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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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die in die Hölle getrieben werden.
    Ein Haus mit Büchern und Lichtern fällt in die Hände des Feindes. Mir liegt es am Herzen, dieses Haus. Ich hatte schon so viel verloren, aber zumindest dieser Zufluchtsort war mir geblieben.
    Ein grausiges Mahl. Eine Waffe, die ich brauche und gleichzeitig fürchte. Menschen randalieren. Trampeln sich gegenseitig zu Tode. Eine brennende Stadt. Ein Kirchturm. Ein Schrank. Dunkelheit und Angst. Schließlich das Morgengrauen.
    Weihwasser spritzt auf und zischt auf Stahl.
    Eine Kirche.
    Ich blocke ab. Mauern schießen in meinem Herzen,in meinem Bewusstsein in die Höhe. Ich will das nicht vertiefen. Es gibt, gab und wird keine Kirche in meinem Leben geben.
    Ich sehe zu ihm auf.
    Ich kenne ihn. Ich traue ihm nicht. Oder traue ich mir nicht?
    Â»Du bist mein Liebhaber«, sage ich.
    Er seufzt und reibt sich das Kinn. »Mac, wir müssen dieses Zimmer verlassen. Es ist schlimm da draußen. Seit Monaten. Ich brauche dich so, wie du warst.«
    Â»Ich bin hier.«
    Â»Was ist in der …«, er bricht ab und bläht die Nasenflügel, ein Muskel zuckt an seiner Wange, »… Kirche geschehen?«
    Wie es scheint, möchte er genauso wenig von den Ereignissen in der Kirche hören, wie ich sie mir ins Gedächtnis rufen will. Wenn wir uns darin einig sind, wieso besteht er dann auf einer Antwort?
    Â»Ich kenne das Wort nicht«, erwidere ich kühl.
    Â»Kirche, Mac. Unseelie-Prinzen. Erinnerst du dich?«
    Â»Ich kenne all diese Worte nicht.«
    Â»Sie haben dich vergewaltigt.«
    Â»Ich kenne dieses Wort nicht!« Ich habe die Hände zu Fäusten geballt. Meine Nägel graben sich ins Fleisch.
    Â»Sie haben deinen Willen gebrochen und dich deiner Stärke beraubt. Sie haben dafür gesorgt, dass du dich hilflos, verloren, allein, innerlich tot fühlst.«
    Â»Du hättest dort sein sollen!«, fauche ich, ohne die geringste Ahnung zu haben, warum ich ihm das vorwerfe. Ich war nie in einer Kirche. Ich zittere heftig und habe das Gefühl, gleich zu explodieren.
    Er geht vor mir auf die Knie und legt mir die Hände auf die Schultern. »Das weiß ich!«, faucht er zurück.
    Â»Was glaubst du, wie oft ich diese verdammte Nacht im Geiste noch einmal durchlebt habe?«
    Ich trommle mit Fäusten auf ihn ein, schlage richtig fest zu. »Warum warst du dann nicht da?«, herrsche ich ihn an.
    Er wehrt sich nicht gegen die Hiebe. »Es ist kompliziert.«
    Â»â€ºKompliziert‹ ist nur ein anderes Wort für: ›Ich hab’s vermasselt und versuche, mich herauszureden.‹« Ich schreie laut.
    Â»Gut, ich hab’s vermasselt«, schreit er zurück. »Aber ich saß nur in Schottland fest, weil du mich gebeten hast, den verdammten McKeltar zu helfen!«
    Â»Siehst du, jetzt machst du Ausflüchte!« Ich funkele ihn wütend an – ich fühle mich verraten, ohne den Grund dafür zu wissen.
    Â»Woher sollte ich das ahnen? Sehe ich aus, als wäre ich allwissend?«
    Â»Ja!«
    Â»Das bin ich aber nicht. Du solltest zur Abtei fahren. Oder nach Ashford fliegen. Ich hab versucht, dich nach Hause zu schicken. Und ich wollte, dass du nach Schottland fährst. Du machst nie das, was ich sage. Wo, zum Teufel, war dein kleiner Feenprinz? Warum hat er dich nicht gerettet?«
    Â»Ich kenne diese Worte nicht – Feen, Prinz.« Sie brennen auf meiner Zunge. Ich hasse sie.
    Â»O doch, du kennst sie. V’lane. Erinnerst du dich an V’lane? War er dort, Mac? War er in der Kirche?« Er schüttelt mich. »War V’lane da, als du vergewaltigt wurdest?«
    V’lane hat mich auch im Stich gelassen. Ich brauchte ihn, und er kam nicht. Ich schüttele den Kopf.
    Sein Griff an meinen Schultern lockert sich. »Du kannst es, Mac. Ich bin hier. Du bist jetzt in Sicherheit. Es ist nicht schlimm, wenn du dich erinnerst. Sie können dich nicht noch einmal so verletzen.«
    O doch, das könnten sie. Ich werde mich nicht erinnern und dieses Zimmer niemals verlassen.
    Es gibt Dinge, die die Monster fernhalten.
    Ich brauche solche Dinge. Und zwar gleich jetzt.
    Seinen Körper. Seine Lust. Sie löschen alles andere aus.
    Ich schubse ihn, rasend vor Verlangen, nach hinten auf den Boden. Er reagiert heftig. Wir stürzen uns aufeinander, packten eine Handvoll Haar, küssen und reiben unsere Körper aneinander. Rollen über den Boden. Ich möchte oben

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