicht entkommen konnte. Der Schürfer suchte vergeblich nach einem Ausweg. »Wir sitzen in der Falle. Was haben die Roboter vor?«
    »Fliehen Sie!«, wiederholte Cesca.
    Der Schürfer beschleunigte, wurde schneller und kollidierte mit zwei schwarzen Maschinen, die nicht beiseite wichen. Das Fahrzeug erbebte heftig, und in der niedrigen Schwerkraft wurden die beiden Roboter beiseite geschleudert. Aber sieben oder acht andere näherten sich, erreichten den Schürfer und machten von ihren Klauen und Schneidewerkzeugen Gebrauch.
    »Flieht!«, rief Cesca, obwohl es bereits zu spät war.
    Schreie und kratzende Geräusche kamen aus dem Kom-Lautsprecher. »Das Triebwerk ist lahm gelegt. Wir können uns nicht mehr bewegen. Die Roboter reißen den Rumpf auf…«
    Klikiss-Roboter umringten den Schürfer, und Cesca konnte das Fahrzeug kaum mehr sehen. Plötzlich zeigte sich Dampf vor dem Hintergrund des tintenschwarzen Himmels – die Luft war aus dem Innern des Schürfers entwichen.
    Neben Cesca zitterte Purcell in seinem Sitz. Eine Träne rollte ihm über die Wange. Cesca wollte schreien, aus der Haut fahren, irgendwie helfen. Mit den in dicken Handschuhen steckenden Händen schlug sie gegen die Metallwand, als ginge es ihr darum, einen der Roboter zu zertrümmern. »Verdammt!« Heiße Tränen brannten in ihren Augen.
    Die beiden Männer im anderen Schürfer meldeten sich nicht mehr. Zorn auf ihre Unfähigkeit, Hilfe zu leisten, und Trauer um die toten Roamer erfüllten Cesca. Neben ihr stöhnte Purcell.
    Die Klikiss-Roboter waren wie Piranhas, die das Fleisch von den Knochen eines Kadavers rissen. Sie zerfetzten den Schürfer regelrecht, zerrten die einzelnen Teile auseinander und verteilten sie im Schnee. Als von dem Fahrzeug nicht mehr übrig war als ein Haufen Schrott, wandte sie sich schließlich ab und nahmen ihren Marsch wieder auf.
    Purcell sah Cesca an, als könne sie das Problem lösen. »Was wollen die Roboter? Sie haben keine Forderungen irgendeiner Art gestellt, keine Warnungen gesendet. Sie spielen einfach nur verrückt.«
    Cescas Augen brannten noch immer. »Sie wollen zerstören, aber der Grund dafür ist mir ein Rätsel. Sie haben gesehen, wie viele es sind… Was könnten sie hier auf Jonah 12 beabsichtigen?« Ihr fiel etwas ein. »Vielleicht wollen sie den Planetoiden verlassen und ihr Zerstörungswerk woanders fortsetzen.«
    »Dazu brauchen sie Raumschiffe, Sprecherin.«
    »Irgendwie kamen sie hierher. Möglicherweise gibt es versteckte Schiffe. Oder sie bauen welche, mit den Apparaten und Materialien, die sie hier finden können.«
    Purcells Adamsapfel tanzte auf und ab, und er wurde noch blasser. Er schien so entsetzt zu sein, dass er in Ohnmacht zu fallen drohte. »Vermutlich sind sie deshalb zur Basis unterwegs! Denken Sie nur an die Geräte, Komponenten und Rohstoffe, die wir haben.«
    Cesca veränderte die Frequenz des Kom-Systems und stellte besorgt fest, dass die Batterien nur noch wenig Energie enthielten. »Wir müssen die Basis warnen. Die dortigen Roamer sollen nicht mehr versuchen, uns zu retten; sie müssen an ihre eigene Sicherheit denken.«
    Purcell schluckte. »Was ist mit uns? Selbst wenn wir Energie sparen – länger als ein oder zwei Tage können wir nicht überleben…«
    Cesca bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Ich weiß nicht, wie schnell sich die Klikiss-Roboter im offenen Gelände bewegen können, aber sie werden die Basis erreichen, bevor unsere Energiereserven erschöpft sind. Sie marschieren schon einen ganzen Tag.«
    Sie sendete einen kurzen Bericht über die jüngsten Ereignisse. Immer wieder zerrissen statische Störungen das Bild der sehr besorgt wirkenden Kom-Technikerin auf dem Schirm. »Shizz, wenn die Roboter hierher unterwegs sind, Sprecherin… Haben Sie einen Rat für uns? Dies ist eine Erz verarbeitende Anlage. Wir sind nicht bewaffnet.«
    »Nehmen Sie alle zur Verfügung stehenden Schiffe und evakuieren Sie so viele Personen wie möglich.«
    »Schiffe? Wir haben sie mit dem Auftrag losgeschickt, anderen Clans Nachrichten zu bringen, Sprecherin. Sie sind erst seit wenigen Tagen unterwegs. Noch ist keins von ihnen zurückgekehrt.«
    Cescas Entscheidung, die Schiffe mit Mitteilungen zu den Clans zu schicken, brachte die

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