Gefangen (German Edition)
hinter sie trat, ihre Handgelenke packte, nach oben zog, sodass sie sich automatisch noch mehr nach vorne beugen musste, um dem Schmerz in ihren Schultergelenken zu entkommen. Ihre Stirn berührte fast den Boden. Ein mechanisches Klicken begleitete die kühle, harte Form, die sich um ihre Handgelenke schloss. Delia erschrak. Handschellen. Ungepolstertes Metall.
Er packte sie am Genick, drückte sie noch weiter hinunter, ihre Stirn schlug auf dem kalten Boden auf, und er zwang sie, in dieser unbequemen Stellung zu verharren. Dann begann er sie zu schlagen. Aber nicht wie bisher mit kleinen erotischen Klapsen, die ihr Blut in Wallung brachten, spielerisch den Rang von Herr und Sklavin unterstrichen. Diese Art der Züchtigung hatte sie bei ihren letzten Treffen schätzen gelernt. Es schaltete ihren Kopf aus, versetzte ihren Körper in ein erwartungsvolles Beben. Sie hatte aufgehört, darüber nachzudenken, warum das so war. Sie genoss es, ihm unterlegen zu sein, ihm zu vertrauen, sich ihm hinzugeben. Doch heute nicht. Seine Hand war unbarmherzig und die ganze Situation mehr als beängstigend. In schneller Folge klatschten die Handschuhe mehrfach auf dieselbe Stelle nieder, entfachten augenblicklich ein schmerzhaftes Stechen und fuhren in flächendeckender Weise fort. Schlag auf Schlag, gnadenlos.
Er versohlte ihr sprichwörtlich den Po! Wenn er so weitermachte, würde sie die nächsten Tage nicht sitzen können. Und während ihr bereits nach kurzer Zeit die Haut brannte, würde er aufgrund der Handschuhe lange durchhalten. Sie versuchte, sich ihm zu entwinden, biss die Zähne aufeinander. Ihre Knie schmerzten vom harten Untergrund, seine Finger durchbohrten beinahe ihr Genick und ihre Haut ging auf eine unangenehme Weise in Flammen auf, die ihren Widerstand und ihre Empörung stärkten. Jaulend vor Schmerz begehrte sie heftig auf. «Nein, nein, ich will das nicht … hören Sie auf!»
Sie japste erschrocken, als er sie grob von sich stieß und sie der Länge nach auf den Boden knallte. Zitternd drehte sie sich um und sah zu ihm auf. Zorn und Unverständnis standen ihm ins Gesicht geschrieben. Delias Herz fühlte sich in der Umklammerung des Schreckens gefangen. Sie zitterte und ahnte, dass dies erst der Anfang war.
«Bitte, Herr, hören Sie auf, bitte, es tut mir leid!»
Lennart zerrte sie auf die Füße hoch. Seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Er zog sie mit sich, löste die Handschellen, führte ihre Handgelenke stattdessen durch zwei Schlingen, die an Ketten von der Decke herabhingen. Delia versuchte sich zu befreien, schlug mit der freien Hand nach ihm, schrie lautstark und wand sich. Sie musste hier raus! Aber sein Griff war stahlhart und ohne Erbarmen. Nachdem er ihre Hände fixiert hatte, zog er die Ketten hoch, bis sie völlig gestreckt, gerade noch mit den Fußsohlen am Boden stand. Delia war fassungslos.
Er wandte sich ab, um einen Gegenstand zu holen. Dann packte er ihr Kinn mit hartem Griff und zwang sie, den Mund zu öffnen, schob einen Knebel zwischen ihre Zähne und schloss den Riemen so fest hinter ihrem Kopf, dass er schmerzhaft in ihren Mundwinkeln spannte. Delia rang verzweifelt nach Luft.
«So», zischte er, «Schluss mit deinem Widerstand! Ich werde dir zeigen, was es heißt, mir nicht zu gehorchen! Es wäre mir lieber, dir nur meine angenehmen Seiten zu zeigen, aber du bist scheinbar auch nicht anders als …» Seine Stimme erstarb, er ging in die Hocke und fixierte ihre Fußgelenke an Ringen, die im Boden verankert waren.
Panik erfasste Delia. Erst jetzt erkannte sie an den schwarz gestrichenen Wänden, die die düstere Wirkung des Raumes untermalten und einen Teil des Lichtes schluckten, dass sie sich in einer Art Folterkammer befand. In ihrer jetzigen Position würde Lennart freien Zugriff auf alle Stellen ihres Körpers haben, und sie wagte nicht, daran zu denken, was er alles mit ihr anstellen würde. An den Wänden waren unzählige Instrumente zur Züchtigung aufgehängt, Paddel, Teppichklopfer, Rohrstöcke, Peitschen. In einer Vitrine lagen verschiedene Knebel, Plugs, Dildos und chromblitzende Gegenstände, die Delia an die medizinischen Instrumente ihres Gynäkologen erinnerten.
Ihr Blut gefror. Nein, dachte sie entsetzt, nein, bitte, das ist ja schlimmer als in einem Horrorfilm!
Eine Sprossenwand und unzählige Ringe und Ketten an den Wänden boten weitere Varianten der Fixierung. Außerdem waren im Halbdunkel ein lederbezogener Strafbock und eine Art
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