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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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habe vernünftige Anfragen an sie gerichtet und um Dinge gebeten, die das Leben in dieser verdammten Siedlung erleichtern würden, doch sie hielten es nicht einmal für nötig zu antworten. Vielleicht hört man auf Sie. Bitte geben Sie unsere Anfragen und Beschwerden weiter.«
    »Ja, das mache ich.« Tasia lächelte bittersüß. »Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass meine Vorgesetzten mich schon seit einer ganzen Weile ignorieren. Ich bin nicht mehr am aktuellen Geschehen beteiligt. Ich wusste nicht einmal von den Aktionen gegen die Stützpunkte der Roamer, bis sich alle für die entsprechenden Erfolge gratulierten.«
    Clarin wandte sich verärgert an sie. »Was wollen die Tiwis? Erklären Sie es mir. Sie haben uns hier auf Llaro abgesetzt, ohne irgendwelche Anweisungen. Offenbar sollen wir eine Kolonie für sie gründen. Natürlich leisten wir dabei bessere Arbeit als diese Amateure – ha! –, aber es ist das seltsamste Gefängnis, das ich mir vorstellen kann.« Clarin maß Tasia mit einem aufmerksamen Blick. »Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen, Tamblyn. Wird man wegen irgendeines Verbrechens Anklage gegen uns erheben? Oder will man uns auch weiterhin ohne Verfahren festhalten?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Und vielleicht wissen es nicht einmal die Tiwis selbst. Sie wollen die Roamer aus dem Weg haben, damit sie keine Probleme verursachen. Möglicherweise planen sie, euch bei Verhandlungen mit einem Clanoberhaupt oder der Sprecherin als Druckmittel zu verwenden.«
    »Oder sie wollen einfach nur, dass wir ihre Kolonie für sie bauen.« Clarin schüttelte den Kopf, und sein Blick galt dabei den Konstruktionen, den Pumpstationen und Solarenergie-Generatoren. »Wir streiten uns immer wieder mit den TVF-Technikern. Sie bestehen darauf, alles auf die übliche ineffiziente Weise zu konstruieren. Wir haben bessere Ideen, aber sie lassen nicht zu, dass wir sie in die Tat umsetzen.«
    Tasia dachte an die einfallslose Technik, die das Militär noch immer benutzte, obwohl Roamer schon vor Generationen alles verbessert hatten. »Sie halten an ihren eigenen Methoden fest.«
    »Ach, warum sollte ich mir deshalb Gedanken machen?«, fuhr Clarin fort. »Ich glaube lieber, dass wir nicht lange hier bleiben. Die Große Gans kann ihre Kolonie selbst errichten. Wenn schließlich alles zusammenfällt, findet sie bestimmt eine Möglichkeit, die Schuld daran uns zu geben.«
    Es erleichterte Tasia, mit jemandem zu reden, der den gleichen Hintergrund hatte wie sie. »Die Clans müssen neue Orte finden, wo sie sich niederlassen können. Warum nicht hier siedeln und Anspruch auf Llaro erheben, wenn Sie sich diese Welt verdient haben?«
    Clarin schnitt eine finstere Miene. »Dieser Planet? Wenn wir ihn in eine angenehme Welt verwandelt haben, übernimmt die Große Gans alles. Roamer verstehen sich am besten darauf, unter schwierigen Umständen zurechtzukommen. Ha! Sehen Sie in diesem Planeten vielleicht eine Herausforderung für uns?«
    Sie schritten am Rand der Siedlung entlang, unter einem dunkel werdenden Himmel. Schließlich fand Tasia den Mut, Clarin nach Jess, ihren Onkeln und ihren Freunden zu fragen. In dieser Hinsicht konnte er ihr kaum Informationen anbieten, aber er erwähnte Sprecherin Peronis kurze Verlobung mit Reynald von Theroc, der dann bei einem Angriff der Hydroger ums Leben gekommen war. Tasia wusste von Jess’ Gefühlen für Cesca – damals hatte er sie geliebt. Wenn ihre Onkel jetzt die Wasserminen von Plumas leiteten, so war Jess fort.
    Als sie die andere Seite der Siedlung erreichten, wurden Tasia, EA und Clarin Zeugen einer Konfrontation zwischen Tiwi-Wächtern und Roamer-Kindern. Ein Gouvernanten-Kompi stand zwischen den Soldaten und seinen Schützlingen. »Es gehört sich nicht, dass Sie in diesem Ton mit meinen Kindern reden.« Tasia erkannte den Kompi UR, der während ihrer Kindheit in Rendezvous einer ihrer Lehrer gewesen war.
    »Diese Kinder sind aufsässig und gefährlich«, erwiderte einer der Soldaten. »Wir müssen sie vom Baugelände fern halten, um ihrer eigenen Sicherheit willen.«
    »Ich garantiere ihre Sicherheit«, sagte UR. »Sie sind dafür nicht zuständig.«
    »Hör mal, Kompi, du hast nicht darüber zu entscheiden, wofür wir zuständig sind.«
    »Ich bin für diese Kinder verantwortlich. Halten Sie sich von ihnen fern. Geben Sie ihnen keine Befehle. Reden Sie nicht einmal mit ihnen.«
    Tasia hätte fast gelacht, als sie sich näherte. Sie bekleidete einen höheren

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