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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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zurück.
    Ich sitze auf dem Bett und sehe ihm zu.
    Er öffnet die Schachteln und baut irgendetwas zusammen. Es ist seltsam. Er spielt Musik mit seinem Eye-Pod, die mir Unbehagen bereitet… ich komme mir jung und kindisch vor.
    Â»Das ist ein Baum, Mac. Du und Alina, ihr habt jedes Jahr einen aufgestellt. Ich konnte keinen echten Baum finden, weil wir in einer Dunklen Zone leben. Erinnerst du dich an die Dunklen Zonen?«
    Ich schüttle den Kopf.
    Â»Du hast sie so getauft.«
    Wieder schüttle ich den Kopf.
    Â»Weißt du, was der fünfundzwanzigste Dezember für ein Tag ist?«
    Ich schüttle noch einmal den Kopf.
    Â»Heute ist der fünfundzwanzigste Dezember.« Er gibtmir ein Buch. Da sind Bilder von einem dicken Mann in roter Bekleidung, von Sternen und Krippen, von einem Baum, an dessen Zweigen hübsche glitzernde Sachen hängen.
    Das alles erschien mir unsinnig.
    Er überreicht mir eine von den vielen Schachteln. Das sind die hübschen glitzernden Sachen. Ich kapiere und verdrehe die Augen. Mein Bauch ist voll, und ich hätte jetzt lieber Sex.
    Er verweigert sich, und wir haben wieder Streit. Er gewinnt, weil er hat, was ich will, und es zurückhalten kann.
    Wir schmücken den Baum und hören idiotische Lieder.
    Als wir fertig sind, macht er irgendetwas, und eine Million winzige rote, pinkfarbene, grüne und blaue Lichter leuchten auf. Mir stockt der Atem wie jemandem, der einen Schlag in die Magengrube bekommen hat.
    Ich falle auf die Knie, setze mich im Schneidersitz auf den Boden und betrachte den Baum ganz lange.
    Mir fallen neue Wörter ein – ganz langsam, aber sie dringen in mein Bewusstsein.
    Weihnachten.
    Geschenke.
    Mom.
    Dad.
    Zuhause. Schule. Brickyard. Handy. Pool. Trinity. Dublin.
    Ein Wort beunruhigt mich mehr als alle anderen zusammen.
    Schwester.

    Er zwingt mich, »Kleider« anzuziehen. Ich hasse sie. Sie sind eng und scheuern meine Haut auf.
    Ich ziehe sie aus, werfe sie auf den Boden und trample darauf herum. Er kleidet mich wieder an – in allen Regenbogenfarben; die Helligkeit tut mir in den Augen weh.
    Ich mag Schwarz. Es ist die Farbe der Geheimnisse und des Schweigens.
    Und ich mag Rot – die Farbe der Lust und Macht.
    Â»Du trägst Schwarz und Rot.« Ich bin ärgerlich. »Du trägst es sogar auf deiner Haut.« Ich weiß nicht, weshalb er die Regeln festsetzt, und das sage ich ihm auch.
    Â»Ich bin anders, Mac. Und ich setzte diese Regeln fest, weil ich größer und stärker bin.« Er lacht. Selbst in seinem Lachen schwingt ein Unterton von Macht und Kraft mit. Alles an ihm strahlt Macht aus. Das erregt mich, bringt mich dazu, ihn ständig zu wollen. Selbst wenn er begriffsstutzig und lästig ist.
    Â»So viel anders bist du gar nicht. Möchtest du nicht, dass ich mehr wie du bin?« Ich ziehe mir das enge pinkfarbene Shirt über den Kopf. Meine Brüste springen förmlich heraus. Er starrt sie an, dann wendet er sich ab.
    Ich warte darauf, dass er mich wieder ansieht; er richtet den Blick immer wieder auf mich. Aber dieses Mal macht er es nicht.
    Â»Es kommt Ihnen nicht zu, sich auf rosa Torten zu freuen – hast du das nicht selbst gesagt?« Ich bin wütend. »Du solltest froh sein, dass ich mir Schwarz wünsche!«
    Sein Kopf zuckt herum. »Was hast du gerade gesagt, Mac? Wann habe ich das zu dir gesagt? Erzähl mir da-
    von.«
    Ich weiß das nicht. Und ich verstehe nicht, was ich gerade gesagt habe. Ich erinnere mich nicht. Ich runzele die Stirn, mein Kopf schmerzt. Ich hasse diese Kleider. Ich streife den Rock ab, die High Heels behalte ich jedoch an. Nackt kann ich atmen. Mir gefallen die Schuhe mit den hohen Absätzen. Sie geben mir das Gefühl, groß und sexy zu sein. Ich gehe mit wiegenden Hüften auf ihn zu. Mein Körper weiß, wie man sich in solchen Schuhen bewegt.
    Er packt mich an den Schultern und hält mich auf Armlänge von sich. Er schenkt meinem Körper keinerlei Beachtung und sieht mir stattdessen tief in die Augen. »Rosa Torten, Mac. Erzähl mir von rosa Torten.«
    Â»Ich schere mich keine Rattenpetunie um rosa Torten!«, schreie ich. Ich möchte, dass er meinen Körper ansieht. Ich bin verwirrt, habe Angst. »Ich weiß nicht mal, was eine Rattenpetunie ist!«
    Â»Deine Mutter wollte nicht, dass du und deine Schwester Schimpfworte benutzt oder flucht. ›Petunie‹ ist das Wort, das ihr

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