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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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rechten Dingen zuging.
    Rusa’h wies die Angriffsjäger an, zur primären Stadt zu fliegen. Mit explosiven Projektilen zerstörten sie dort die Kommunikationszentrale und verhinderten, dass sich Dzelluria mit Ildira in Verbindung setzte. Rusa’h wollte vermeiden, dass der Weise Imperator irgendwelche Informationen bekam.
    Der Dzelluria-Designierte und sein Protegé wussten nicht, was sie tun sollten. Der Angriff kam zu schnell, war zu präzise.
    Das imposante Flaggschiff landete, und eine riesige Ehrenwache aus konvertierten Soldaten der Solaren Marine trug den Chrysalissessel des Imperators in den Sonnenschein von Dzelluria. Der Designierte Orra’h war so verwirrt, dass es einige Sekunden dauerte, bis er seinen Bruder erkannte. »Rusa’h? Was hat dies zu bedeuten? Warum bist du so gekleidet? Und warum sitzt du in der Nachbildung des Chrysalissessels?«
    »Weil ich der rechtmäßige Imperator bin.« Die Soldaten stellten den Sessel vor Orra’h und seinem jungen Begleiter ab. »Ich bin gekommen, um dich einzuladen, meine Sache zu unterstützen.«
    Er erklärte, wie sein Geist zur Lichtquelle gelangt war, während sein verletzter Körper im Subthism-Schlaf gelegen hatte. Er wies darauf hin, die Wurzeln aller Seelenfäden gesehen zu haben, die das ildiranische Volk vereinten. Und er betonte, ihnen gefolgt zu sein, bis zu der Fäulnis, die das Reich bedrohte. Nicht nur der Usurpator Jora’h, sondern auch die Weisen Imperatoren vor ihm hatten das ildiranische Volk in die Irre geführt und waren für die wahre Vision blind gewesen. Rusa’h wusste, wie man die Ildiraner zur Lichtquelle zurückführte. Er bot Rückkehr zu den alten Traditionen und Unabhängigkeit an, ein Ende der Beziehung zu den parasitären Menschen und auch ein Ende der Hydroger-Gefahr.
    Der junge Czir’h wirkte erschrocken, als Rusa’h seine Lösung erläuterte, und der Designierte Orra’h zeigte Ärger. »Ich habe von deiner Verletzung gehört, Rusa’h. Komm mit mir, und ich weise meine besten Mediziner an, dich von deinem Wahn zu befreien. Wir würden deine Rückkehr in die große Familie des Weisen Imperators begrüßen.«
    Die anderen Kriegsschiffe gingen tiefer, hingen mächtig und drohend am Himmel. Die Bürger von Dzelluria hatten sich in der Hoffnung versammelt, eine großartige Himmelsparade zu sehen, aber jetzt breitete sich Furcht bei ihnen aus.
    Rusa’h sah seinen widerspenstigen Bruder an und runzelte die Stirn. »Ich bedauere, dass du mich zwingst, meine Einladung in eine Drohung zu verwandeln, Orra’h.« Er hob die Hand, woraufhin seine Offiziere den Kriegsschiffen Anweisungen übermittelten. Rusa’h wartete.
    Strahlblitze fauchten vom Himmel herab und brannten Schneisen durch die Gebäude der Hauptstadt. Explosionen donnerten, eine nach der anderen. Männer und Frauen schrien. Hunderte starben. Überall gab es Rauch und Flammen. Es entstand ein perfekter Kreis der Zerstörung, ein schwarzer Graben, der den luxuriösen Palast des Designierten umgab.
    Orra’h war sprachlos, als er das Ausmaß der Zerstörung sah. »Hör auf!«, rief der Designierte-in-Bereitschaft Czir’h. »Warum greifst du Dzelluria an?«
    »Ich verleihe meinen Worten Nachdruck.« Rusa’h wandte sich dem blassen Designierten zu. »Ich frage dich noch einmal: Bist du bereit, mich mit der Bevölkerung deines Planeten zu unterstützen?«
    Orra’h rief nach seinen Wachen, aber die dzellurianischen Soldaten waren in der Minderzahl und schnell überwältigt. Kurze Zeit später lagen fünfzig Wächter des Designierten tot auf dem Boden. Vom warmen Blut auf den Steinplatten ging ein metallischer Geruch aus.
    »Du machst mich traurig, Orra’h. Aber mir gibt die Entschlossenheit Mut, alles Erforderliche für das ildiranische Volk zu tun.« Rusa’h gab seinen nächsten Gefolgsleuten ein Zeichen.
    Die Soldaten sprangen wie Raubtiere vor, holten Kristalldolche und spitze Aluminiumstangen hervor. Sie fielen über den Designierten her, der vergeblich versuchte, sich zur Wehr zu setzen. Er starb innerhalb weniger Sekunden, und die Soldaten wichen mit blutigen Waffen zurück.
    Der Designierte-in-Bereitschaft schrie fassungslos. Der Tod des Designierten Orra’h hallte durch das alte Thism- Netz wie der Missklang einer gerissenen Saite. Rusa’hs Anhänger blieben von der dissonanten Agonie verschont, aber die Bevölkerung von Dzelluria fühlte den Verlust ihres Oberhaupts wie eine Sense zwischen den Beinen.
    Rusa’h wandte sich an den bleichen und entsetzten jungen

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