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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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husteten, drehten sich verblüfft zu ihrem vermeintlichen Kameraden um. Rlinda versuchte, eine Frage zu stellen, aber der Dampf geriet in ihre Lungen. Sie hätte nicht gedacht, dass ein Betäubungsgas so schnell wirken konnte…
    Rlinda erwachte und hustete. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder klar sehen konnte. Sie schien mit dem Kopf nach unten zu hängen und von einer Seite zur anderen zu schwingen. Arme und Beine baumelten, und der Boden bewegte sich wie ein Fließband. Das konnte nicht sein. Die Schwerkraft des Mondes war viel niedriger als die der Erde, aber trotzdem hätte sie sich nicht so leicht fühlen sollen.
    Vielleicht hätte sie die Sache eher verstanden, wenn die Situation nicht so bizarr gewesen wäre. Ein uniformierter Mann trug sie wie ein Gepäckstück. An ihrem Rücken war ein Antigravstreifen befestigt worden, von der Art, wie man sie für den Transport schwerer Kisten verwendete. Sie hatte nie daran gedacht, solche Streifen für den Transport von Menschen zu benutzen, aber er neutralisierte ihr Gewicht.
    Der Mann ging mit langen Schritten. Rlinda drehte den Kopf, sah nach links und stellte fest, dass auch BeBob mit einem Antigravstreifen ausgestattet worden war. Sein Gesichtsausdruck war undeutbar. »Sind Sie jetzt in der Lage, aus eigener Kraft zu gehen? Dann kommen wir schneller voran.«
    Rlinda beschloss, Fragen auf später zu verschieben. Dies war nicht der geeignete Zeitpunkt. »Aufwachen, BeBob! Wir müssen fort von hier!«
    Davlin löste die Antigravstreifen, und Rlinda sank zu Boden. »Tut mir Leid, dass es so lange dauerte. Ich habe erst spät davon erfahren, und etwas Besseres fiel mir in der kurzen Zeit nicht ein.«
    Rlinda stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf den narbigen Hals. »An die Möglichkeit der Flucht habe ich gar nicht gedacht.«
    »Jetzt bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig. Und ich schätze, es ist besser als eine Hinrichtung oder lebenslange Zwangsarbeit.«
    »Ich erhebe keine Einwände«, sagte BeBob.
    Davlin deutete nach vorn. »Wir haben fast den Hangar erreicht. Dort nehmen wir uns die beiden Schiffe und machen uns aus dem Staub.«
    »Wie sind Sie hierher gekommen? Wie ist es Ihnen gelungen, die Sicherheitsbarrieren der Mondbasis zu passieren? Woher haben Sie die Uniform?«
    »Ich hatte immer eine, obwohl ich vor langer Zeit zur Silbermütze aufgestiegen bin«, antwortete Davlin und bedeutete Rlinda dann, leise zu sein. »Stellen Sie nicht zu viele Fragen. Uns bleiben nur etwa zehn Minuten.«
    »Was passiert in zehn Minuten?«, fragte BeBob. Er torkelte wie ein Betrunkener und versuchte, das Gleichgewicht zu wahren.
    »Dann geht’s hier drunter und drüber. Bei den Wächtern sollte die Wirkung des Betäubungsgases bald nachlassen, und dann werden sie einen Alarm auslösen.« Davlins Stimme klang viel zu ruhig für einen Notfall. »Doch die Basis wird nur langsam darauf reagieren. Das gesamte Personal nimmt an einer Besprechung teil. General Lanyan hat sie erst vor wenigen Minuten einberufen.«
    »Gutes Timing.« Rlinda schnaufte. »Eine seiner Motivationsreden?«
    Davlin lächelte kurz. »Oh, der General wird ebenso überrascht sein wie alle anderen, wenn er erfährt, was los ist. Er hat überhaupt keine Ahnung. Zum Glück findet die Besprechung auf der anderen Seite der Basis statt.«
    Rlinda lachte leise. »Ich würde gern sein Gesicht sehen, wenn er die Nachricht erhält.«
    »Ich würde lieber fliehen, wenn du erlaubst«, sagte Be-Bob. »Vom Gesicht des Generals habe ich genug gesehen.«
    Niemand hielt sich im Hangar auf. Es erstaunte Rlinda, wie viele Dinge Davlin Lotze in kurzer Zeit arrangiert hatte. Aber nachdem sie bei der archäologischen Ausgrabungsstätte auf Rheindic Co einige Zeit mit dem Geheimagenten verbracht und ihm dabei geholfen hatte, die Siedler von Crenna zu retten, war ihr klar: Diesen Mann durfte man nicht unterschätzen.
    Die Unersättliche Neugier stand noch immer dort im Krater, wo sie gelandet war. BeBobs Blinder Glaube befand sich in einem separaten, abgetrennten Bereich. Die TVF hatte das Schiff überholt; es wirkte raumtüchtig und startklar.
    »Wenn wir von hier fortfliegen, wird uns die TVF sofort verfolgen«, sagte Rlinda.
    »Wahrscheinlich. Deshalb brauchen wir einen ausreichenden Vorsprung.«
    »Wir können den Hangar nicht öffnen«, sagte BeBob kummervoll. »Dafür ist eine TVF-Autorisierung erforderlich. Wir kommen hier nicht raus…«
    Davlin brachte ihn mit einem kurzen Blick zum Schweigen. »Ich

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