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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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bestimmt, unter allen Bedingungen zu funktionieren.
    Als es Anjea gelang, sie zu öffnen, entwich keine Luft. Robb vermutete, dass die Hydroger bereits einen Druckausgleich hergestellt hatten, um das Innere zu untersuchen. Er hoffte inständig, dass die mechanischen Systeme gut genug abgeschirmt waren, um dem gewaltigen Druck in dieser Tiefe des Gasriesen standzuhalten.
    Anjea brachte ihre steife Hülle in die richtige Position und glitt ins Innere der Kapsel.
    Die Gefangenen jubelten. »Sie schafft es tatsächlich!«
    Robb wies nicht darauf hin, dass Anjea noch mehrere unmögliche Dinge bewerkstelligen musste, bevor sie fliehen konnte. Trotzdem: Es erstaunte ihn, dass sie so weit gekommen war.
    Zuerst galt es, das Hochdruckgas aus dem Innern der Kapsel zu entfernen und durch atembare Luft zu ersetzen, und dazu mussten die Tanks intakt sein. Die Luke schloss sich wieder, und für einige endlose Momente geschah nichts. Dann gelang es Anjea offenbar, mit den Greifarmen die internen Kontrollen zu bedienen. Statuslichter blinkten an der Taucherglocke.
    Ventile öffneten sich, und Pumpen pressten das Hochdruckgas nach draußen. Kleine Blasen bildeten sich und stiegen funkelnd auf.
    »Die Systeme funktionieren noch«, sagte Robb. »Wenn sie die Kapsel mit Sauerstoff gefüllt hat, müsste sie aufsteigen wie eine Luftblase im Meer. Sie hat eine Chance!«
    »Aber keine sehr große«, ließ sich ein anderer Gefangener kummervoll vernehmen.
    Zwei Klikiss-Roboter erschienen plötzlich auf einer parabelförmig gekrümmten Brücke. Sie bewegten ihre Arme und schienen Alarm zu geben.
    Schlangenartige Pseudopodien vereinten sich zu silbernen Lachen, strömten über Rampen und polygonale Plattformen und wurden zu einzelnen Hydrogern, die sich der Kapsel näherten.
    Robb fühlte Übelkeit in sich emporsteigen und biss die Zähne zusammen. »Na los, na los! Beeil dich, Anjea!«
    Eine Gruppe von Hydrogern umgab die Taucherglocke und verwandelte sich in Säulen, viel größer als die übliche Nachahmung der Roamer-Gestalt. Drei Klikiss-Roboter gesellten sich ihnen hinzu.
    Die Roboter näherten sich der Kapsel, und Hydroger klammerten sich wie unheilvolle Parasiten an ihr fest. Die schwarzen Maschinen streckten ihre Arme aus, tasteten mit Klauen über die Außenhülle und suchten nach einem Weg ins Innere.
    Die unteren Düsen der Kapsel wurden aktiv, als Anjea versuchte, das Triebwerk zu aktivieren. Die Gefangenen brüllten, sie solle sich beeilen, obwohl sie sie nicht hören konnte.
    Die Klikiss-Roboter fanden die Luke, zerrten an den Kontrollen und zerfetzten die Abdichtungen. Sie rissen die Luke aus den Angeln.
    Hochdruckgas schmetterte ins Innere der Kapsel. Die Hydroger erhoben sich wie Geister aus Silber und strömten durch die Öffnung.
    Die Menschen in ihrer Zelle beobachteten entsetzt, wie die Fremden erst eine Hälfte des Behälters aus der Kapsel brachten und dann die andere. Selbst wenn Anjea in die schützende Hülle zurückgekrochen war, bevor die Klikiss-Roboter die Luke aufgerissen hatten… Inzwischen konnte nicht mehr als Brei von ihr übrig sein.
    Robb sank auf die Knie. Die anderen Gefangenen stöhnten.
    Während der nächsten Stunde nahmen die Klikiss-Roboter Robbs Kapsel Platte für Platte auseinander, bis nur noch ein Haufen Schrott von ihr übrig war.

103 DENN PERONI
    Auf dem Rückweg nach Plumas, den Frachtraum voller ildiranischer Handelsware, machte Denn einen Abstecher zu den Resten des Hurricane-Depots. Er und Caleb Tamblyn wollten sehen, was die Große Gans dort angestellt hatte.
    Zwei Bergungsschiffe der Roamer suchten bei den Überbleibseln nach verwertbaren Dingen. Ihre Piloten – einer vom Clan Hosaki, der andere ein Sandoval – sendeten halbwegs genaue Orbitaldaten, um der Sture Beharrlichkeit beim Flug durch die Trümmerwolke zu helfen, die einst ein Treffpunkt für die Roamer gewesen war.
    »Zum Teufel mit den Tiwis!«, brummte Caleb, als er die schwarzen Brandspuren auf den Planetoiden sah. »Ich fürchte, dort gibt es nicht viel zu bergen.«
    Die verstreuten Clans waren noch immer damit beschäftigt, die Situation einzuschätzen, und deshalb kam dem Informationsaustausch große Bedeutung zu. Denn und Caleb berichteten von ihren heimlichen Geschäften auf Yreka und mit dem Ildiranischen Reich. Die Piloten wiesen darauf hin, dass es Jess Tamblyn irgendwie gelungen war, Golgen für den Betrieb von Himmelsminen sicher zu machen. Sie fügten hinzu, dass zahlreiche Roamer in die Gefangenschaft der TVF

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