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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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infrage zu stellen. »Captain, das Waffenpotenzial dieses Kreuzers genügt für eine simple Polizeiaktion, nicht wahr?«
    Der Mann winkte ab. »Gegen einen Haufen schmutziger Kakerlaken? Natürlich, Madam.«
    Die Sensoren ermittelten weitere Daten über die Werften in den Ringen. Maureens Verwunderung wuchs, als sie sich näherten. »Das ist eine regelrechte Stadt. Wie können die Roamer in der kurzen Zeit nach der Schlacht eine so große Anlage geschaffen haben?«
    »Sie haben einen schwachen Punkt entdeckt und sich darauf gestürzt«, sagte Natalie Brindle.
    »Aasfresser!«, fügte ihr Mann hinzu. »Aber damit kommen sie nicht durch.«
    Maureen trat hinter den Captain des Manta und kniff die Augen zusammen. »Wir retten die TVF-Gefangenen. Die Roamer-Clans sind geächtet und als Feinde eingestuft. Das genügt als Rechtfertigung, um die Leute dort zusammenzutreiben und zur Hanse zu bringen.«
    Conrads Gesicht verfinsterte sich. »Ich lobe Ihre Zurückhaltung, Madam. Wenn es nach mir ginge…«
    Maureen unterbrach ihn. »Ich verstehe, was Sie meinen, Lieutenant Commander Brindle. Aber die Hanse hat in einer Verlautbarung darauf hingewiesen, dass alle Basen der Roamer der Kontrolle des Militärs unterstellt und ihre Ressourcen für den Krieg konfisziert werden. Darüber hinaus gilt die Anweisung, die Roamer gefangen zu nehmen und zu verhören. Denken Sie nur an die Informationen, die wir durch intensive Befragungen von ihnen gewinnen können.«
    Der Captain schickte Remora-Staffeln in den Einsatz. Die schnellen Jäger näherten sich dem Chaos der Werften – Greifkapseln, Shuttles und Frachter schwirrten dort umher und schienen auf Kursen zu fliegen, die allein vom Zufall bestimmt wurden.
    Maureen sendete erneut auf Kellums Frequenz. »Die Terranische Verteidigungsflotte ist bereit, Ihre sofortige und bedingungslose Kapitulation zu akzeptieren. Wir fordern die Roamer auf, sich von uns an Bord nehmen zu lassen.«
    Als die Antwort kam, hörte Maureen Explosionen und Schreie im Hintergrund. »Seien Sie nicht blöd! Für solchen Unsinn haben wir keine Zeit! Die Soldaten-Kompis sind vollkommen ausgerastet.«
    »Sie werden es sehr bereuen, wenn den TVF-Gefangenen irgendein Leid geschieht«, warnte Maureen.
    »Dann kommen Sie und holen Sie Ihre Leute, Ma’am. Wie verlieren hier immer mehr an Boden. Bald gibt es nichts mehr, das Sie beschlagnahmen können.«
    Die Remoras der ersten Staffel stoben auseinander, als ein von Soldaten-Kompis geflogener Transporter auf Kollisionskurs mit ihnen ging. Zwei voll beladene Erzfrachter, ebenfalls von Kompis gesteuert, beschleunigten und rammten eine Werft des Raumdocks.
    »Ich glaube, die Roamer lügen nicht«, sagte Natalie Brindle.
    Es knackte im Kom-Lautsprecher, und Del Kellums ungeduldige Stimme ertönte erneut. »Hier ist jemand, mit dem Sie vielleicht sprechen möchten. Ich erlaube ihm Zugang zu einem Kommunikator, damit Sie die Dinge zwischen sich klären können. Hören Sie auf damit, alles noch komplizierter zu machen!«
    Eine andere Stimme erklang. »Hier spricht Kiro Yamane, ziviler Berater der Terranischen Verteidigungsflotte.«
    Unter den Familienangehörigen auf der Brücke des Manta-Kreuzers gab es einen Mann, der einen Freudenschrei ausstieß.
    »Zusammen mit dreißig anderen Überlebenden der Schlacht von Osquivel hat man mich hier in den Roamer-Werften festgehalten«, fuhr Yamane fort. »Wir sind gut behandelt worden, doch die neuen Soldaten-Kompis laufen Amok und bedrohen uns alle. Mr. Kellum sagt die Wahrheit. Wir könnten die Hilfe der TVF gebrauchen.«
    Maureen nickte dem Captain des Manta zu. »Unsere Priorität besteht darin, die Gefangenen zu befreien.« Sie sah wieder auf den Kom-Schirm. »Mr. Yamane, führen Sie Ihre Leute zusammen. Als Gegenleistung für unsere Hilfe erwarten wir die bedingungslose Kapitulation von den Roa-mern. Andernfalls retten wir sie nicht.«
    Die Treibstoffdepots eines weiteren Lagerasteroiden explodierten. Auf der Brücke von Maureens Manta-Kreuzer sprachen Eltern und Familienangehörige miteinander, von neuer Hoffnung erfüllt. Yamanes Vater weinte voller Freude, während andere immer wieder nach den Namen der Überlebenden fragten. Maureen bedeutete ihnen zu schweigen. »Wir finden es bald heraus.«
    Sie wagte nicht zu hoffen, dass ihr Enkel Patrick zu den Überlebenden zählte. Yamane hatte von einunddreißig Personen gesprochen – ein äußerst geringer Prozentsatz der vielen TVF-Soldaten, die seit der Schlacht von Osquivel

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