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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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im Mund hatte, drehte er sich wieder auf den Rücken. Er öffnete den Mund und sah mich an. Ich glaube, er wollte fragen, was ich da machte, aber das vereitelte ich, indem ich eine Hand oben auf seinen Kopf und die andere unters Kinn legte und zudrückte. Wieder würgte er und schluckte. Die wundersame Wirkung des Unseelie-Fleisches auf einen verletzten menschlichen Körpertritt rasch ein. Ich konnte zusehen, wie die Brandblasen verschwanden und sein Gesicht wieder Farbe bekam. Von einem Moment zum anderen war sein Gesicht nicht mehr krankhaft eingefallen. Die Oberschicht der Haut fiel überall ab und bildete sich von innen wieder nach. Auf diese Weise wurden alle äußeren Anzeichen des Sonnenbrands und der Dehydrierung eliminiert.
    Unseelie-Fleisch ist potent und macht süchtig. Obwohl ich von meiner kleinen Obsession geheilt war (brauchte er wirklich auch den dritten Streifen?), beneidete ich Christian um das, was mit ihm geschah: um das berauschende Gefühl der Macht, um die Schärfung aller Sinne, um die wachsende Stärke auf Barrons-Niveau, mit der die Euphorie, unbesiegbar zu sein, und das eigene Körperbewusstsein in Relation zum Umfeld einhergingen.
    Ja, Christian ging es rasch besser.
    Die Tigeraugen waren nicht nur geöffnet, sondern musterten mit unverhohlener Anerkennung meine bloße Haut, die BH und Höschen nicht bedeckten. Er schob meine Hand von seinem Mund.
    Schnell – und wahrscheinlich hauptsächlich weil ich versucht war, es selbst zu essen – kniete ich mich neben ihn und schob den letzten Fleischstreifen zwischen seine Lippen.
    Er setzte sich so schnell auf, dass unsere Köpfe aneinanderstießen.
    Ich japste, er spuckte.
    Das Unseelie-Fleisch flog durch die Luft und landete auf der Erde zwischen uns.
    Er beäugte das zappelnde Stück Fleisch, dann richtete er den Blick auf mich, und ich bin nicht sicher, was er widerwärtiger fand: das stinkende graue Fleisch mit denschwärenden Pusteln oder mich, weil ich es ihm in den Mund gesteckt hatte. Das brachte mich auf die Palme, weil ich selbst an meinem schlechtesten Tag Unseelie-Fleisch den Schmerzen und einer Krankheit vorziehen würde. Die fehlende Wärme in seinen bernsteinfarbenen Augen jagte mir Schauer über den Rücken.
    Â»Du könntest dich bei mir bedanken«, sagte ich.
    Er würgte erneut, räusperte sich, drehte den Kopf und spuckte über seine Schulter. »Was«, begann er und wandte sich mir wieder zu, »zur Hölle, ist das?«
    Â»Unseelie-Fleisch«, erwiderte ich kühl.
    Â»Das ist Unseelie ? Du hast mich mit dem Fleisch eines Dunklen Feenwesen gefüttert?«
    Â»Wie fühlst du dich, Christian?«, wollte ich wissen. »Ziemlich gut?« Jedenfalls sah er gut aus in seiner Jeans und dem nassen T-Shirt, das über seinen Schultern spannte. Die Muskeln an den Armen spannten sich, als er sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht strich. »Keine Verbrennungen, keine Blasen, keinen Hunger oder Durst? Ist dir schon in den Sinn gekommen, dass ich dir den Arsch gerettet habe?«
    Â»Um welchen Preis? Was bewirkt dieses Fleisch? Alles, was mit den Feen zu tun hat, hat seinen Preis!«
    Â»Es heilt . Wäre dir lieber, ich hätte es dir nicht gegeben?«
    Â»Da drin steckt eine fette Lüge. Es gibt Nebenwirkungen. Was für welche?«, hakte er aufgebracht nach.
    Â»Bei allem gibt es Nebenwirkungen«, gab ich zurück.
    Wir funkelten uns gegenseitig an.
    Â»Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte dich sterben lassen?«
    Â»Hast du wenigstens erst was anderes probiert? Oderverlässt du dich nur auf Magie und prompte Ergebnisse?«
    Ich sprang auf die Füße und ging auf und ab. »Was hätte ich denn probieren sollen? Dich ganz allein in den Schatten zerren, damit dich die Sonne nicht noch mehr verbrennt? Oder ein Feuer mit kleinen Zweigen entfachen? Nein, das habe ich nicht!« Ich wirbelte herum und sah ihn böse an. »Ich hätte nach einem Gemischtwarenladen suchen, einen Sunblocker und Aloe-Gel kaufen sollen und anschließend einen Veterinär ausfindig machen und bitten sollen, dir dasselbe Zeug zu spritzen, das die kranke Katze meiner Nachbarn auch bekommt.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Hübsches Outfit, Mac.«
    Das machte mich noch ärgerlicher. Ich marschierte in Unterwäsche vor ihm auf und ab, und er fand das lustig? »Meine Kleider sind klatschnass«, brummte

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