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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Familie gezeigt hätte, um mich zurückzuholen.
    Dani grinste. »Es ist leichter, dir das zu zeigen.« Siekam so schnell auf mich zu, dass ich sie nur noch unscharf sah, dann war sie ganz weg.
    Und ich war auch weg – oder besser: Die Halle, in der wir gestanden hatten, war nicht mehr da. Ich konnte nichts erkennen außer nebelhafte Bewegung, und ich hörte Geräusche. Ich fühlte Danis Hand auf meiner Schulter. Sie sauste mit mir in halsbrecherischer Geschwindigkeit irgendwohin. Ich stieß mir den Ellbogen an etwas an, was murrte. »Au!«, rief ich.
    Dani kicherte. »Besser, du legst die Ellbogen an.«
    Â»Pass auf, wohin du rennst, Kind!«, brüllte jemand.
    Â»Hoppla, Entschuldigung«, brummte Dani.
    Etwas prallte an meine Hüfte. »Aua«, beschwerte ich mich wieder. Ich hörte jemanden fluchen, aber die Stimme wurde rasch leiser.
    Â»Wir sind gleich da, Mac.«
    Als wir anhielten, funkelte ich sie böse an und rieb mir den Ellbogen. Kein Wunder, dass Dani ständig blaue Flecken hatte. »Lass uns das nächste Mal ganz normal zu Fuß gehen, ja?«
    Â»Verarschst du mich? Es ist das Coolste von der Welt, sich so fortzubewegen. Gewöhnlich bin ich nicht so ungeschickt, aber heute tummeln sich mehr Leute als sonst in den Fluren, und sie reden alle über dich. Ich kenne die Abtei so gut wie meine Westentasche. Ich finde mich im Schlaf zurecht, aber die verdammten Leute waren mir im Weg.«
    Â»Vielleicht solltest du anregen, dass sie jeden Richtungswechsel anzeigen«, gab ich zurück. »Du weißt schon, wie du es auf dem Fahrrad machst, wenn du als Kurier unterwegs bist.«
    Ihre Miene hellte sich auf. »Denkst du, das würden sie tun?«
    Ich schnaubte. »Das bezweifle ich. Sie mögen uns nicht besonders.« Ich sah mich um. Wir standen in einem riesigen Raum mit einem U-förmigen Konferenztisch und jeder Menge Stühlen. »Wieso hast du mich hierhergebracht, und was …?«
    Ich hielt inne und starrte auf die großen Landkarten an den Wänden.
    Dann drehte ich mich langsam um.
    Â»Wir nennen dies ›das Kriegszimmer‹, Mac. Hier verfolgen wir, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Das gesamte Zimmer war von der Decke bis zum Boden mit Landkarten tapeziert. Überall hingen Postit-Zettel mit Notizen und Zeitungsausschnitte. Einige Städte waren mit dem Emblem der Sidhe-Seherinnen, Inc. (SSI) – dem missgestalteten Kleeblatt – und unserem Eid: »sehen, dienen, schützen«, markiert.
    Â»Wo ist die Erklärung?« Was hatten all die Symbole und Notizen zu bedeuten?
    Dani folgte meinem Blick. »Die Kleeblätter zeigen die verschiedenen Niederlassungen von Post Haste, Inc. Ro lässt nicht zu, dass wir eine Liste der Zweigstellen niederschreiben. Dieses Zimmer ist mit vielen Bannzaubern gesichert.«
    Â»Gibt es so viele Sidhe-Seher-Büros?« Ich konnte das kaum glauben. Es gab weltweit mehr Sidhe- Seherinnen, als ich vermutet hatte. Post Haste, Inc. hatte sich offensichtlich seit langer Zeit überall auf der Welt sesshaft gemacht. Unser »Krieg« war demnach global geworden, während ich außer Gefecht gesetzt gewesen war. Die Unseelie waren nach ihrer Freilassung nicht an Ort und Stelle geblieben. Sie hatten sich über den ganzen Planeten verteilt, und bestimmte Kasten schienen besondere klimatische Verhältnisse zu bevorzugen, fallsdas stimmte, was mir diese Karten verrieten. Es gab Zeichnungen und jede Menge Anmerkungen. Ich würde Tage brauchen, um all das zu sichten. Langsam ging ich herum. »Und was ist das?« Ich deutete auf zwei nah beieinanderliegende Gebiete, die mit braunen Schrägstrichen gekennzeichnet waren.
    Â»Feuchtgebiete. Es gibt eine Kaste von Unseelie, die verrückt nach Sumpf und Morast sind, und sie machen dir noch schneller den Garaus als die Schatten. Wir halten uns fern von ihnen.«
    Â»Und das hier?« Mit einem schwarzen Marker umrandete Quadrate.
    Dani schreckte zurück. »Einige von denen haben Kinder eingesammelt – richtig kleine Kinder. Sie hatten sie eine Weile, ehe sie … Dinge mit ihnen machen. Wir versuchen herauszufinden, wo sie die Kinder untergebracht haben und ob wir sie befreien können.«
    Ich sog scharf die Luft ein und ging weiter. Vor einer langen Reihe von Daten mit ausgestrichenen Ziffern daneben blieb ich stehen.
    Das jüngste Datum war der erste Januar.
    Die Ziffern daneben

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