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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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spitzte sich zu: der Verrat der Klikiss-Roboter, die Angriffe der Hydroger auf Hrel-oro und jetzt auch noch die sterbende Sonne Durris-B. Jora’h musste Lösungen für die vielen Probleme finden. Er musste nachdenken und entscheiden.
    Die gefährlichste Krise war die Hyrillka-Revolte. Vom Horizont-Cluster ging eine wachsende Leere im Thism aus, als immer mehr Ildiraner unter den Einfluss der Aufständischen gerieten. Einige Flüchtlinge von Dzelluria, Alturas und Shonor waren eingetroffen, die letzten erst vor wenigen Stunden.
    Jora’h verfluchte Rusa’h und insbesondere Thor’h für eine Revolte, die ausgerechnet jetzt stattfand, da sich das Ildiranische Reich mit den Hydrogern konfrontiert sah. Was war gravierender: ein Bürgerkrieg… oder die drohende Auslöschung des ildiranischen Volkes?
    Es wurden Vorbereitungen getroffen. Tal O’nh hatte einen Manipel nach dem anderen vom Patrouillendienst bei ildiranischen Kolonien abgezogen und eine ganze Kohorte aus Kriegsschiffen zusammengestellt. Dadurch waren andere ildiranische Welten ungeschützt, sollte es zu einem Angriff der Hydroger kommen.
    Inzwischen war der Dobro-Designierte vermutlich auf dem Weg nach Hyrillka, um Rusa’h seine Antwort zu bringen. Jora’h und Udru’h hatten mehrere mögliche Strategien besprochen und sich dann auf einen von Udru’hs Vorschlägen geeinigt. Der Plan grenzte an Torheit, bot aber eine hauchdünne Chance. Eine andere Lösung das Problems hätte vermutlich den Tod von tausenden oder gar Millionen unschuldiger Ildiraner bedeutet.
    Wenn es zum Schlimmsten kam… Der Weise Imperator war entschlossen, ein weiteres Wuchern dieses Krebsgeschwürs im Thism zu verhindern. Tal O’nh hatte hunderte von Schiffen zur Verfügung und den Befehl, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Ein blutiges Gemetzel. Selbst wenn er die Rebellion mit überlegener militärischer Macht niederschlug – konnten der Weise Imperator und das ildiranische Volk eine solche seelische und geistige Verwundung überleben? Er musste einen anderen Weg finden.
    Bedienstete hatten ihn in seinem Chrysalissessel hierher getragen, aber Jora’h saß nicht darin. Allein in seinen privaten Gemächern wanderte er umher, nahm ein Stück theronisches Holz und betrachtete es wie ein Orakel.
    Seine Augen glänzten feucht, als er die seltsamen Maserungen im Holz betrachtete. Nur eine dunkle Verfärbung erinnerte an den Brand des Weltwalds. Kein Schnitzer oder Bildhauer hatte dieses Holz geformt. Es handelte sich um Rohmaterial von einem uralten intelligenten Baum, der einst ein erbitterter Feind der Hydroger gewesen war. Die Muster wirkten fast hypnotisch und schienen sich wie durch einen Pulsschlag zu verändern. Waren es vielleicht konkrete Überbleibsel der Gedanken des Weltwalds?
    Jora’h drehte das Stück Holz hin und her. Die Einrichtungen und Verzierungen des Palastes verwendeten bunte Kristalle, Spiegel und Prismen. Die Wärme dieses Holzes würde ihnen einen neuen Aspekt geben und Jora’h immer an Nira erinnern.
    Während er die Schnörkel und Bögen der Maserung betrachtete, dachte er an die schöne grüne Priesterin. Wie sehr sie Theroc geliebt hatte! Wie oft hatte sie ihm, während sie sich umarmten, von ihrer Jugend als Akolyth erzählt? Damals hatte sie viel Zeit damit verbracht, den Bäumen Geschichten zu erzählen und ihnen aus alten terranischen Sagen vorzulesen. Jene Geschichten waren es, die ihr Interesse an der Saga der Sieben Sonnen geweckt hatten. Sie und Otema hatten den Schösslingen aus der Saga vorgelesen, damit der Weltwald auch an dieser grandiosen Geschichte teilhaben konnte.
    Gingen einige der Muster im Holz auf die von Nira erzählten Geschichten zurück? Mit den Fingerkuppen strich Jora’h darüber hinweg, als könne er auf diese Weise eine Art Signal empfangen. Das Holz fühlte sich seltsam glatt und weich an, aber es ging keine Kommunikation davon aus.
    Er legte das Stück beiseite und merkte, wie sehr er noch immer unter Niras unerwartetem Tod litt – sie war genau in dem Augenblick gestorben, als er sie hatte retten wollen. Er hatte zunächst den Lügen seines Vaters geglaubt und nicht daran gedacht, den Designierten Udru’h nach seinen Aktivitäten auf Dobro zu fragen. Jora’h glaubte, Nira mit seiner Leichtgläubigkeit verraten zu haben. Er hätte argwöhnischer sein und mehr Fragen stellen sollen. Er hatte die Wahrheit viel zu spät erfahren… und jetzt war Nira tot.
    Kummer wegen vieler Dinge erfüllte den Weisen Imperator,

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