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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hat darum gebeten, dass auch die Verluste der Roamer so gering wie möglich bleiben.«
    »Gewiss, Admiral.« Er gewann den Eindruck, dass ihn Ramirez für dumm hielt, weil er auf etwas so Offensichtliches hinwies.
    Andockklammern hielten den Manta am Asteroiden fest. Die Polymerlippen eines Tunnels schlossen sich um die Zugangsluke, die dann aufgesprengt wurde. Eine Vorhut aus in Schutzanzüge gekleideten Soldaten drang wachsam ins Innere des Asteroiden vor und hielt Betäubungsstrahler bereit. Hinter ihr warteten die TVF-Soldaten der zweiten und dritten Welle, bereit dazu, die Roamer-Station zu stürmen.
    Kleine Konsolidierungsgruppen hatten die peripheren Teile der Station besetzt: Lager und Depots mit metallenen Wänden, Kuppeln mit widerstandsfähigem, exotischem Getreide. Der Spiegelfilm des Reflektors schwebte durchs All und legte sich schließlich wie ein funkelndes Tuch um einen kleinen Asteroiden.
    Etwas weiter entfernt flogen kampfbereite Remoras durch den Schwarm aus großen und kleinen Felsen. Die aus der Hauptkuppel entwichene Luft hatte das Bewegungsmoment des zentralen Asteroiden verändert und seine gleichmäßige Rotation in eine taumelnde Kreiselbewegung verwandelt. Die TVF-Piloten nutzten das für Zielübungen und schossen auf alles, das sich bewegte. Sie scheuchten Clanschiffe auf, die versuchten, sich in den Ortungsschatten von Asteroiden zu verbergen.
    Ein kleines Schiff sprang vom Treibhausasteroiden fort wie ein Kaninchen, das sein Versteck verließ. Es tanzte hin und her, als der Pilot immer wieder den Kurs änderte.
    Stromo beugte sich im Kommandosessel vor. »Hindert das Schiff an der Flucht!«, befahl er seiner Streitmacht.
    Sechs Patrouillenremoras orteten das kleine Schiff und nahmen die Verfolgung auf. Stromo betrachtete es auf den Außenschirmen und fand es hässlich, wie aus kaum zueinander passenden Teilen zusammengesetzt. Aber das fliehende Schiff funkelte regelrecht, und bei den plötzlichen Kursänderungen wurde es mit mehr G-Kräften fertig, als selbst TVF-Jäger ertragen konnten.
    Stromo rejustierte die Sensoren des Manta, um das kleine Schiff weiterhin beobachten zu können, als es durch den Asteroidenschwarm raste und dabei von einem Felsbrocken zum nächsten sprang. Der Pilot ging enorme Risiken ein und flog Manöver, die Stromo für undenkbar hielt. Es dauerte nicht lange, bis er die besten Remoras der TVF weit hinter sich gelassen hatte. Wie peinlich.
    »Verfolgung abbrechen«, sagte Stromo. »Ich habe beschlossen, wenigstens ein Roamer-Schiff entkommen zu lassen, damit sich die neue Niederlage herumspricht. Früher oder später müssen sich die Roamer fügen.« Die Worte klangen falsch, noch während er sie aussprach, aber er hob die Stimme, um den Soldaten Zuversicht zu geben.
    Stromo betrachtete die von Anzugkameras übertragenen Bilder, als Ramirez ihre Leute durch Tunnel und dann in die Kuppeln führte. Er konnte von einer aufzeichnenden Linse zur nächsten umschalten, um Einzelheiten zu sehen, gewann dadurch den Eindruck, fast direkt am Geschehen beteiligt zu sein.
    Die Leute in den Kuppeln leisteten kaum Widerstand. Sie waren in der Minderzahl, nicht annähernd so gut bewaffnet und glücklicherweise klug genug, das zu erkennen.
    Stromo schätzte, dass es mehrere hundert Roamer waren. Wie konnten so viele von ihnen in diesen Felsen herumkriechen? Auf dem Weg nach Hhrenn, bei der Planung dieses Einsatzes, hatte er die Anweisung erteilt, in zwei Mantas die einfachen Mannschaftsquartiere so zu verändern, dass sie Gefangene aufnehmen konnten, und zwar lange genug, um diese Roamer zusammen mit denen vom Hurricane-Depot und von Rendezvous zum Klikiss-Planeten zu bringen.
    Schließlich meldete Ramirez: »Admiral Stromo, der Asteroid ist in unserer Hand. Wir sind bereit, Sie hier zu empfangen.«
    Er stand auf und strich seine Uniform glatt. »Brauche ich einen Schutzanzug?«
    »Nein, Sir. Hier gibt es genug Luft. Es ist nur ein bisschen kalt.«
    Im Innern des Asteroiden bedauerte Stromo, nicht wenigstens eine Sauerstoffmaske mitgenommen zu haben, als Schutz vor dem Gestank. Es roch nach Metall, Staub und Dünger. Der Geruch erinnerte den Admiral an eine Latrine. Benutzten die Roamer tatsächlich menschliche Fäkalien für die Düngung ihrer Pflanzen? Wie barbarisch!
    Unter der beschädigten Hauptkuppel hatten die TVF-Techniker Beleuchtungsflächen angebracht, die ihre Betriebsenergie aus Batterien bezogen. Gefangene Roamer standen zwischen verwelkten Pflanzen und

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