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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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goldene, schuppige Rinde. »Wir werden dem Weisen Imperator begegnen, und dies scheint mir ein angemessenes Geschenk zu sein, meinst du nicht?«
    »Es dürfte Basil kaum gefallen, einen seiner Schösslinge zu verlieren.«
    »Nahton ist der grüne Priester des Hofes, und er wies darauf hin, dass dies nicht die Ausübung seiner Pflicht behindert«, sagte Estarra mit mehr Kühnheit, als sie empfand. In Gedanken war sie die Argumente und Gegenargumente bereits durchgegangen. »Außerdem kehrt Sarein bald von Theroc zurück. Sie kann weitere Schösslinge mitbringen.«
    Estarra sicherte die Pflanze, als das Schiff zu beschleunigen begann und die Umlaufbahn verließ, eskortiert von mehreren Manta-Kreuzern der alten Modellreihe. Sie und Peter hassten es, dem Vorsitzenden so nahe zu sein – sie wussten, wozu er fähig war. Basil hatte den Versuch, sie beide umzubringen, nicht geleugnet, und die Spannungen zwischen ihm und dem König blieben. Die Vorstellung, dass der Vorsitzende von diesem kleinen Geheimnis erfuhr, machte Estarra nervös.
    »Es wird eine lange Reise nach Ildira sein«, sagte sie.
    Vor kurzem hatte sie entdeckt, dass sie schwanger war, ein Grund zur Freude und zur Sorge. Als sie ganz sicher war, Peters Kind in sich zu tragen, hatte sie ihn informiert.
    Die Schwangerschaft kam unerwartet, aber Estarra wollte das Kind, und Peter ebenfalls. Basil hatte ihnen Verhütungsmaßnahmen aufgezwungen, doch keine Methode funktionierte hundertprozentig. »Unfälle« geschahen – es war nicht ihre Schuld.
    Doch der Vorsitzende Wenzeslas tolerierte keine Unfälle – es sei denn, er inszenierte sie.
    Als der vom Hydroger-Krieg, von widerspenstigen Kolonien und geächteten Roamer-Clans ausgehende Druck immer mehr wuchs, wurde Basil zunehmend gereizter und irrationaler. Niemand konnte wissen, wie er auf die Nachricht reagieren würde, dass Peter und Estarra einen königlichen Erben bekamen, noch dazu einen, den er nicht geplant hatte.
    »Er wird es früher oder später herausfinden, aber derzeit halten wir es geheim«, hatte Peter ihr eines Nachts ins Ohr geflüstert, als sie sich im Bett umarmten. »Solange wir können. Sonst stehen Basil zu viele Möglichkeiten offen, und nicht alle sind positiv für uns.«
    Geheimnisse. Estarra verabscheute sie immer mehr. Sie war im friedlichen Weltwald von Theroc aufgewachsen, in einer Familie und mit vielen Freunden unter den grünen Priestern. Sie hatte es nie gut verstanden, etwas geheim zu halten, doch jetzt hing ihr Leben, oder zumindest das ihres ungeborenen Kinds, davon ab.
    Peter bemerkte die subtilen Veränderungen in ihrem Verhalten, ihrem Erscheinungsbild und ihrem Appetit. Sie musste den Hygienebereich öfter als sonst aufsuchen und litt an gelegentlicher Übelkeit. Alles deutete auf eine Schwangerschaft hin. An Bord des diplomatischen Schiffes, in unmittelbarer Nähe des Vorsitzenden, fürchtete sie sich zu verraten. Immerhin beobachtete Wenzeslas immer alles sehr genau.
    Doch während des langen Flugs blieb der Vorsitzende vor allem auf seine Arbeit konzentriert, las Dokumente und die Nachrichten auf seinem Datenschirm. Was politische und geschäftliche Dinge betraf, war Wenzeslas zweifellos ein Experte, aber persönlichen Dingen schenkte er kaum Aufmerksamkeit.
    Peter schockierte Estarra regelrecht, als er Basil zu einem gemeinsamen Abendessen einlud. »Du forderst das Schicksal heraus«, flüsterte sie erschrocken. »Er könnte etwas bemerken!«
    Aber der Vorsitzende lehnte die Einladung ab, und Peter sah Estarra mit einem wissenden Lächeln an. »Wenn ich ihn nicht gefragt hätte, wäre er vielleicht unangekündigt bei uns erschienen. Das Angebot, Zeit mit ihm zu verbringen, ist die beste Möglichkeit, ihn von uns fern zu halten.«
    »Ihr beide habt eine sehr seltsame Beziehung.«
    »Ja, das stimmt.«
    Am zweiten Tag der Reise, als Estarra und Peter durch den Hauptkorridor des Schiffes gingen, kam es zu einer unerwarteten Begegnung mit dem Vorsitzenden, der seine Kabine verließ. Estarra fühlte sich so, als wären Peter und sie Kinder, die den Vater in seinem Arbeitszimmer störten.
    Peter bedachte Wenzeslas mit einem besonders strahlenden Lächeln. »Basil! Ich bin neugierig… Schon seit einer ganzen Weile habe ich keine Berichte mehr bekommen. Gibt es Neuigkeiten über die Soldaten-Kompis? Sie wollten überprüfen lassen, ob die Klikiss-Programmierung irgendetwas Schädliches enthält.«
    Wenzeslas runzelte die Stirn, als er in sein Quartier zurückkehrte. »Der

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