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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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vor den Kom-Geräten. Alexa sah auf, als ihre Tochter hereinkam. »Bring dich in Sicherheit, Celli.«
    Das Mädchen stützte die Hände an die schmalen Hüften. »Und wo gibt es einen sicheren Ort, Mutter? Wenn ich einen wüsste, würde ich dich dorthin bringen!«
    »Es gibt keine Sicherheit, solange wir nicht in der Lage sind, den Hydrogern eine Mitteilung zu schicken oder um Hilfe zu rufen«, sagte Idriss.
    »Du willst den Hydrogern eine Mitteilung schicken?«, brachte Celli hervor. »Das klingt nicht nach einer guten Idee.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass die Fremden bereit sind, zuzuhören?«, fragte Solimar. »Sie wollen den Weltwald zerstören.«
    Idriss schenkte der Frage keine Beachtung und deutete auf die Kontrollen. »Sind dies die richtigen Schalter?«
    Solimar trat rasch vor. »Wenn Sie darauf bestehen… Ich zeige Ihnen alles.« Er hatte sich immer für technische Dinge interessiert, und deshalb fiel es ihm nicht schwer, mit den Kom-Kontrollen zurechtzukommen.
    »Du kennst die Hydroger, Vater«, sagte Celli. »Erwartest du im Ernst eine Antwort von ihnen?«
    Idriss sah über die Schulter. Seine Augen waren gerötet, und er wirkte plötzlich sehr alt. »Die grünen Priester senden durch den Telkontakt, aber die Hydroger haben uns alle umgebracht, bevor jemand uns zu Hilfe kommen kann.«
    Das Kom-System summte, und Solimar trat zurück. »Die Geräte sind sendebereit, auf allen Frequenzen.«
    Idriss übernahm die Kontrollen. »Hier spricht Vater Idriss, Oberhaupt der Theronen. Wir sind ein friedliches Volk und haben Ihnen nichts getan. Bitte lassen Sie uns in Frieden. Wir sind nicht Ihre Feinde.«
    Celli sah ihren Vater an. »Die Hydroger haben immer die Verdani für ihre Feinde gehalten. Weil wir für die Bäume arbeiten, hassen sie uns – uns alle. Sie werden ihre Angriffe erst einstellen, wenn der ganze Planet in Schutt und Asche liegt.«
    »Wir verlangen, dass Sie uns einen Botschafter schicken, wie im Fall der Erde«, fuhr Idriss fort und klang lächerlich naiv – immerhin wusste er, dass die Hydroger erneut dabei waren, den Weltwald zu verheeren. Seine Stimme klang wehleidig, als er sagte: »Bitte verschonen Sie uns.«
    Die aus den Kom-Lautsprechern klingende Antwort überraschte sie alle. Sie kam nicht von den Hydrogern, denn es war eine menschliche Stimme. »Keine Sorge, wir beschützen Sie.« Eine kurze Pause. »Ich hoffe, dies funktioniert.«
    Mutter Alexa beugte sich vor. »Wer spricht da? Wer auch immer Sie sind: Bitte helfen Sie uns.«
    »Oh, Entschuldigung. Ich bin Kotto Okiah. Offenbar kommen wir genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Droger werden gleich eine Überraschung erleben. Vorausgesetzt, meine Berechnungen stimmen.«
    Celli erinnerte sich an den exzentrischen Roamer-Ingenieur, dessen ehrgeizige Pläne beim Wiederaufbau der theronischen Siedlungen geholfen hatten. Die Roamer waren von Theroc geflohen, weil sie befürchteten, von der TVF gefangen genommen zu werden, und sie hatten gewusst, dass die Hydroger irgendwann zum Planeten des Weltwalds zurückkehren würden.
    Celli eilte zu einem Fenster in der dicken Pilzriff-Wand. Es erschien ihr sehr unwahrscheinlich, dass die Weltraum-Zigeuner über eine wirkungsvolle Waffe gegen die Kugelschiffe verfügten, aber zumindest traute sie ihnen mehr zu als den Kommunikationsversuchen ihres Vaters.
    Sie sah einige Roamer-Schiffe am Himmel, ein Dutzend alte, arg mitgenommen wirkende Raumer, jeder mit einer anderen Konfiguration. Die Hydroger schenkten ihnen keine Beachtung, schienen sie für bedeutungslos zu halten. Ohne zu zögern flogen die Clan-Schiffe den großen Kugeln entgegen. Celli fragte sich, was den Roamern durch den Kopf ging. Alles deutete darauf hin, dass sie nicht die geringste Chance gegen die Hydroger hatten.

119 IMPERATOR RUSA’H
    Das einst helle Thism löste sich um ihn herum auf. Die Seelenfäden, die Rusa’h so deutlich gesehen und so fest gehalten hatte, zuckten wie scharfe Drähte aus seinen mentalen Händen. Wie konnte der falsche Weise Imperator so mächtig sein? Dieser Vorgang schmerzte mehr als Schnitte in der Haut und imaginärer Blutverlust. Alle Nialia-Felder waren zerstört; es würde kein Schiing mehr geben. Zwar hielten sich viele loyale Wächter, Angehörige des Linsen-Geschlechts, Vergnügungsgefährtinnen, Bedienstete und Ärzte im befestigten Palast auf, aber die Soldaten des Weisen Imperators kamen näher und bahnten sich einen Weg durch die Verteidigungsanlagen. Rusa’h hätte es nie für möglich

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