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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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entfernt.
    Auf Hyrillka lief alles bestens. Er erwartete auch nichts anderes, denn er hatte den wahren Weg zur Lichtquelle gesehen.
    Er war amüsiert und ganz und gar nicht überrascht gewesen, als der Weise Imperator drei Scout-Kampfboote geschickt hatte, mit dem Auftrag, nach Adar Zan’nh zu sehen. Durch die Verbindungen seines falschen Thism musste Jora’h den Tod so vieler Opfer während der Geiselkrise und die Zerstörung des einen geopferten Kriegsschiffs gefühlt haben.
    Rusa’h rechnete nicht damit, dass sein Bruder zur Vernunft kam. Es würden noch viele schmerzliche Opfer notwendig werden, bis der angebliche Weise Imperator seine Niederlage eingestand und vor Rusa’h kapitulierte.
    Die Kampfboote waren ins Hyrillka-System gekommen und hatten mit Sondierungen begonnen. Zwar hatten jene Angehörigen der Solaren Marine Gefahr erwartet, doch sie waren nicht auf die Falle vorbereitet gewesen. Sie gehörten nicht zu Rusa’hs Netz, und deshalb konnten sie auf dem ganzen Planeten kein Thism spüren. Es war den Getreuen des neuen Imperators nicht schwer gefallen, sie gefangen zu nehmen, nachdem die Kriegsschiffe die Kampfboote umzingelt hatten.
    Schiing-Gas erlaubte es Rusa’h, die Verbindungen der Besatzungsmitglieder mit dem alten Thism zu lösen und sie seinem eigenen Netz hinzuzufügen. Als die Wirkung der Droge nachließ, gehörten die Soldaten der Kampfboote zu seinen Untertanen.
    Alles war ganz einfach gewesen und schnell gegangen. Jetzt begann die nächste Phase.
    Rusa’h hatte den Erstdesignierten Thor’h bereits mit einem der Kriegsschiffe und einem speziellen Auftrag nach Dobro geschickt. Thor’h brachte eine Botschaft: ein Angebot oder ein Ultimatum – es kam ganz darauf an, aus welchem Blickwinkel Udru’h die Sache sah. Der neue Imperator glaubte, im Dobro-Designierten, der viele Einstellungen und politische Entscheidungen des Weisen Imperators missbilligte, einen Verbündeten finden zu können. Rusa’h erinnerte sich an die Spannungen zwischen Udru’h und Jora’h, damals, als er selbst noch verblendet gewesen war. Während der Umarmung durch die Lichtquelle hatte er viele geheime Dinge erfahren. Vielleicht würde der Dobro-Designierte mit ihm zusammenarbeiten. Rusa’h hoffte, dass er in Hinsicht auf seinen Bruder nicht zu viel Blut vergießen musste, aber er war zu allem Notwendigen bereit.
    Er machte sich auf den Weg nach Dzelluria und ließ seine Vergnügungsgefährtinnen im Zitadellenpalast von Hyrillka zurück, wo sie den gefangenen Adar Zan’nh bewachen sollten. Rusa’h bezweifelte, dass Zan’nh irgendwann seine Meinung änderte; er war zu sehr in falsche Loyalität seinem Vater gegenüber verstrickt. Als Rusa’h es sich im Kommando-Nukleus des Flaggschiffs bequem machte, dachte er zufrieden daran, dass er Zan’nh nicht für die Verwirklichung seiner Pläne brauchte.
    Alle Besatzungsmitglieder der fünfundvierzig Kriegsschiffe hatten inzwischen seiner heiligen Sache die Treue geschworen. Nach der Konvertierung war das Schiing-Gas aus der Atemluft gefiltert worden, um den Soldaten geistige Klarheit zurückzugeben und das neue Thism-Netz zu festigen.
    Rusa’h konnte nicht zulassen, dass irgendein Hyrillkaner noch einmal Schiing konsumierte – das galt auch für den Erstdesignierten Thor’h. Sie gehörten jetzt zu seinem Netz, und er durfte ihnen keine Gelegenheit geben, sich wieder daraus zu lösen. Ein zweiter, ebenso wichtiger Grund für die Restriktion war, dass die gesamte Schiing-Produktion für die wachsende Rebellion verwendet werden sollte. Große Mengen der Droge stellten das wirkungsvollste Werkzeug Hyrillkas bei der Ausbreitung von Rusa’hs Erleuchtung dar.
    Der neue Imperator hatte entschieden, die erste Eroberung selbst zu leiten. Dzelluria würde fallen.
    Als die Kriegsschiffe den Planeten erreichten, hielt der dortige Designierte sie vermutlich für eine von Ildira geschickte Flotte, die Himmelsparaden durchführen sollte. Der Designierte Orra’h sandte Willkommensbotschaften, und der Designierte-in-Bereitschaft Czir’h, ein Sohn des Weisen Imperators, erklärte sich bereit, zeremonielle Pflichten wahrzunehmen.
    »Ihr beide seid für eine wichtige Aufgabe vorgesehen«, sagte Imperator Rusa’h. »Haltet euch bereit.«
    Er schickte große Gruppen aus Kampfbooten und bewaffneten Angriffsjägern zur Hauptstadt. Kriegsschiffe zeigten sich am Himmel, die Waffen feuerbereit. Der Designierte von Dzelluria und die Bürger begannen zu ahnen, dass etwas nicht mit

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