Gefangen (German Edition)
gehorsam!», forderte er sie auf und schob ihr mit dem Fuß ein Kissen hin, auf dem ihre Knie sanft landen würden, falls sie seinen Befehl befolgte.
Seine Tonlage irritierte Delia. Sie klang versöhnlich, beinahe bittend. Ihre Lippen zitterten und sie fröstelte.
«Bitte knie dich hin, Delia. Ich möchte dir nicht noch einmal mit der Peitsche Schmerzen zufügen müssen – außer du willst das!»
Delia schüttelte den Kopf. Sie biss sich auf die Unterlippe. Dann ging sie vorsichtig hinunter in die Knie und war erleichtert, ein weiches Polster anstelle des harten Bodens zu fühlen.
«Gut, schon besser. Nun erkläre ich dir noch einmal die Verhaltensregeln. Du wirst nicht schreien, du wirst dich nicht wehren. Du wirst einfach widerspruchslos alles tun, was ich verlange. Du wirst nur reden, wenn ich dich dazu auffordere, und mich nach jeder Antwort mit Herr anreden.»
Lennart konnte sehen, wie sehr sie sich bemühte, ihre Unsicherheit zu überspielen und einen beherrschten Gesichtsausdruck aufzusetzen, aber ihm entging trotzdem nicht das leichte Zittern ihres Körpers. Er fuhr fort. «Ich möchte, dass du dich völlig aufgibst und dich mir überlässt. Dein Fühlen, Denken, Handeln gehört ab sofort mir! Dein Körper gehört mir!»
Der Ausdruck «... gehört mir» gellte wie das höhnische Lachen eines Teufels in Delias Ohren.
«Wenn du das schaffst, wird unsere gemeinsame Zeit für dich sehr angenehm sein. Wenn du rebellierst, werde ich dich züchtigen, und glaub mir, du weißt noch gar nicht, was dieses Wort bedeutet!»
Ihr Herz klopfte empört, aufgeregt, panisch. Was war das für ein Mensch? Er sah so geschäftsmäßig, anständig, wohl situiert aus, aber in Wirklichkeit war er – möglicherweise ein Schwein. Oder war sie dabei, seine Worte zu stark zu bewerten? Delia atmete schwer ein und aus, ihre Brüste hoben und senkten sich entsprechend heftig und auf einmal genierte sie sich, dass sie nackt war. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so hilflos und verwirrt gefühlt. Ausgeliefert. Alleine gelassen. Aber sie erinnerte sich auch daran, was Max ihr geraten hatte, und plötzlich wusste sie, was sie zuvor falsch gemacht hatte.
«Ja, Herr, ich gehöre Ihnen und ich werde mich bemühen, Ihre Wünsche zu erfüllen. Und ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte Sie anfassen. Das hätte ich nicht unaufgefordert tun dürfen. Es tut mir leid. Bitte verzeihen Sie mir.»
Verblüfft schaute Lennart auf sie herab. Ihre Verwirrung und Angst waren unübersehbar, und dennoch hatte sie es geschafft, ihm nicht nur aufmerksam zuzuhören, sondern den Grund seines Handelns zu verstehen. Er war beeindruckt. Dass Frauen mehr redeten als Männer, war ihm bekannt. Aber dass es eine von ihnen schaffte, wohl gewählte Worte zu benutzen, war ihm neu und sehr ungewöhnlich.
Sie hörte das zufriedene, gelöste Lächeln aus seiner Stimme heraus, als er ihr antwortete. «Gut, ich nehme deine Entschuldigung an, Sklavin.»
Lennart spielte mit ihrem Körper. Er streichelte sie mit seinen Fingern, mit einer Feder, mit den Lederfransen seiner Peitsche. Dies waren Momente, in denen er die Welt um sich herum vergaß. Delia sollte sich aufgeben, ihre Gedanken ausschalten, nur fühlen. Es war sinnlich, was er machte. Er verlangte völlige Hingabe. Sie sollte und durfte seine Liebkosungen genießen. Als er ihr jedoch über den Po streichelte, seine Finger in ihre Kerbe schob, versuchte sie zum ersten Mal ihm auszuweichen. Noch nie hatte sie dort jemand berührt und es war ihr unangenehm.
Seine Finger kreisten in ihrem Schamhaar und plötzlich wurde ihr schmerzlich bewusst, dass er jederzeit in sie eindringen konnte. Er brauchte nicht zu fragen, war nicht an den respektvollen Umgang gebunden, den Partner miteinander pflegen sollten. Sie war gefesselt und er hatte für dieses Spiel bezahlt, er konnte sie nehmen, wie er wollte, zärtlich oder brutal, von vorne oder hinten, sogar in ihren Anus eindringen. Ihr Körper versteifte sich vor Schreck.
Delias Kopf schnellte empor. «Lassen Sie mich bitte gehen! Nehmen Sie mir das Tuch und die Fesseln ab! Ich kann das nicht! Niemand hat mir gesagt, was –»
Er unterbrach sie mit einem lauten Lachen. Das übermütige Lachen eines Mannes, der weiß, dass er im Vorteil ist. «Warum sollte ich dich gehen lassen – jetzt, wo ich dich endlich besitze? Warum regst du dich so auf. Ich habe doch noch gar nichts gemacht, noch gar nicht richtig angefangen!»
Ihre Naivität überraschte ihn nicht. Max
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