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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Kontaktschiffes. Als die Fremden antworteten, spürte Osira’h ihre Antipathie den Menschen gegenüber.
    Mehrere Hydroger-Stimmen überlagerten sich und klangen wie ein Gong in Osira’hs Bewusstsein. Sie haben sich mit den Verdani verbündet und Hydroger-Welten zerstört. Sie müssen ausgelöscht werden, so wie die Klikiss.
    Osira’hs Kristallkugel blieb in Bewegung. Die Hydroger brachten sie zu einer durchsichtigen Konstruktion, hinter deren kantigen Wänden sie einige hilflos und elend wirkende menschliche Gefangenen sah. Einige von ihnen trugen Uniformen, andere zivile Kleidung der Hanse, und in den hohlwangigen Gesichtern zeigte sich Angst. Osira’h wollte wissen, wer sie waren und warum die Hydroger sie gefangen hielten.
    Um mit ihnen zu experimentieren. Um uns zu vergnügen. Um zu verstehen. Die Menschen müssen getötet werden. Mit Klikiss-Fackeln haben sie unsere Welten vernichtet.
    Osira’h versuchte sofort, die Hydroger umzustimmen. Eigentlich bestand ihre Aufgabe nur darin, einen Kontakt herzustellen, aber ihr Vater hätte bestimmt keine Einwände erhoben. Verzeihen Sie ihnen. Sie wussten nichts von Ihrer Existenz.
    Sie haben die Waffe immer wieder verwendet.
    Osira’h runzelte die Stirn. Es gab so viel, das sie nicht wusste!
    Neue Bilder erschienen in ihrem Bewusstsein, zeigten ihr die Auslöschung der Menschheit, der Verdani und der Faeros. Die drei Quecksilber-Gestalten sendeten einen so starken Gedankenstrom, dass er Osira’h fast wie eine Druckwelle traf. Wenn du gekommen bist, um für die Menschen zu sprechen, töten wir auch dich.
    Sie spürte nur eine schwache Bereitschaft der Hydroger, ihre Bitte hinsichtlich des Ildiranischen Reichs anzuhören, aber die Menschen wollten sie keinesfalls in diese Erwägungen mit einbeziehen. Osira’h blickte zu den Gefangenen in ihrer transparenten Zelle und bedauerte sehr, ihnen nicht helfen zu können. Als die Hydroger ihre Kontaktkugel fortbrachten, hielt Osira’h den Blickkontakt mit einigen der Menschen, bis sie schließlich außer Sicht gerieten.
    Erneut zwang sie sich, nur an ihre Aufgabe zu denken. Dies war vermutlich ihre einzige Chance, die Einladung des Weisen Imperators zu überbringen. Ihre Geschwister – alle vorherigen Generationen, die schließlich zu diesem Höhepunkt der Zuchtexperimente geführt hatten – waren für diesen einen Zweck genetisch verändert worden. Osira’h musste die Mission erfüllen, für die sie geboren war: Mit gemeinsamen Konzepten musste sie dafür sorgen, dass die Hydroger verstanden. Sie würde das ildiranische Volk retten, so wie man es von ihr erwartete. Der Weise Imperator hatte darauf hingewiesen, dass kein Preis zu hoch war.
    Jora’h hatte betont, dass es keinen anderen Weg gab, aber Osira’h fragte sich, ob sie diesen Worten vertrauen durfte. Bei dieser Angelegenheit handelte er als Weiser Imperator, nicht als ihr Vater oder Geliebter ihrer Mutter. Und Osira’h musste ihm gehorchen… oder es zumindest versuchen.
    Sie konzentrierte sich auf die Dinge, die sie während ihrer Ausbildung gelernt hatte, senkte die letzten mentalen Schilde und gab jeden Widerstand auf. Osira’h wurde zu einer Brücke zwischen zwei völlig verschiedenen Spezies.
    Ihr Bewusstsein schien zu brennen, und alle Gedanken lagen offen da, als eine absolute, vollständige Verbindung zwischen ihr und den Hydrogern entstand. Mit ihren besonderen Fähigkeiten dehnte sie das eigene Selbst aus, weiter als jemals zuvor.
    Und plötzlich war sie den Hydrogern ganz nahe.

102 ROBB BRINDLE
    Robb und die anderen Gefangenen starrten ungläubig durch die trübe Membran ihrer Zelle. Das kleine Mädchen in der kristallenen Kugel wirkte hilflos und völlig fehl am Platz.
    »Ist das Kind ebenfalls gefangen?«, fragte er. »Was machen die Hydroger?«
    »Seht nur, wie die Hydroger ihre Kugel bewegen«, sagte Anjea Telton. »Sie scheinen sie zu eskortieren.«
    Das Mädchen blickte so zu den Gefangenen herüber, als mache es sich Sorgen um sie anstatt um sich selbst. Schließlich geriet es außer Sicht.
    »Die Kugel sah besser aus als das Ding, das mich in die Tiefen des Gasriesen gebracht hat.« Robbs Taucherglocke war noch immer intakt und nicht weit entfernt. Er fragte sich, ob er als zur Selbstaufopferung bereiter Held in die Geschichte eingehen würde oder als geblendeter Narr, dessen Mission von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen war. Wenn er eine Chance zur Flucht gesehen hätte, wäre er bereit gewesen, jedes Risiko einzugehen, nur um

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