Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Die Rekruten marschierten koordiniert, wie zwei Sportteams, die um eine Meisterschaft wetteiferten.
    Neben ihr blickte Tasias kleiner Kompi EA in die gleiche Richtung. Sie wusste nicht, ob das Zuhörer-Modell tatsächlich Dinge sah und Einzelheiten in sich aufnahm oder nur das Verhalten seiner Eignerin nachahmte.
    Flieger mit Staustrahltriebwerken donnerten durch die dünne Marsatmosphäre, und in der niedrigen Schwerkraft des Roten Planeten sprangen Fallschirmspringer aus den Frachträumen. Als sie fielen, breiteten sie fledermausartige Schwingen aus. Ihre dünnen, aber sehr reißfesten Filme boten Fläche genug für die dünne Luft, um einen gesteuerten Sprung zu ermöglichen. Die Soldaten planten ganz offensichtlich, in der Nähe des Ziels zu landen.
    »Das ist ein ungewöhnlicher Trick der Gruppe Jade«, wandte sich Tasia an EA.
    »Damit wird es ihr vermutlich gelingen, den Tagessieg zu erringen«, erwiderte der Kompi. Der Umstand, dass EA zu einer solchen Antwort imstande war, ließ Tasia hoffen, dass das Zuhörer-Modell eigenständig dachte.
    Sie lächelte hinter ihrem Helmvisier. »Ich muss den Einfallsreichtum jener Soldaten loben. Nur durch unmögliche und unerwartete Aktionen kann die TVF etwas gegen die Droger ausrichten.«
    Sie wusste, dass die Flotte aus Rammschiffen bald einsatzbereit war: außerordentlich stark gepanzerte Schlachtschiffe, deren Besatzungen aus Soldaten-Kompis bestanden. Jene Schiffe sollten die Kugelraumer der Hydroger rammen. Eine sehr teure Art der Verteidigung – aber damit konnte den Hydrogern ohne den Verlust von Menschenleben Schaden zugefügt werden. Bisher hatte nichts anderes funktioniert. Wenn die großen Rammschiffe fertig waren, galt es, auf die richtige Gelegenheit zu warten. Wenn sie ihren Zweck erfüllten, hatten die Tiwis eine neue Waffe gegen die Droger. Und wenn sie gegen die Hydroger Siege errangen, hörten sie vielleicht auf, die Roamer als Ersatzfeind anzugreifen…
    Es fiel der TVF immer schwerer, neue Rekruten zu finden, und jede Gruppe Kleebs schien schlimmer zu sein als die vorhergehende. Deshalb brauchten die Schlachtschiffe immer mehr Soldaten-Kompis für die Vervollständigung ihrer Besatzungen.
    Um den Rest musste sich Tasia kümmern. Was für eine Zeitverschwendung! Warum war sie gezwungen, Soldaten auszubilden, die vielleicht eines Tages gegen die Clans eingesetzt wurden und noch mehr Außenposten zerstörten?
    Die Springer landeten, streiften die großen Schirme ab und gingen in Position, um die zweite Gruppe zu empfangen. Tasia beobachtete sie und schenkte ihnen nur deshalb Aufmerksamkeit, weil sie selbst über die an diesem Tag erzielten Ergebnisse berichten musste.
    Von ihrem Felsvorsprung aus behielt sie die Rekruten im Auge. Die meisten von ihnen erwiesen sich als schrecklich langsam und reagierten, wie sie es aus Büchern gelernt hatten; sie waren weit davon entfernt, instinktiv zu handeln. Sie hatten bisher ein zu einfaches, zu bequemes Leben geführt, in dem Fehler kaum ernste Konsequenzen nach sich zogen. Sie waren nicht daran gewöhnt, dass der kleinste Patzer zu einer Katastrophe führen konnte.
    Tasia war nicht zur TVF gegangen, um ihre Zeit zu vergeuden. Sie hatte sich Mühe gegeben, mit dem Ergebnis einer schnellen Beförderung. Es ging ihr nicht um Auszeichnungen und Medaillen, und sie spielte auch keine politischen Spielchen. Stattdessen arbeitete sie hart und tat sich bei allen getesteten Fähigkeiten hervor. Sie war nicht bestrebt, politische oder militärische Karriere zu machen, sah im höheren Rang vor allem den Vorteil, sich mit wichtigeren Dingen befassen zu können. Aus diesem Blickwinkel hatte sie bisher alles gesehen.
    Aber jetzt, wegen der dummen Streiterei mit den Roamern, hatte man ihr das Manta-Kommando genommen und sie zum Mars geschickt, während die TVF gegen die Clans vorging. Hätte man ihr nicht wenigstens eine sinnvolle Aufgabe geben können?
    Tasia aktivierte den Helmsender. »Gruppe Saphir, was macht ihr da unten? Man könnte meinen, ihr versucht ein Lagerfeuer anzuzünden!« Sie hätte das nicht für ausgeschlossen gehalten, obwohl die dünne Luft nicht genug Sauerstoff enthielt und es an brennbaren Materialien mangelte.
    »Hadden hat ein Leck in seinem Lufttank, Commander«, antwortete einer der Kleebs. »Beim letzten Abstieg ist er auf den Rücken gefallen. Wir versuchen, den Tank auszutauschen.«
    »Der Druck fällt schnell!«, erklang eine andere Stimme voller Panik.
    »So wie ihr euch anstellt, könntet ihr

Weitere Kostenlose Bücher