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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Licht flackerte.
    »Sie sind unzerstörbar!«, rief jemand über einen anderen Kanal.
    »Die Lebenserhaltungssysteme sind hinüber. Wir können sie nicht mehr reparieren.«
    »Sie dringen in die erste Kuppel ein! Explosive Dekompression – dort sind alle tot.«
    »Beim Leitstern!«
    Die Schreie und Rufe bildeten ein großes Durcheinander. Cesca saß hilflos da und sehnte sich danach, irgendwie helfen und die Armee aus Robotern aufhalten zu können.
    »Die Schwerkraft ist gering, und selbst zu Fuß könnten wir schnell eine große Strecke zurücklegen«, wandte sie sich an Purcell. »Wir könnten laufen. Wie lange würde es dauern?«
    »Diese Schutzanzüge sind sehr gut, Sprecherin, aber wie ich schon sagte: In einer derartigen Kälte würden wir höchstens zwei Stunden überleben. In der Zeit können wir nicht auf die andere Seite von Jona 12 gelangen.«
    Cesca ließ die Schultern hängen; sie konnte sich der Schlussfolgerung nicht entziehen. »Und selbst wenn wir imstande wären, die Basis zu erreichen: Die Klikiss-Roboter haben sich bereits Zugang zu den Kuppeln verschafft. Ich möchte vermeiden, dass sie noch zwei weitere Opfer auf ihre Liste setzen können.« Sie ballte die Hand zur Faust und schlug damit erneut an die Wand des Schürfers.
    Der Bildschirm zeigte einige Menschen, die zu fliehen versuchten, einen Kampf, und dann unheilvolle schwarze Gestalten. Das Geräusch von berstendem Metall kam aus dem Kom-Lautsprecher. Und plötzlich wurde der Schirm dunkel.
    Die akustische Übertragung funktionierte noch, doch es dauerte nicht lange, bis die letzten Schreie verklangen. Niemand meldete sich, als Cesca einen Teil der restlichen Batterieenergie verwendete und versuchte, einen neuen Kontakt herzustellen.
    »Es ist niemand mehr am Leben«, sagte Purcell. Er deutete auf die Anzeigen – während der letzten halben Stunde war die Temperatur im Innern des Schürfers dramatisch gesunken. »Und sehen Sie nur, wie es um unsere Energiezellen bestellt ist. Wir können sie nicht aufladen.«
    »Offenbar bleiben uns nur zwei Möglichkeiten: ein langsamer Tod oder ein schneller.« Cesca nahm ihre ganze Entschlossenheit zusammen. »Aber ich gebe noch nicht auf. Wir sind Roamer.«

66 ADMIRAL LEV STROMO
    Auf dem Weg nach Corribus, wo er Nachforschungen in Hinsicht auf ein angebliches Massaker anstellen sollte, wuchs Admiral Stromos Unruhe. Er wünschte sich, nach Hause zurückkehren und den gefährlichen Dienst jüngeren, ehrgeizigeren Offizieren wie Elly Ramirez überlassen zu können. Ihm war kaum Zeit geblieben, die Kleidung zu wechseln, bevor eine neue Reise für ihn begonnen hatte.
    Während der Manta-Kreuzer durchs All raste, hörte sich Admiral Stromo die Aufzeichnungen der Gespräche mit Orli Covitz und Hud Steinman an und betrachtete die von Captain Roberts aufgenommenen Bilder. Ein Kind, ein alter Mann und ein Deserteur! Mithilfe der grünen Priester, die noch immer für die Hanse arbeiteten, waren Telkontakt-Mitteilungen ausgetauscht worden; man hatte festgestellt, dass sich das Transportal auf Corribus tatsächlich nicht mehr erreichen ließ. Etwas stimmte nicht.
    Wer oder was auch immer Corribus angegriffen hatte: Er hoffte, dass sich der Gegner nicht mehr dort befand. Mit Höchstgeschwindigkeit konnte der Manta Corribus innerhalb eines Tages erreichen, und die Analysespezialisten würden sich sofort an die Arbeit machen. TVF-Schiffe? Das war schlicht und einfach unmöglich. Klikiss-Roboter und abtrünnige Soldaten-Kompis? Stromo sah sich nervös auf seiner Kommandobrücke um. An Bord des Manta wurden hunderte von Soldaten-Kompis rund um die Uhr ihren Aufgaben gerecht. Die Einsatzfähigkeit des Raumschiffs hing von ihnen ab, und bisher hatten die Roboter nicht das geringste Problem verursacht. An Bord eines patrouillierenden TVF-Kriegsschiffs kam ein Kompi auf fünf Menschen. Die Vorstellung, auf sie verzichten zu müssen, war absurd.
    General Lanyan würde Stromos Bericht abwarten, bevor er drastische Maßnahmen ergriff. Aus welchem Blickwinkel man die Sache auch betrachtete: Sie sah nicht gut aus.
    »Wir bekommen keine Antwort von der Kolonie, Admiral«, meldete Ramirez von der Brücke. »Seit zehn Minuten versuchen wir, einen Kontakt herzustellen. Jemand sollte dort im Dienst sein und uns hören.«
    »Wir zweifeln nicht daran, dass es dort zu einer Katastrophe gekommen ist«, sagte Stromo. »Ich habe nur gehofft, dass die Schilderungen der Zeugen übertrieben waren.«
    »Wir erhalten jetzt die ersten

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