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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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besonders hohen Bergen, deren Gipfel vereist waren. Das Tal wirkte friedlich und ruhig. Auf der anderen Seite des Sees grasten Tiere.
    Es sah aus, als würde uns hier keine Gefahr drohen, zumindest vorerst nicht. Ich atmete erleichtert auf und zog mir die nasse Lederjacke aus. Ich nahm den Beutel aus der Hose und legte ihn beiseite. Es bestand kein Zweifel, dass die Steine, nahm man sie aus dem mit Magie behafteten Beutel, die Dimensionen verschoben, entfernte man jedoch das dunkle Samttuch, dann richteten sie in der Welt, in der sie sich gerade befanden, große Verwüstung an. Sollten wir sie noch einmal benutzen, würde ich sie nur kurz entblößen, vielleicht umgingen wir auf diese Weise die gewaltsamen Erschütterungen und glitten sanft von einer Welt in die andere.
    Nach kurzem Zögern zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus, dankbar für die gemäßigte Witterung. Nasses Leder ist fürchterlich. Ich legte meine Kleidung auf den Felsen, damit sie in der Sonne trocknen konnte. Ich hoffte nur, dass das Leder nicht so einging, dass mir die Hose und die Jacke nicht mehr passten.
    Nächste Sorge: Was konnte ich für Christian tun? Er atmete flach, und sein Puls war unregelmäßig. Er lag ohne Bewusstsein in der Sonne, was den Sonnenbrand noch verschlimmern würde. Die Blasen in seinem Gesicht waren verkrustet und nässten blutig. Wie langehatte er in dieser höllenähnlichen Wüste ausgehalten? Wann hatte er zum letzten Mal etwas gegessen? Ich konnte ihn weder in den Schatten bringen noch ihm die nassen Kleider ausziehen. Ich könnte sie ihm vom Leib schneiden, aber er brauchte sie noch. Wer wusste schon, was als Nächstes auf uns wartete? Er hatte mehr Muskelmasse als bei unserem letzten Zusammentreffen, und bewusstlos war er unheimlich schwer. Hatte er sich seit Halloween durch eine Dimension nach der anderen gekämpft? Verlief die Zeit dort, wo er war, genauso wie in unserer Welt?
    Wenn es nicht herausgefallen war, dann musste ich noch ein Baby-Gläschen mit Unseelie-Fleisch in meiner Jacke haben. Ich stolperte über meine eigenen Füße in meiner Hast, das Gläschen zu holen. Ich knöpfte eine Tasche nach der anderen auf und suchte.
    Â»Au!« Ich hatte in einer Innentasche wimmelnde feuchte Stückchen zwischen Scherben gefunden. Ich klaubte sorgsam das Fleisch heraus; das Glas musste zerbrochen sein, als wir durch den Sand gekugelt waren. Von den sieben Fleischstreifen, die ich in das Glas gepresst hatte, waren noch vier vorhanden. Die restlichen drei hatten sich irgendwo verkrochen. Ich hatte mich an den Glasscherben geschnitten, aber jetzt hielt ich die ekelhaften Stücke Rhino-Boy-Fleisch in der Hand und sah zu, wie die Wunden an meinen Fingern heilten.
    Heilten sie so schnell, weil ich in der Vergangenheit Unseelie-Fleisch gegessen hatte? Beeinflusste es mich dauerhaft, wie Rowena behauptet hatte? Würde es Schreckliches mit Christian machen? Ich hatte keine Ahnung, was ich sonst für ihn tun sollte. Ich hatte nur noch zwei Proteinriegel und wusste nicht, ob das Wasser hier trinkbar oder mit tödlichen Parasiten oder Giften kontaminiert war. Ich hatte nie zu den Pfadfindern gehört oder gelernt, wie man mit Hilfe von Stöckchen und Steinen Feuer machte. Selbst wenn es mir irgendwie gelänge, würde mir ein Behältnis fehlen, in dem ich Wasser abkochen könnte. Ich ärgerte mich, weil ich in vielerlei Hinsicht immer noch nutzlos war.
    Ich lief zu Christian, legte einen der Streifen auf einen flachen Stein und schnitt ihn in erbsengroße Stückchen. Dann schob ich Christian die Fleischstücke zwischen die Zähne und hielt ihm Mund und Nase zu, in der Hoffnung, dass sich das Fleisch in der beschränkten Manier der Rhino-Boys und auf der Suche nach einem Fluchtweg in Richtung Magen kroch.
    Es funktionierte. So nutzlos war ich anscheinend doch nicht!
    Christian würgte. Ich nahm meine Hand von seiner Nase, und die Muskeln an seinem Hals zuckten krampfartig. Er würgte noch einmal und schluckte unwillkürlich, hustete und prustete. Selbst für einen Bewusstlosen war Unseelie-Fleisch abstoßend.
    Mit einem Ächzen rollte er auf die Seite.
    Ich schnitt noch einen Streifen in kleine Stücke und stopfte sie ihm in den Mund, den ich anschließend wieder zuhielt. Dieses Mal sträubte sich Christian, aber er war noch zu schwach, um sich wirksam zu wehren.
    Als er den dritten, kleingeschnittenen Streifen

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