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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nur das Buch aufspüren, ich kann diese Feenbastarde auch außer Gefecht setzen. Wir lassen sie erstarren und töten sie. Erinnerst du dich an die Nacht, in der wir gemeinsam gekämpft haben?« Das war belebend gewesen, und ich hatte große Lust, diese Erfahrung zu wiederholen. Am liebsten hätte ich das jede Nacht getan, bis die Nächte wieder uns gehörten. Ich war nichtbereit, noch länger Angst zu haben. Es war höchste Zeit, dass sie Angst vor mir bekamen.
    Danis Augen wurden schmal, als sie hörbar einatmete und nickte. Die rechte Hand schloss und öffnete sich, als hätte sie das Schwert bei sich. Mir erging es ähnlich, wenn ich meinen Speer nicht hatte und an die Feenwesen dachte. Ich fragte mich, ob ich manchmal auch diesen kaum menschlichen Gesichtsausdruck annahm.
    Ich brauchte nicht aus dem Fenster zu schauen, um zu wissen, dass die Nacht hereinbrach. Ich fühlte die Dämmerung in meinen Knochen – einem Vampir musste es ganz ähnlich ergehen. Gleichgültig, mit welchen Bannzaubern das Anwesen der Abtei geschützt war, ohne meinen Speer fühlte ich mich, als hätte ich etwas Entscheidendes vergessen. Ich mochte immun gegen die Tod-durch-Sex-Magie sein – auch wenn ich davon erst überzeugt wäre, wenn ich es bei anderen Feenwesen außer V’lane ausprobiert hätte. Und wenn es ihnen diesmal nicht gelingen sollte, mich zur Pri-ya zu machen, könnten sie mich so lange foltern, bis ich tat, was sie wollten. Gegen Folter war ich nicht immun. Ich hatte etwas gegen Schmerzen. Sehr viel sogar. Ich brauchte meinen Speer. Und zwar sofort.
    Â»Dani, wir beide sind geschaffen für diese Waffen. Niemand kann sie so einsetzen wie wir. Indem sie das Schwert und den Speer zurückhält, macht Rowena uns alle verletzlich. Wie kann sie es wagen, mit den beiden einzigen Waffen, die Feenwesen töten können, in ihrem Arbeitszimmer zu sitzen und die ganze Abtei ungeschützt zu lassen? Sie ist zu alt, um mit solchen Waffen umzugehen. Wenn ein Feenwesen die Zauber überwinden sollte, wäre sie bei einem Kampf nutzlos und wir eine leichte Beute. Sie weiß, dass die Seelie ihreHeiligtümer zurückhaben wollen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Sollten diese Waffen nicht von den beiden Sidhe -Seherinnen geführt werden, die die Abtei am besten verteidigen können? Und das sind doch wir, oder etwa nicht?«
    Â»Was denkst du? Willst du, dass wir beide zu ihr gehen, um mit ihr zu reden? Dass wir uns mit ihr verbünden? Dass wir ihr klarmachen, dass sie uns die Waffen geben muss?« Dani schien die Vorstellung gut zu gefallen.
    Ich schnaubte. »Reden? Wohl kaum. Rowena muss wachgerüttelt werden. Wir arbeiten nicht für sie. Wir sind ihr keine Rechenschaft schuldig. Wir arbeiten mit ihr. Freiwillig oder gar nicht.«
    Man sah Dani an, dass sie Angst hatte, aber gleichzeitig freute sie sich diebisch darauf, Rowena den Kopf zurechtzurücken. »Du weißt, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn wir das machen«, hauchte sie atemlos.
    Â»Wer will schon zurück?«, erwiderte ich kühl. »Ich möchte vorwärtsgehen. Aber das kann man nicht, wenn man ständig über die Schulter schielt und Angst vor dem nächsten Schritt hat. Zaghaftigkeit tötet.«
    Â»Zaghaftigkeit tötet«, echote Dani, als wäre es unser Schlachtruf, und stieß mit der Faust in die Luft. »Ich bin dabei, Mac.«

ZEHN
    Es gibt Momente in meinem Leben, in denen ich das Gefühl habe, genau dort zu sein, wo ich sein sollte, und exakt das zu tun, was meine Aufgabe ist. Ich achte auf diese Augenblicke – sie sind meine kosmischen Orientierungspunkte, die mir sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Jetzt, da ich älter bin, kann ich zurückschauen und erkennen, dass ich hier und da eine Abzweigung übersehen hatte und für diese Versäumnisse teuer bezahlen musste. Und ich gebe mir Mühe, mir die Gegenwart genauer anzusehen.
    Der heutige Abend war einer dieser perfekten Momente: In einem gutbetankten Range Rover rasten wir bei Vollmond nach Dublin – es war so hell, dass ich auch ohne Scheinwerfer hätte fahren können. Dani saß, bewaffnet mit dem Schwert des Lichts, neben mir, und ich hatte den Speer des Schicksals bei mir. Er fühlte sich himmlisch an – das Gewicht, die Ausmaße, die Form.
    An das Schwert heranzukommen war nicht schwierig gewesen, aber damit hatte ich auch

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