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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte. Pery’h war nicht bereit gewesen, sich zu beugen, und dadurch zu einem Held geworden, einem Märtyrer. Zan’nh dachte daran, wie einsam sich Pery’h vor seinem Tod gefühlt haben musste…
    Er fragte sich, was seine letzten Gedanken gewesen sein mochten, als ihn Wächter aus diesen Räumen gezerrt und zum letzten Mal aufgefordert hatten, sich der Rebellion anzuschließen. Seine Weigerung brachte ihm den Tod. Pery’hs Agonie und Verzweiflung reichten durch die Seelenfäden bis nach Ildira, und dadurch erfuhr der Weise Imperator Jora’h, was geschehen war.
    Wenn Zan’nh in der Lage gewesen wäre, ebenfalls eine Botschaft zu schicken… Doch Pery’h war ein reinblütiger Sohn des adligen Geschlechts gewesen, was eine stärkere Verbindung mit seinem Vater bedeutete. Zan’nh hingegen war nur ein Halbblut. Zwar existierte auch in seinem Fall eine feste Verbindung, aber es mangelte ihm an der Fähigkeit, seine Gedanken zu verdichten und dem Weisen Imperator eine detaillierte Erklärung zu schicken. Er hoffte, dass er nicht sterben musste, um die notwendigen Informationen zu übermitteln.
    Auch so wusste Jora’h bestimmt, dass etwas Schreckliches geschehen war und sich der Ädar in einer sehr schwierigen Lage befand. Bestimmt hatte er den Tod all der Soldaten an Bord des Raumschiffs gespürt, das vom verräterischen Thor’h vernichtet worden war. Die Vergnügungsgefährtinnen hatten Zan’nh mit großer Freude auf die drei vom Weisen Imperator ausgeschickten Kampfboote hingewiesen, die von Rusa’hs Getreuen aufgebracht worden waren. Es bedeutete leider, dass Jora’h auch weiterhin von den aktuellen Ereignissen getrennt blieb.
    Zan’nh drehte sich um, als er hörte, wie sich zwei Wächter dem Zugang seiner Unterkunft näherten. Es handelte sich um frühere Angehörige der Solaren Marine – er erkannte sie als Besatzungsmitglieder von Qul Fan’nhs Schiff. Die Männer starrten ihn emotionslos an, und der Adar fragte sich, ob sie den Befehl erhalten hatten, ihn jetzt zu töten. Er hob das Kinn, schwieg und wartete darauf, dass sie das Wort an ihn richteten.
    Schließlich sagte einer der beiden Wächter: »Wir haben die Mitteilung erhalten, dass Imperator Rusa’h die Kriegsschiffe benutzt hat, um Dzelluria unserem größer werdenden Reich hinzuzufügen. Angehörige des Linsen-Geschlechts und Soldaten verteilen Schiing, um die Bevölkerung mit unserem Thism-Netz zu verbinden.«
    Zan’nh erschauerte innerlich. Orra’h, der frühere Designierte von Dzelluria, war ein sturer Mann, der keine übereilten Entscheidungen traf. »Warum sollten sich die Bewohner von Dzelluria euch anschließen, noch dazu so schnell? Bestimmt leisten sie Widerstand.«
    Die nächste Vergnügungsgefährtin lächelte. »Der Dzelluria-Designierte hat beschlossen, sich zu opfern und dem Designierten-in-Bereitschaft dadurch die Möglichkeit zu geben, aus freiem Willen auf die Seite von Imperator Rusa’h zu treten. Nach seiner Konvertierung wird es nicht schwer sein, auch die Bevölkerung ins Thism aufzunehmen.«
    Der Adar blieb steinern und atmete schneller. Fern von Ildira, mit einem Manipel Kriegsschiffe am Himmel, der Designierte ermordet und sein Nachfolger zur Unterwerfung gezwungen… Unter solchen Umständen konnten die Bewohner von Dzelluria Rusa’h kaum Widerstand leisten. Die verwirrten Ildiraner jenes Planeten würden die Gefahr nicht verstehen und nach jeder Hoffnung greifen, selbst nach einer falschen. Sie waren leichte Beute für Rusa’h.
    Zan’nh sah die früheren Kameraden von der Solaren Marine an. Sie hatten ihm nur deshalb diese Informationen gegeben, um ihm Leid zu bescheren. Vielleicht hofften sie, ihn dadurch gefügiger zu machen.
    »An meinem Standpunkt ändert sich nichts. Ihr vergeudet eure Mühe.«
    »Nein, nichts ist vergeudet«, widersprach eine Vergnügungsgefährtin. »Imperator Rusa’h möchte, dass Sie unsere Kriegsschiffe bei der nächsten Expedition begleiten. Die Schiffe werden bald hierher zurückkehren. Wenn Sie alles selbst erleben, dürfte Ihnen klar werden, dass der Sieg des Imperators unvermeidlich und Ihre Position unhaltbar ist.«
    Zan’nh schloss die Augen und bezog Kraft aus der Erinnerung daran, wie Adar Kori’nh bei Qronha 3 seine unerwartete Offensive gegen die Hydroger begonnen hatte.
    »Kapitulation kommt für mich nicht infrage«, sagte Zan’nh mit stählerner Entschlossenheit in der Stimme.

42 DOBRO-DESIGNIERTER UDRU’H
    Ein nicht angekündigtes Kriegsschiff erschien am Himmel

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