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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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für ›Arsch‹ benutzt habt, Mac.«
    Â»Ich weiß auch nicht, was das Wort ›Schwester‹ bedeutet!« Das ist eine Lüge. Ich hasse das Wort.
    Â»O doch, das weißt du. Sie war deine Welt. Sie wurde umgebracht, und sie hat dich gebeten, für sie weiterzukämpfen. Sie braucht dich. Komm zurück und kämpfe, Mac. Verdammte Hölle, kämpfe! Wenn du so kämpfen würdest, wie du vögelst, dann hättest du schon an dem Tag, an dem ich dich hergebracht habe, diesen Raum verlassen.«
    Ich will diesen Raum nicht verlassen! Mir gefällt dieser Raum. Ich werde ihm zeigen, wie ich kämpfen kann. Ich stürze mich auf ihn und bearbeite ihn mit Fäusten, Zähnen und Fingernägeln.
    Ich erziele keine Wirkung. Er ist standhaft wie ein Berg.
    Er hält mich davon ab, mich selbst oder ihn zu verletzen. Wir stolpern und fallen. Meine Wut verraucht augenblicklich.
    Ich liege auf ihm. Meine Brust schmerzt. Ich kicke mir die Schuhe von den Füßen.
    Ich lege den Kopf an seine Schulter. Beide sind wir ganz still. Seine Arme umschlingen mich, stark, sicher, beruhigend. »Sie fehlt mir«, sage ich. »Ich weiß nicht, wie ich ohne sie leben soll. In mir ist ein Loch, das nichts ausfüllen kann.« Außer dem Loch ist noch etwas in meinem Inneren. Etwas Schreckliches, das ich mir lieber nicht ansehen will. Ich bin erschöpft. Ich möchte nicht mehr fühlen. Keinen Schmerz, keinen Verlust, kein Versagen. Nur die Farben Rot und Schwarz. Tod, Schweigen, Lust, Macht. Diese Dinge geben mir Frieden.
    Â»Ich verstehe.«
    Ich ziehe den Kopf zurück und mustere meinen Liebhaber. Seine Augen sind dunkel. Ich kenne diesen Blick. Er versteht wirklich. »Warum drängst du mich dann?«
    Â»Wenn du nichts findest, was das Loch ausfüllt, dann wird es ein anderer für dich tun. Und wenn jemand das Loch füllt, gehörst du ihm – für immer. Du wirst nie wieder du selbst sein.«
    Â»Du bist ein verwirrender Mann.«
    Â»Was ist?« Er lächelt schwach. »Bin ich jetzt ein Mann? Nicht mehr ein Tier?«
    Bisher habe ich ihn nur so genannt: mein Liebhaber, mein Tier.
    Aber ich habe ein neues Wort gefunden: »Mann«. Ich schaue ihn an. Sein Gesicht scheint zu schimmern und sich zu verändern, und für einen Moment kommt er mirerschreckend vertraut vor, als hätte ich ihn schon früher gekannt. Ich berühre ihn und zeichne bedächtig seine markanten Züge nach. Er schmiegt sein Gesicht in meine Handfläche und küsst sie. Ich sehe die Umrisse hinter ihm. Bücher, Regale und Schaukästen mit Nippes.
    Ich atme scharf ein.
    Seine Hand, die meine Taille umfasst, tut mir weh. »Was? Was hast du gesehen?«
    Â»Dich. Bücher. Jede Menge Bücher. Du … ich … kenne dich. Du bist …« Ich verstumme. Ein im Wind knarrendes Ladenschild an einer Stange. Bernsteinfarbene Wandleuchten. Ein Kamin. Regen. Ewiger Regen. Eine Glocke. Mir gefällt der Klang. Ich schüttle den Kopf. Es gibt keinen solchen Ort und keine Zeit wie diese. Ich schüttle den Kopf noch heftiger.
    Er überrascht mich. Er drängt mich nicht mit Worten, die ich nicht gern höre. Weder schreit er, noch ruft er mich Mac oder besteht darauf, mehr zu reden.
    Als ich meinen Mund öffne, um wieder das Wort zu ergreifen, küsst er mich leidenschaftlich.
    Seine Zunge bringt mich zum Schweigen.
    Er küsst mich, bis ich keine Luft mehr bekomme, bis es mir gleichgültig ist, ob ich jemals wieder zu Atem komme. Bis ich vergessen habe, dass er für einen Moment kein Tier, sondern ein Mann ist. Bis die Bilder, die mich so verstören, durch die Hitze unserer Lust zu Asche verbrannt sind und vergehen.
    Er trägt mich zum Bett und lässt mich darauf fallen. Ich spüre Zorn in seinem Körper, auch wenn ich nicht weiß, weshalb.
    Ich strecke mich nackt auf dem seidenen Laken, genieße das Gefühl und freue mich auf das, was kommt. Was er tun wird.
    Sein Blick ruht auf mir. »Sieh nur, wie du mich anschaust. Verdammt. Ich verstehe, weshalb sie das machen.«
    Â»Wer macht was?«
    Â»Die Feenwesen. Sie verwandeln Frauen in Pri-yas.«
    Ich mag diese Worte nicht. Sie machen mir Angst. Ich bin Lust. Er ist meine Welt, und das sage ich ihm.
    Er lacht, und seine Augen funkeln, wie ein mit Millionen Sternen übersäter Nachthimmel. »Was bin ich, Mac?« Er bedeckt mich mit seinem geschmeidigen,

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