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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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meiner Schule auch. Und dann stellte sich heraus, dass Gabriel – ein Junge, in den ich mich verliebt hatte – ebenfalls ein Vampir war. Ja, es gibt Vampire, sie sind überall! Nein, ich brauche keine Medikamente.
    Gabriel. Ein leiser Schauder überlief sie beim Gedanken an ihn, an seine hochgewachsene Statur, die kräftigen Schultern und die dunklen, eindringlichen Augen. Der Inbegriff eines Herzensbrechers. Lange hatte sie nicht wahrhaben wollen, dass Gabriel wirklich ein Vampir war, ein Untoter, ein eiskalter, blutsaugender Killer; erst als sie ihm ein Messer in den Bauch gerammt und sich die Wunde vor ihren Augen wieder geschlossen hatte. Es schien, als hätten schon immer Vampire unter den Menschen gelebt, infiziert mit einer Krankheit, mit der sie einerseits am Rand des Todes dahinvegetierten, die ihnen andererseits aber eine Art ewiges Leben verlieh. Deshalb alterten sie nicht und deshalb sahen sie auch so gut aus. Und Gabriel hatte verdammt gut ausgesehen. Der absolute Wahnsinn. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrer Magengrube aus, als ihr auffiel, dass sie in der Vergangenheitsform von ihm sprach. Weil Gabriel im Sterben lag – und sie war schuld daran. Sie hatte ihn mit einer Art vampirischem Anti-Virus angesteckt, den sie in sich trug, und wenn sie kein Gegenmittel fanden, würde er über kurz oder lang sterben.
    »Oh Gott, was für ein Chaos«, flüsterte sie, aber eigentlich war das noch untertrieben. Die Vampire rekrutierten neue Anhänger an ihrer Schule, hatten ihren Vater ermordet, und nun sah auch noch der Junge, den sie liebte, einem grauenvollen, schmerzhaften Tod entgegen – und sie hatte niemanden, mit dem sie darüber sprechen konnte. Gabriel war mit seinen eigenen Problemen beschäftigt – wahrscheinlich blieben ihm nur noch ein paar Tage –, abgesehen davon verschwendeten sie nicht viel Zeit mit Reden, wenn sie sich nach Einbruch der Dunkelheit heimlich trafen. Tja, wer also blieb übrig? Ihre Mutter schien sich mehr darum zu sorgen, ob ihre Haare richtig saßen, und selbst ihre besten Freundinnen Fee und Caro hatten schon Party mit den Vampir-Girls gemacht, die sie die Blutsaugerinnen nannten. Konnte sie den beiden überhaupt noch trauen? Deshalb saß sie jetzt hier, auf den kalten Steinstufen, und sprach mit einem Toten. Und morgen war auch noch ihr siebzehnter Geburtstag.
    »Verdammt«, flüsterte sie, als sie bemerkte, dass sie zu weinen begonnen hatte. »Nicht schon wieder.« Sie wischte sich die Tränen ab. »Tut mir leid, Daddy.«
    Sie wusste, dass sie sich nicht zu entschuldigen brauchte. William Dunne wäre begeistert gewesen, hätte sie ihm davon erzählt, dass in unmittelbarer Nachbarschaft echte Vampire lebten. Und darüber hinaus hätte er ihr geglaubt. Er hätte sie in den Arm genommen und gesagt: Das schauen wir uns mal genauer an. Er war so ein wunderbarer Dad. Ein so wunderbarer Dad gewesen .
    Bis ihm jemand die Kehle herausgerissen hatte.
    Wütend schüttelte sie den Kopf. In letzter Zeit passierte es ihr ständig, dass sie Stimmen zu hören glaubte; es war, als würde sich ein selbstzerstörerischer Teil ihres Ichs melden, um sie zu verhöhnen. Oder hatte tatsächlich jemand etwas gesagt? Sie wandte den Kopf. Niemand da. Natürlich nicht. Du lieber Himmel, allmählich bekam sie Verfolgungswahn.
    Wirklich? Tatsache war, dass die Vampire hinter ihr her waren, oder zumindest hinter ihr her sein würden, sobald sich herumgesprochen hatte, was es mit ihr auf sich hatte. Denn April Dunne war eine Furie. So nannten die Vamps diejenigen, die das Anti-Virus im Blut hatten. Und wenn sie ihr Geheimnis erst gelüftet hatten, würden sie nicht eher ruhen, bis sie ein für aller Mal vom Erdboden verschwunden war. Sie holte tief Luft, nahm eine der Margeriten und pflückte eine Blüte nach der anderen ab, während sie mit ihrem Vater sprach.
    »Ich will nicht zurück nach Ravenwood, Daddy«, sagte sie. »Mir graut sogar davor. Alle meinen, es würde mir helfen, wenn alles wieder seinen gewohnten Gang geht, aber ich weiß nicht, ob ich das überhaupt will. So viele seltsame Dinge sind passiert, seit wir nach Highgate gezogen sind, und ich kann all das nicht einfach so unter den Teppich kehren. Solange ich nicht weiß, was wirklich hinter deinem Tod steckt, kann ich nicht weiterleben wie zuvor. Und Gabriel …«
    Was war das?
    Abrupt stand April auf und blickte sich um.
    Sie war sich hundertprozentig sicher, ein Lachen gehört zu haben.
    »Wer ist da?«, sagte sie so ruhig, wie

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