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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und strich sich mit dem Handrücken über die Stirn, die blutverschmiert war, als er die Hand zurückzog. »Luiz war von einem Vampir korrumpiert worden. Die Brüder Malinov benutzen diese Strategie, um die Kontrolle zu gewinnen. Sie vernichten die Jaguarrasse von innen heraus, so wie wir es besprochen hatten, als wir jünger waren. Ich weiß, dass sie auf der Suche nach königlichem Blut sind, aber ich habe keine Ahnung, warum. Zuerst dachte ich an Juliette oder Jasmine, doch Luiz sagte mir, dass es Solange ist, die sie wollen. Ein Vampir hat den Männern der Jaguarspezies suggeriert, sie zu entführen und sie ihm zu übergeben.« Auf mentalem Wege gab er seinem Bruder einen kurzen Überblick über alles, was sich zugetragen hatte.
    Juliette schüttelte den Kopf. »Solange ist reinrassig und von königlicher Abstammung.«
    »Sie kann nicht auf der Insel bleiben«, erklärte Riordan. »Wir müssen sie auf die Ranch bringen, sobald sie reisefähig ist.«
    »Sie wird nicht mitkommen«, sagte Juliette.
    »Sie hat davon gesprochen«, wandte Jasmine ein. »Ich glaube, wir können sie dazu überreden.«
    »Bringt sie auf ihr Zimmer«, befahl Riordan. »Ich werde hier aufräumen. Diesmal benutzen wir nur die Schutzzauber, die noch nie von Magiern angewandt wurden.«
    »Verbrenn den Jaguar, den ich getötet habe. Er war von dem Vampir beherrscht und würde mit ziemlicher Sicherheit wieder benutzt werden«, riet Manolito. »Ich will nicht, dass er unseren Feinden noch einmal dienen kann.«
    »Von welcher Strategie sprachst du vorhin?«, fragte MaryAnn und sah Manolito prüfend ins Gesicht.
    Seine Miene ließ keine Regung erkennen, aber er warf seinem Bruder einen Blick zu.
    Und so war es Riordan, der antwortete. »Wir waren noch sehr jung und betrachteten uns als Intellektuelle. Wir glaubten, wir könnten die Welt verbessern.«
    »Wir dachten, wir seien allen anderen überlegen«, ergänzte Manolito. »Wir waren alle kluge Köpfe und hatten sehr schnelle Reflexe. Nur wenige Jäger waren besser als wir. Wenn wir im Ratskreis saßen, war es immer Zacarias, der die Strategien für unseren Kampf vorschlug. Es war stets einer von uns, der die richtigen Ideen hatte, wie wir unser Volk daran hindern könnten, seinem Untergang entgegenzugehen.«
    »Und was geschah?«, beharrte MaryAnn.
    Manolito seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Heute weiß ich, dass unser aller Gedanken zusammenflossen und uns mit Informationen überschwemmten. Unsere Gaben befähigten unsere Gehirne, besonders schnell zu arbeiten, um die Lösungen zu entwickeln, die wir brauchten. Das war es, was wir zu den Ratsversammlungen beitrugen, so wie auch alle anderen etwas Wertvolles beizutragen hatten. Doch damals glaubten wir zu wissen, welche Richtung unser Volk einschlagen müsste, und es war nicht die gleiche Richtung, die Vlad Dubrinskry eingeschlagen hatte. Er war damals unser Prinz, und es gab nur noch sehr wenige karpatianische Frauen.«
    Riordan schüttelte den Kopf. »Damals bestand kaum Hoffnung für einen karpatianischen Mann, eine Gefährtin zu finden. Nur wenige Kinder überlebten, und wenn, dann immer nur die Jungen. Wir konnten alle sehen, dass unser Volk vom Aussterben bedroht war. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Viele ärgerten sich da rüber, auf das Geschwätz alter Männer und alter Völker reduziert zu werden. Wir waren dabei, zu einem Mythos zu werden wie die anderen – die Magier, Werwölfe und Jaguare. Es gab viele verwandlungsfähige Spezies, doch die meisten waren schon ausgestorben, und das Gleiche geschah überall, wohin wir blickten.«
    »Wir sollten unsere Leute retten, deshalb saßen wir mit unseren Freunden herum und schmiedeten Pläne, um die Herrschaft zu übernehmen. Wir wollten die vom Aussterben bedrohten Karpati-aner aus ihrem Schattendasein heraus- und wieder in die Welt zurückführen. Jeder, der den Dubrinskys folgen und an ihrer Seite kämpfen würde, musste weg, dachten wir. Und so spielten wir mit Ideen, wie das zu schaffen wäre.«
    »Es waren anregende intellektuelle Debatten, die jedoch von keinem von uns wirklich ernst gemeint waren«, fügte Riordan hinzu und blickte auf seine gespreizten Hände, als könnte er das Blut seiner eigenen Leute daran sehen.
    »Doch ungeachtet dessen, was wir damals dachten«, wandte Manolito ein, »gehen die Malinov-Brüder heute genau nach diesem Plan vor.«
    »Wer sind die Malinov-Brüder?«, fragte MaryAnn.
    Luiz regte sich, schlug die Augen auf und atmete tief aus.

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