Gefangen (German Edition)
hatte ihm abgeraten, sie sei nicht professionell, sondern eine unschuldige junge Frau, zu anständig, zu brav. Er wisse nicht, ob sie schnell genug lernen würde. Aber genau deswegen wollte Lennart sie ja. Eine schöne, attraktive Beute hatte er sich ausgeguckt.
Er war es gewohnt, erfolgreich zu sein. Erfolgreich im Beruf, eigentlich auch bei Frauen. Er war sich seiner Attraktivität durchaus bewusst. Aber immer wieder ergab sich dasselbe Problem. Sie wollten Gleichberechtigung, Mitbestimmung, in allem. Damit würde er sich nicht abfinden.
Delia brachte die idealen Voraussetzungen für eine Sklavin mit. Sie hatte keine Ahnung von dieser Art Spiele. Hervorragend. Er würde sie nach seinen Wünschen formen. Es würde ihm Vergnügen bereiten, sie zu erziehen, bis sie ihm bedingungslos gehorchte. Auch wenn sie sich noch ein wenig zierte.
Aber der Blick, mit dem sie ihn jedes Mal angeschmachtet hatte, wenn er vor dem Podest gestanden war, hatte alles gesagt. Sie begehrte ihn und wollte begehrt werden. Er würde diesen Umstand zu seinem Vorteil ausnutzen. Er würde sie süchtig machen. Süchtig nach ihm.
Anfangs, als er nach vielen Enttäuschungen mit verschiedenen Frauen bemerkt hatte, wie er von Mal zu Mal wütender wurde und seine Neigung zu Züchtigungen entdeckte, verkehrte er im Haus einer Domina und vergnügte sich mit ihren Sklavinnen. Aber diese waren ihm in ihrem Gehorsam zu künstlich. Sie waren es gewohnt, die Wünsche der Kunden zu erfüllen, in dem Spiel abgestumpft, lamentierten in immer gleichen, einstudierten Worten.
Dann lernte er das Edelbordell von Max kennen. Seine Frauen jammerten aufrichtiger, denn sie waren nicht als Sklavinnen, sondern als Liebesdamen angestellt und übernahmen diesen Job nur widerwillig. Aber sie gaben Lennart nicht das, wonach er suchte, weil sie sich bei alledem professionell verkauften.
Delia war ahnungslos. Sie war die Richtige. Er war überzeugt davon. Vielleicht würde er mit ihr auch endlich wieder eine Erektion haben, ohne hart und grausam sein zu müssen, und seine Frustrationen abbauen. Sie war diejenige, nach der er gesucht hatte. Sie würde bald gehorsam sein, sehr gehorsam. Denn ihr Schmerzempfinden und die Angst, ihm ausgeliefert zu sein, würden sie gefügig machen. Immerhin beherrschte er dieses Spiel, das Spiel mit der Angst und den Sinnen, und wenn er gut drauf war, so wie heute, würde er gnädig sein und ihr auch das Spiel mit der Lust gönnen. Aber das lag nur an ihr. Und das verstand sie noch nicht.
Er lachte erneut leise und durchtrieben. «Nein, ich werde dich nicht gehen lassen. Du bist unartig, wenn du das verlangst, und hast eine Strafe verdient. Aber wenn du sie ohne allzu großes Wehklagen erträgst, werde ich dich belohnen, das verspreche ich dir!»
Er drückte ihren Kopf bis auf den Boden herunter, stellte sich über sie, klemmte sie zwischen seinen Beinen ein und begann ihr abwechselnd mit der linken und rechten Hand auf Po und Schenkel zu klatschen. Zuerst leicht, dann schärfer und immer schneller, zweimal auf dieselbe Stelle, dann woanders hin. Dann wieder zurück. Delia biss die Zähne zusammen. Sie verstand zwar nicht, warum er dies tat, aber sie war sich bewusst, dass sie es ertragen musste, bis er es genug fand. Und vielleicht hielt er Wort und machte es kurz, wenn sie es widerstandslos hinnahm.
Es war ein beißender, brennender Schmerz, der bald ihren Po und ihre Schenkel überzog. Sie wimmerte leise, riss sich so gut es ging zusammen, und es war ein ganz eigenartiges Gefühl, das sie erfasste. Eigentlich hätte sie sich viel mehr schämen müssen, diese Situation als demütigend empfinden, ihn dafür abgrundtief hassen. Aber dieses Gefühl wollte sich partout nicht einstellen. Ihr rebellierender Verstand und ihr nach Berührungen lechzender Körper wollten sich nicht auf eine einhellige Meinung festlegen. Stattdessen fühlte sie bestürzt, wie ihre Schamlippen mehr als zuvor von feuchter Wärme heimgesucht wurden. Plötzlich hörte er auf. Er stellte sich neben sie, krallte seine Hand unsanft in ihre Haare und zog sie in eine aufrecht kniende Position. Delia schnappte ächzend nach Luft.
«Wirst du nun gehorsam sein?», fragte er.
«Ja, Herr, das werde ich», antwortete sie aufrichtig und ein wenig kläglich. Trotz der unerwarteten Züchtigung verkannte sie den Ernst ihrer Situation. Er hatte aufgehört, bevor der Schmerz unerträglich geworden wäre. Es war also doch nur ein Spiel. Wenngleich ein eigenartiges. Delia verspürte
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