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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Gesellschaft!«
    Die Stimme des Kryotechnikers kam aus den Kom-Lautsprechern im Innern der Helme. »Ich hoffe, du hast wichtige Leute mitgebracht. Du ahnst nicht, wie groß das hier ist.«
    »Die Sprecherin und Purcell sind bei mir. Genügt dir das?«
    »Ich denke schon.«
    Der Tunnel sah aus, als wäre er von Säure aus dem Eis geätzt worden – etwas hatte hier völlig glatte Wände hinterlassen. Danvier strich mit den Handschuhen darüber hinweg. »Künstlichen Ursprungs, kein Zweifel. Die Roboter haben sich hier eine Art Nest geschaffen.«
    Sie brachten eine Kurve hinter sich und sahen Jack, der ihnen im Licht einer Lampe zuwinkte. »Kommt, seht euch das an. Es müssen mehr als hundert sein. Die Höhle reicht weiter als das Licht.«
    Cesca schnappte unwillkürlich nach Luft, als sie die schwarzen käferartigen Gestalten sah. Der Kryotechniker kniete sich hin und hantierte am Ektoskelett des ersten Klikiss-Roboters. Dahinter reihte sich eine reglose Maschine an die andere.
    Die Sprecherin kam näher. »Ich habe noch nie einen solchen Roboter gesehen, erst recht nicht aus der Nähe.« Die flache Kopfplatte wirkte kantig, wies Andeutungen eines Kamms und lamellenartige Seitenöffnungen auf. Vorn zeigte sich eine Ansammlung glatter Sensoren, wie die Augengruppe einer Spinne.
    »Ihre Systeme sind erstaunlich gut erhalten«, sagte Jack und befingerte eine Öffnung im ellipsoiden Körperkern. »Vermutlich befinden sie sich seit Jahrhunderten hier in der Kälte, aber sie scheinen voll funktionsfähig zu sein.« Er lächelte hinter dem Helmvisier. »Bestimmt können wir viel über diese Roboter herausfinden, wenn wir einen von ihnen auseinander nehmen.«
    »Kotto wäre begeistert«, sagte Purcell.
    »Mit dem Hydroger-Schiff dürfte er durchaus zufrieden sein«, erwiderte Cesca. »Hier sind Sie gefordert, Jack.«
    »Und ich freue mich über die Gelegenheit.« Mit einer Thermolampe taute der Kryotechniker das Eis am Rumpf des ersten Klikiss-Roboters. Zum Vorschein kam eine Art Kontrollsystem, und als er es berührte, blitzte es an einer Stelle kurz auf. »Shizz, ich weiß nicht, was das war, aber es könnte leichter sein, als ich dachte, diese Dinger wieder zu reaktivieren.«
    Plötzlich begannen die Augen des Roboters zu glühen, und ihr roter Schein fiel in den Tunnel. Ein Summen kam aus dem Innern der Maschine. »He, es hat geklappt.« Jack stand auf.
    Der geometrische Kopf drehte sich, und das Summen wurde lauter. Hinter dem ersten Roboter regte sich der zweite und dann auch der dritte. Das scharlachrote Glühen optischer Sensoren wurde heller, als die Maschine ihren Blick auf den in einen Schutzanzug gekleideten Mann vor ihr richtete.
    »Was jetzt, Purcell?«, fragte Danvier, der hinter Cesca und dem Verwalter stand. »Die Roboter erwachen…«
    »Ich, äh, überlasse alle Entscheidungen der Sprecherin.«
    Bevor Cesca etwas sagen konnte, neigte sich der erste Roboter ein wenig zur Seite. Zugangsplatten im gepanzerten Rumpf knackten und glitten beiseite. Dahinter befanden sich mehrere zusammengeklappte mechanische Arme.
    Jack beugte sich näher. »Das ist…«
    Einer der Arme zuckte plötzlich nach vorn, stieß gegen Jacks Helmvisier und zerschmetterte es. Die Luft entwich durch die Öffnung und kondensierte sofort zu Dampf, während sich der Arm des Roboters wie ein Bohrer drehte. Eine Mischung aus Blut, Hautfetzen und Knochensplittern spritzte aus dem Helm. Es blieb Jack nicht einmal Zeit genug, einen Schrei von sich zu geben.
    Der Klikiss-Roboter erhob sich auf mehreren wie Fingerstummel wirkenden Beinen. Hinter ihm bewegten sich die beiden nächsten Maschinen. Tiefer in den Tunneln glühten optische Sensoren auf, wie die Augen eines aus langem Schlaf erwachenden Drachen.
    Danvier wankte nach vorn und schrie, aber er konnte nichts mehr für den Kryotechniker tun, der als blutige Masse auf dem eisigen Boden lag. Plötzlich wurde dem Eissammler die Gefahr klar, die ihm selbst drohte, als sich ihm die ersten drei Roboter zuwandten. Bevor sich Danvier umdrehen konnte, streckten ihm die Maschinen Greif- und Werkzeugarme entgegen. Die Klikiss-Roboter kamen näher, während er zu entkommen versuchte und auf dem glatten Boden ausrutschte.
    Alles geschah innerhalb weniger Sekunden. Die Roboter packten ihn und schlugen auf ihn ein. Sie rissen den Schutzanzug auf und zertrümmerten den Helm. Im Gegensatz zu Jack blieb Danvier genug Zeit zu schreien, bevor er starb.
    Cesca griff nach Purcells Arm und zerrte den entsetzten

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