Gefallene Sonnen
vielen auf dem Boden liegenden Soldaten sah.
Noch immer fauchten Strahlwaffen im großen Hangar, aber die Rebellen des Hyrillka-Designierten überwältigten die Crew schnell und nahmen sie gefangen. Zwei Vergnügungsgefährtinnen eilten zu den Türkontrollen, bevor Zan’nhs Verstärkung eintreffen konnte. Die Frauen versiegelten alle Zugänge und blockierten die Kontrollen mit einem Kode, um zu verhindern, dass jemand von außen in den Hangar gelangte.
Schließlich wandte sich der Hyrillka-Designierte den Imagern zu. Er wusste, dass ihn Adar Zan’nh beobachtete, lehnte sich in der Nachbildung des Chrysalissessels zurück und sagte: »Deine Besatzungsmitglieder sind nur betäubt, Adar. Aber ich werde sie alle töten, wenn du dich weigerst, mir dieses Kriegsschiff zu übergeben.«
6 ERSTDESIGNIERTER THOR’H
Als der kleine Transporter im Hangar von Qul Fan’nhs Schiff gelandet war, gab sich Thor’h sehr aufgeregt und stieg aus, begleitet von sieben Leibwächtern.
Die Soldaten der Solaren Marine begegneten ihm mit angemessenem Respekt, aber Thor’h wandte sich mit scharfen Worten an sie. »Bringen Sie mich zum Kommando-Nukleus. Ich möchte sofort mit Ihrem Qul sprechen! Er muss gewarnt werden.«
Die Besatzungsmitglieder stellten den Befehl nicht infrage. Auch wenn er in Ungnade gefallen sein mochte: Thor’h war noch immer der Erstdesignierte. »Folgen Sie uns, Erstdesignierter. Es wird Qul Fan’nh eine Ehre sein, Sie zu empfangen.«
Thor’h und seine sieben Leibwächter gingen mit langen Schritten, um die Soldaten in Bewegung zu halten und Dringlichkeit zu vermitteln.
Nach der Befreiung aus dem Thism-Netz seines Vaters war ihm klar geworden, dass die Ildiraner von den Seelenfäden wie Marionetten kontrolliert wurden. Die Untertanen des Weisen Imperators brachten anderen Ildiranern einfach nicht genug Argwohn entgegen. Narren! Für sie war es absolut unvorstellbar, dass sich einer von ihnen gegen das Reich erhob – ebenso gut hätte die linke Hand eines Mannes ein Messer nehmen und versuchen können, damit die rechte Hand abzuschneiden.
Thor’h glaubte fest daran, dass das Ildiranische Reich nur durch einen so unerwarteten Schock von seiner inneren Schwäche befreit werden konnte. Er teilte Rusa’hs Vision und hielt seinen Onkel für den wahren Weisen Imperator. Für das Wohl seines Volkes war er bereit, alles Notwendige zu tun, auch wenn es bedeutete, sich gegen seine Brüder und den Weisen Imperator Jora’h zu wenden. Wenn alle Ildiraner die Reinheit und Wahrheit der Lichtquelle erkannten, brauchte sein Kampf nicht blutig zu sein.
Doch Thor’h befürchtete, dass viel Blut fließen würde.
Die zeitliche Abstimmung mit Rusa’h war perfekt. Als Thor’h mit seinen sieben Leibwächtern Qul Fan’nhs Kommando-Nukleus erreichte, stellte er fest, dass sich der königliche Shuttle seines Onkels bereits an Bord des Flaggschiffs befand. Gleich würden die Überraschungen beginnen.
Der Manipelkommandant stand kerzengerade in seiner Uniform der Solaren Marine und drehte sich um, als Thor’h den Brückenbereich betrat. Der hoch gewachsene, schlanke Qul presste zum Gruß die Faust aufs Herz. »Sie ehren mich mit Ihrer Präsenz an Bord meines Kriegsschiffs.«
»Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe bei diesem Notfall, Qul.« Thor’h näherte sich Fan’nh, und die sieben Leibwächter von Hyrillka erreichten den Kommando-Nukleus. Bevor ihnen die Soldaten der Eskorte folgen konnten, drehte sich der letzte von ihnen um und schloss den Zugang.
Alles geschah innerhalb weniger Sekunden. Qul Fan’nh blinzelte überrascht. Die ausgesperrten Soldaten hämmerten an die Tür und riefen Fragen.
Thor’h trat an den Manipelkommandanten heran. Ein kleiner Kristalldolch rutschte aus seinem Ärmel, und Thor’h hob ihn sofort, rammte ihn unter Fan’nhs Kinn tief in die Kehle.
Mit gespenstischer Lautlosigkeit schwärmten Thor’hs Leibwächter aus und zogen ihre eigenen Waffen. Verwirrte Brückenoffiziere standen auf, schnappten verblüfft nach Luft.
Die Hyrillkaner wussten, wie man schnell tötete, und sie stießen mit ihren Klingen zu. Einige Offiziere schrien, bevor sie starben. Einer Frau gelang es, einen Alarm auszulösen, bevor zwei der Leibwächter über sie herfielen und ihr die Kehle durchschnitten.
Es war nicht nötig, dass Thor’h noch einmal selbst tötete. Mit dem Fuß schob er Qul Fan’nhs zuckenden Körper vom Kommandogeländer fort. Von den Brückenoffizieren lebte niemand mehr, und der Erstdesignierte
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