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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gelegenheit, mir irgendetwas anzutun. Ich kenne dich ja kaum. Ich bin keine Karpatianerin, sondern lebe normalerweise in Seattle und kümmere mich um misshandelte Frauen. So habe ich Destiny ken nengelernt. Wir wurden Freundinnen, und ihretwegen reiste ich in die Karpaten.«
    Manolito runzelte die Stirn. »Das kann nicht sein. Du sagst, du seiest ein Mensch, aber du tust Dinge, zu denen nur ein Karpatianer fähig ist. Du verfügst über große Macht, MaryAnn. Ich spüre sie in dir aufsteigen, wenn du mit mir sprichst. Du benutzt sie, um mich zu beruhigen, und ich fühle mich dann gleich besser.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nur ein ganz normaler Mensch. Meine Familie ist menschlich. Alles an mir ist menschlich. Ich bin dir heute wirklich zum ersten Mal begegnet. Ich sah dich ...« Und fand, dass du so schön warst, dass es wehtat. Sie schloss die Augen und legte ihren Kopf an seine Schulter. »Du hast mir höllische Angst gemacht. Alles an dir ist Furcht einflößend, wenn auch einiges – oder das meiste davon – auf positive Art.«
    Sein Kuss war nur ein Wispern seiner Lippen über ihrem Wangenknochen, aber sie konnte spüren, wie er sich in ihrem Herz festsetzte. »Warum sollte ich dir Furcht einjagen? Du bist die andere Hälfte meiner Seele«, fragte er verwirrt.
    Am liebsten hätte sie mit der Fingerspitze die Furche zwischen seinen Brauen geglättet, doch sie widerstand dem Impuls und verschränkte ihre Hände. »Das würdest du nicht verstehen.« Weil sie sich nämlich gar nicht sehr zu Männern hingezogen fühlte, oder zumindest doch nicht so. Nicht so, dass sie alle seiner Bitten erfüllen wollte. Nicht so, dass sie in seiner Nähe nicht mehr atmen oder denken konnte. Sie mochte ihr ruhiges, geordnetes Leben. Und sie war überhaupt nicht abenteuerlustig, weder im Bett noch außerhalb. Besonders nicht darin. Und er war fremdartig und mysteriös und sehr gefährlich, wahrend sie ... nun ja, eine ganz normale Frau war, die mit beiden Beinen fest auf der Erde stand. Sie erlaubte sich keine wilden sexuellen Fantasien. Oder Obsessionen. Und Manolito konnte auf jeden Fall als eine Obsession charakterisiert werden.
    Er legte seinen Arm um sie. »Du brauchst nur mit mir über deine Ängste zu sprechen, ainaak sivamet jutta, und ich werde einen Weg finden, dich zu beruhigen. Ich werde dich hier herausbringen.
    Das müssen wir schnellstens tun, da schon bald die Sonne aufgehen wird. Wenn unsere Körper sich im Reich der Lebenden befinden und unsere Seelen in dem der Finsternis, ist es schwierig, uns im Freien innerhalb des Regenwaldes zu schützen.«
    »Dann bring uns zu dir nach Hause. Wenn wir dort sind, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, dass irgendetwas unsere Körper angreift.«
    »Wir müssen unter die Erde. Die reichhaltigste ist die terra prata. Es ist besser, dort zu bleiben, wo die Erde uns beleben und erneuern kann.«
    MaryAnns Herz begann wie wild zu pochen. »Ich bin keine Kar-patianerin. Ich gehe nicht unter die Erde. Ich würde sterben, wenn die Erde mich bedeckt. Mein Herz hört nicht auf zu schlagen wie das deine. Bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich keine Karpatianerin bin.«
    Manolito rieb sich seinen Nasenrücken und betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern hervor. »Ich weiß, dass du unsere Verbindung spürst. Ich kann die meiste Zeit deine Gedanken lesen, nicht, weil ich indiskret bin, sondern weil du sie auf mich überträgst.« Er schenkte ihr ein schwaches Lächeln. »Du versuchst, mich zu beruhigen. Ich kann deine Energie wie warme Arme um mich spüren, die mich streicheln und mir das Gefühl geben, dass alles gut werden wird.«
    Er war so nah, dass sie sich nur vorzubeugen brauchte, um seinen sündhaft schönen Mund zu küssen. Er war die fleischgewordene Versuchung, die ihr da inmitten von Gefahr und unerklärlichen Phänomenen gegenübersaß. Eine sündhafte Verlockung, der sie nicht mehr widerstehen konnte. MaryAnn beugte sich vor und überbrückte die wenigen Zentimeter zwischen ihnen, bis ihre Lippen Manolitos streiften. Nur ein Mal, um ihre wundervolle Sanftheit auszukosten. Denn wenn sie schon sterben oder in die Hölle kommen würde, wollte sie sich vorher wenigstens einen kleinen Vorgeschmack des Himmels gönnen.
    Seine Arme schlossen sich um sie, und ihr Herz sowie der Boden unter ihren Füßen machten einen Satz nach unten, als Manolito den Kuss vertiefte. Noch nie hatte sie jemanden gekannt, der so küsste. Es war ein Kuss, der süchtig machte und sie

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