Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Transportsystems beauftragt worden. Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, seine Vermutungen und Schlussfolgerungen in täglichen Tagebucheinträgen festzuhalten, die von allen Interessierten abgerufen werden konnten. Doch plötzlich waren die Tagebucheinträge ausgeblieben, und Kotto hatte erfahren, dass Palawu durch ein Klikiss-Transportal verschwunden war.
    Als Kotto nun die trapezförmige Fläche mit den Symbolen betrachtete, näherte sich ihm GU. »Sie träumen schon wieder, Kotto Okiah.«
    »Wie bitte?«, erwiderte er geistesabwesend.
    »Sie lassen Ihre Gedanken treiben und hängen Überlegungen nach, die nichts mit der aktuellen Aufgabe zu tun haben.«
    »Du scheinst die menschliche Natur sehr gut zu kennen.«
    »Ich weiß die Anzeichen zu deuten. Möchten Sie wissen, wie ich zu dem Schluss gelangt bin, dass Sie träumen?«
    »Nein, schon gut. Du hast Recht. Ich war abgelenkt.« Kotto schniefte. »Aber wenn wir die Transportale im Innern der Kugelschiffe kontrollieren könnten, wären wir vielleicht imstande, eine Verbindung zu einem… schwarzen Loch zu schaffen. Stell dir das vor! Die Droger fliegen umher, auf der Suche nach Himmelsminen der Roamer, um sie zu zerstören, und plötzlich erscheint ein schwarzes Loch in ihrem Wohnzimmer. Ha!«
    »Das wäre zweifellos sehr destruktiv für die feindlichen Schiffe, Kotto Okiah«, ließ sich KR vernehmen. »Aber die Wahrscheinlichkeit dafür scheint eher gering zu sein.«
    Kotto schlug mit der Faust auf eine Vorwölbung im zentralen Raum. »Ich habe noch nichts herausgefunden! Die Hydroger sind so… fremdartig. Und die Gedanken der Hydroger liegen dieser Technik zugrunde. Ich müsste in der Lage sein, ihre Überlegungen nachzuvollziehen.«
    Der verbeulte GU richtete seine goldgelben optischen Sensoren auf Kotto. »Vielleicht ist eine einfache Lösung besser als eine komplexe Herangehensweise.«
    »GU, wenn mir eine einfache Lösung einfiele, würde ich sofort Gebrauch davon machen. Bisher ist es uns nur gelungen, die Luke zu öffnen.«
    Plötzlich kam ihm eine Idee, und er starrte auf den Kompi hinab. Die Kratzer in GUs Polymerhaut und ihre Verfärbungen wiesen noch immer auf seine unfreiwillige Reise durchs All hin, als sich plötzlich die Luke des Kugelschiffs geöffnet hatte und unter Hochdruck stehendes Gas entwichen war. Der Kompi war weit fortgeschleudert worden…
    Kottos Gesicht erhellte sich. »Beim Leitstern, vielleicht genügt was! Es wäre wie eine… Türklingel. Wie ein Dosenöffner! Wir müssen die Tür nur dann öffnen, wenn es die Droger am wenigsten erwarten.«
    »Ist das eine wirkungsvolle Waffe?«
    »Und ob!«

38 TASIA TAMBLYN
    Während der dienstfreien Abendstunden ihres dreitägigen Aufenthalts auf Llaro wanderte Tasia durch die Labyrinthe aus Zelten und Hütten der deportierten Roamer. Wegen ihrer TVF-Uniform begegnete sie vielen argwöhnischen Blicken und bekam nur knappe Antworten auf ihre Fragen. Andere sahen in ihr eine Art Fürsprecherin, vielleicht die beste, die sie bekommen konnten. Trotzdem: Sie passte nicht hierher. Es schien nirgends einen geeigneten Ort für sie zu geben.
    Sie hatte sich umgehört, einige Namen in Erfahrung gebracht und beschloss nun, ein privates Gespräch mit Roberto Clarin zu führen, dem früheren Verwalter des Hurricane-Depots. Er war ein fähiger Administrator gewesen und gehörte zu den ersten Roamern, die man nach Llaro gebracht hatte. Er schien der Anführer zu sein, und vielleicht konnte er Tasia helfen.
    Clarin ging neben ihr und einem sehr höflichen EA, duckte sich unter Fahnen hinweg und winkte staubigen Arbeitern zu, die spät von der Feldarbeit zurückkehrten. Der dickbäuchige Mann sprach mit großer Offenheit, klang aber nicht bitter und neigte auch nicht dazu, ein vorschnelles Urteil zu fällen. »Viele Roamer nähmen Anstoß an den Entscheidungen, die Sie getroffen haben. Auch Ihr Vater.«
    Tasia presste die Lippen zusammen. »Vielleicht. Aber ich muss meinem Leitstern folgen.«
    »Und doch… hier sind Sie.« Clarin seufzte. »Wissen Sie, es hilft, meinen Frust bei jemandem abzuladen, der eine TVF-Uniform trägt. Obwohl das eigentlich nichts nützt.«
    »Ich höre zu«, sagte Tasia. »Ich weiß nicht, wie viel ich für Sie tun kann. Aufgrund meiner Herkunft ist mein Einfluss derzeit begrenzt, aber ich bin Offizier und kann das eine oder andere bewirken. Mal sehen.«
    »Es wäre einen Versuch wert. Die Tiwis in der neuen Basis scheinen nicht mal richtiges Handelsstandard zu sprechen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher