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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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habe ihn unter Kontrolle.«
    Wir starrten uns an.
    Â»Was mussten Sie einem Jäger bieten, um ihn herzulocken? Wie bezahlt der eine Söldner den anderen?«
    Â»Das sollten Sie eigentlich wissen. Was ist in letzter Zeit mit Ihren kostbaren Prinzipien?«
    Ich funkelte ihn böse an. Nach einem Moment ließ ich meinen Speer los.
    Â»Der Jäger kommt schneller als ein Auto von einem Ende der Stadt zum anderen. Ihre … IFS, wie Sie sie nennen, behindern ihn nicht, deshalb ist er das beste Transportmittel.
    Â»Ich bin eine Sidhe-Seherin, Barrons. Das ist ein Jäger. Raten Sie mal, was die Jäger jagen! Sidhe-Seherinnen. Ich steige nicht auf.«
    Â»Unsere Zeit ist knapp bemessen, Miss Lane. Bewegen Sie Ihr Hinterteil.«
    Ich stocherte mental im Bewusstsein des Jägers, um seine Intentionen zu erkunden, und rechnete damit, in ein schwarzes Loch voller Mordgedanken gegen Sidhe- Seherinnen vorzustoßen.
    Aber da war nichts – nur eine Mauer aus schwarzem Eis. »Ich kann nicht in sein Bewusstsein dringen.« Das gefiel mir ganz und gar nicht.
    Â»Und heute Nacht kann es auch nicht an Ihres heran, also lassen Sie das und tun Sie, was ich sage.«
    Ich kniff die Augen ein kleines bisschen zusammen. »Sie können einen Jäger nicht unter Kontrolle halten! Niemand kann das.«
    Seine dunklen Augen blitzten spöttisch auf. »Sie haben Angst.«
    Â»Das stimmt gar nicht«, fauchte ich. Natürlich hatte ich Angst. Das Ding mochte »ruhig gestellt« sein und nahm meine Anwesenheit anscheinend nicht zur Kenntnis, aber die Angst vor diesen Wesen lag mir im Blut. Ich wurde mit einem tiefsitzenden Argwohn gegen sie geboren. »Was, wenn es uns abwirft, sobald wir hoch genug fliegen?« Zwar blutete ich nicht mehr wie früher, aber meine Knochen brachen sicherlich so leicht wie die eines normalen Menschen.
    Barrons stellte sich vor den Jäger. Flammen züngelten in den Augen des Jägers auf, als er Barrons erblickte. Er schnüffelte an Barrons, und die Hitze schien sich zu legen. Als Barrons den Beutel mit den Steinen aus der Jackentasche zog, drückte der Jäger die Nüstern daran – den Geruch schien er zu mögen. »Er weiß, dass er tot wäre, noch ehe er uns abschütteln kann«, sagte Barrons leise.
    Â»Niemals wird er mich mit dem Speer aufsteigen lassen, und ich gebe meine Waffe nicht aus der Hand.«
    Â»Ihr Speer ist die geringste seiner Sorgen.«
    Â»Woran soll ich mich da oben überhaupt festhalten?«, wollte ich wissen.
    Â»Die Haut zwischen den Flügeln ist lose. Krallen Sie sich dran fest wie an eine Pferdemähne, aber streifen Sie zuerst die hier über.« Er warf mir ein Paar Handschuhe zu. »Und behalten Sie sie an.« Sie bestandenaus einem seltsamen Stoff – dick und doch geschmeidig. »Sie wollen ihn bestimmt nicht mit bloßen Händen anfassen.« Er musterte mich. »Der Rest dürfte in Ordnung sein.«
    Â»Warum soll ich ihn nicht mit bloßen Händen anfassen?«, fragte ich skeptisch.
    Â»Aufsteigen, Miss Lane. Jetzt gleich. Oder ich schnalle Sie auf dieses verdammte Ding.«
    Ich brauchte ein paar Versuche, aber nach ein paar Minuten saß ich auf dem Rücken eines königlichen Jägers.
    Jetzt begriff ich, warum mir Barrons die Handschuhe gegeben hatte. Der Jäger strahlte eine so intensive Kälte aus, dass meine Hände, wären sie nur ein klein wenig feucht gewesen, an der ledernen Haut festgefroren wären. Ich schauderte und war dankbar für meine Lederkleidung. Barrons stieg hinter mir auf – für meinen Geschmack ein wenig zu nah.
    Â»Wieso mag der Jäger den Geruch der Steine?«
    Â»Sie wurden aus der Festungsmauer des Unseelie-Königs herausgebrochen. Den Jäger erinnert der Geruch an zu Hause, genau wie Sie sich an zu Hause erinnert fühlen, wenn Sie Pecankuchen, gebratenes Hähnchen und Nagellack riechen«, erklärte er.
    Der Jäger stieß rauchige Luft aus und verbreitete in der Gasse beißenden Schwefelgestank. Dann breitete er die Schwingen aus und hob mit einer einzigen Flügelbewegung vom Boden ab in die schwarze Nacht und ließ schwarze Eiskristalle auf die Straße regnen.
    Ich hielt die Luft an und schaute nach unten, um zu sehen, wie der Buchladen immer kleiner wurde.
    Wir stiegen höher und höher in den kalten, dunklen Nachthimmel auf.
    Da waren das Trinity College und der

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