Gefangene der Dunkelheit
OâDuffy, Jayne, Fiona und OâBannion, den Jägern und den Monstern, die die StraÃen bevölkern. Dann wird der Traum düster und schneller. Die Fäuste eines erstklassigen Preisboxers erschüttern mein Gehirn und schneiden mir ins Herz.
Dublin wird dunkel! Die Wilde Jagd! Der Geruch nach Gewürzen und Sex!
Ich bin in der Vorhalle der Kirche, umgeben von Unseelie-Prinzen. Sie schlitzen mich auf, reiÃen mein Innerstes heraus und verstreuen es auf der StraÃe. Ãbrig bleiben nur die Hülle einer Frau â Haut und Knochen â und der Horror, o Gott, dieses Grauen, sich selbst von auÃen zu sehen, während alles, was man von sich weiÃ, weggerissen und zerstört wird. Man verliert nicht nur die Kontrolle über den eigenen Körper, sondern auch die Macht über den Verstand, wenn man auf diese massive, höllischste Art und Weise vergewaltigt wird. Aber â halt!
Da ist ein Hoffnungsschimmer.
In dieser ausgehöhlten Frau gibt es eine Stelle, die sie nicht berühren können. An mir ist mehr, als ich gedacht habe. Etwas, das mir niemand und nichts wegnehmen kann.
Sie können mich nicht brechen. Ich werde nicht vergehen. Ich bin stark. Und ich werde niemals gehen, bevor ich nicht bekommen habe, wofür ich hergekommen bin.
Wer, zum Teufel, bist du?
Ich hole hörbar Luft und schrecke aus dem Schlaf.
Meine Augen fliegen auf â mir ist zumute, als würde ich zum Leben erwachen, nachdem ich gestorben und in einen Sarg gebettet wurde.
Ich bin Mac.
Und ich bin wieder da.
TEIL II
Einer meiner Psychologieprofessoren vom College behauptete, dass sich jede Entscheidung, die wir im Leben treffen, nur um die Sehnsucht nach dem einen, nach Sex dreht.
Er führte an, dass es sich um einen primitiven unabwendbaren biologischen Drang handelt (ist das die Entschuldigung dafür, dass die Menschen oft so idiotische Dinge tun?). Angefangen von den Kleidern, für die man sich morgens entscheidet, über die Lebensmittel, die man einkauft, bis hin zur Freizeitgestaltung würde, wie er sagte, alles nur einem einzigen Ziel dienen, nämlich einen Gefährten zu finden und sich fortzupflanzen.
Ich hielt ihn für einen Schwachkopf und hob eine manikürte Hand, um ihm das mit der gebührenden Geringschätzung zu sagen. Er forderte mich auf, seine These zu widerlegen. Mac 1 . 0 konnte das nicht.
Aber Mac 4.0 kann es.
Klar, im Leben dreht sich sehr viel um Sex. Aber man muss hoch aufsteigen und aus der Vogelperspektive auf die Menschheit herabschauen, um das groÃe Bild zu erkennen â dazu war ich nicht imstande, als ich neunzehn und hübsch in Rosa und Perlen war. Schauder. Welche Art Partner wollte ich damals auf mich aufmerksam machen?
(Erwarten Sie nicht von mir, dass ich Macs 4.0 Vorliebe für Schwarz und Blut analysiere. Ich habe es verstanden und komme damit zurecht.) Also wie ist das groÃe Bild von unserer Lust auf Sex?
Wir versuchen nicht, etwas zu erlangen. Wir wollen etwas fühlen. Wir wollen spüren, dass wir lebendig sind. Prickelnd, intensiv, ungeheuer lebendig. Gut. Schlecht. Vergnügen. Qual â all das möchte ich spüren.
Menschen, die ein »kleines Leben« führen, können vermutlich all das im Sex finden.
Aber wir anderen, die ein groÃes Leben anstreben, fühlen sich am lebendigsten, wenn sie mit einer Faust in die Luft schlagen, den Mittelfinger mit einem kühlen Lächeln zeigen und dem groÃen alten Vogel Tod ein Schnippchen schlagen.
Macs Tagebuch
SECHS
Ich war fuchsteufelswild.
Ich hatte so viele Gründe zur Klage, dass ich nicht wusste, welche ich zuerst aufzählen sollte.
Ich hatte es satt zu gehen â oder vielmehr, zwischen zerknüllten roten Seidenlaken, die rochen, als hätte jemand einen Sex-Marathon darin veranstaltet, zu sitzen.
Dieser Jemand war ich.
Und das brachte mich noch mehr auf.
Gerade wenn man denkt, dass das Leben nicht beschissener sein könnte, kommt es noch schlimmer. Menschenskind, Mac hat nicht die Wahl, ob sie Sex mit jemandem haben will: Adieu, Verabredungen und Flirten, es wird nie wieder die Phase geben, in der man auf diesen einen romantischen Moment hinarbeitet. Mich hat man um den Verstand gevögelt, und dann, als ich nicht mehr tiefer sinken konnte, hat man mir wieder Verstand eingevögelt â auch wenn ich das in einer Million Jahren nicht zugeben würde, zumindest nicht dem Mann gegenüber,
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