Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
einerseits auch nicht. Andererseits war es mir sehr recht. Ich hasse Schmerzen. Mir war immer schon klar gewesen, dass ich ein miserables Folteropfer wäre. Zöge mir jemand auch nur einen Fingernagel heraus, würde ich singen wie ein Vögelchen.
    Â»Aber Sie spüren es noch?«
    Ich nickte.
    Â»Haben Sie Unseelie-Fleisch gegessen?«, fragte er anklagend.
    Â»Was? Dann würde ich das Sinsar Dubh gar nicht fühlen.«
    Â»Trotzdem haben Sie jetzt überhaupt keine Schmerzen?«
    Â»Ãœberhaupt keine.« Ehrlich gesagt, ich fühlte michgroßartig. Voller Energie und bereit für alles. »Und?«, drängte ich. »Wollen wir hier die ganze Nacht herumstehen?« Ich war bereit, mich kopfüber ins Getümmel zu stürzen.
    Er musterte mich forschend. Und nach einer Weile sagte er: »Wir brechen das Unternehmen ab.« Damit drehte er sich um und ging.
    Â»Machen Sie Witze?«, herrschte ich seinen Rücken an. »Wir sind hier. Wir haben es gefunden. Jetzt wollen wir sehen, was diese Steine ausrichten können.«
    Â»Nein. Kommen Sie.«
    Â»Barrons, mir geht’s …«
    Â»Ja, und so sollte es nicht sein.« Er blieb stehen, wandte sich mir zu und funkelte mich an.
    Â»Vielleicht bin ich stärker geworden. Ich bin mittlerweile gegen manchen Feen-Glamour immun, und ich kann die Bannzauber passieren. Vielleicht hat es mich nur überrascht, und mein Körper brauchte ein paar Minuten, um sich daran zu gewöhnen.«
    Â»Und vielleicht spielt das Buch mit uns.«
    Â»Möglicherweise ist dies eine erstklassige Gelegenheit, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.«
    Â»Oder es hat Sie in seinen Bann gezogen, ohne dass Sie es gemerkt haben.«
    Â»Wir können die ganze Nacht hier stehen und über die Eventualitäten debattieren, wir können aber auch unseren Plan in die Tat umsetzen und abwarten, was passiert. Sie sind derjenige, der diesen Plan geschmiedet hat. Und jetzt wollen Sie kneifen?« Ich kehrte ihm den Rücken zu und marschierte in die Richtung, in der ich das Sinsar Dubh fühlte.
    Â»Bleiben Sie sofort stehen, Miss Lane!«
    Â»Was ist mit dem Ich-fürchte-nichts-und-mache-keine-Gefangenen-Barrons geschehen? Sollten wir uns wie Feiglinge irgendwo verstecken?«, rief ich über die Schulter.
    Einen Moment später marschierten wir nebeneinander auf das Buch zu.
    Â»Sie sind unmöglich«, maulte Barrons.
    Â»Das sagt der Richtige«, gab ich zurück.
    Â»Nehmen Sie das.« Er gab mir einen der in Samt gewickelten Steine. Selbst durch den dicken schwarzen Stoff schimmerte sein blau-schwarzes Licht, sobald ich ihn berührte. Barrons sah mich scharf an.
    Â»Und was soll ich damit tun?«
    Â»Wir gehen die O’Connell hinauf. Ich schlage einen Bogen, um von der anderen Seite kommen zu können. Ich möchte es mit drei Steinen umgeben. Sobald Sie das Buch und mich im Blickfeld haben, plazieren Sie Ihren auf die Ostecke der Kreuzung. Ich lege die anderen beiden dorthin, wo sie am wirksamsten sind.«
    Â»Und womit rechnen Sie?«
    Â»Im besten Fall? Wir umzingeln es. Im schlechtesten Fall rennen wir wie die Teufel.«

VIERUNDZWANZIG
    Nachdem Barrons weg war, ging ich in der Gewissheit, dass wir auf der richtigen Spur waren, die Straße entlang. Möglicherweise waren die Steine schuld daran, dass ich keinen Schmerz mehr verspürte. Vielleicht hatten sie eine Art Schutzbarriere errichtet, als wir näher an das Buch herankamen. Sie wurden erschaffen, um das Buch zu fassen und zu entschlüsseln. Warum sollten sie nicht jemanden, der sie bei sich trägt, vor den schädlichen Auswirkungen schützen?
    Ich lief zur Kreuzung, stellte mich an die angegebene Ecke und wartete.
    Und wartete.
    Das Buch bewegte sich sehr langsam, als würde es einen gemütlichen Spaziergang machen.
    Â»Komm schon. Beweg dich, du verdammtes Ding.« Trug ein Feenwesen oder ein Mensch das Buch? In der Stadt herrschte knisternde Feenstatik, und die machte es unmöglich, sich auf ein einzelnes Wesen zu fokussieren.
    Als hätte es mich gehört, ging das Buch schneller und nahm genau den Weg, den wir vorausberechnet hatten.
    Dann … war es plötzlich weg .
    Â»Was zum .« Ich wirbelte mit geschärften Sinnen um die eigene Achse, suchte und tastete. Ich spürte nichts. Nicht einmal ein feines Kribbeln.
    Ich schaute die Straße hinunter. Barrons war nirgendwo zu sehen.
    Das gefiel mir

Weitere Kostenlose Bücher