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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gab.
    Â»Spürst du auch unendlich viele Feenwesen, Dani?«, fragte ich.
    Â»Mhm. Das ist einer der Gründe, weshalb ich immer wieder hergekommen bin. Ich hab nach dir gesucht undwollte herausfinden, was hier vor sich geht. So ganz allein war das ziemlich gruselig. Ich glaube, Dublin ist so was wie ihr offizielles Hauptquartier oder in der Art.«
    Ich starrte ins Dunkle und hielt nach den Schatten Ausschau.
    Dani entging das nicht. »Ich glaube, die meisten von ihnen sind weg, Mac. Zum letzten Mal hab ich eines dieser kriecherischen Dinger vor einem Monat hier gesehen, und das war ein ganz kleines. Ich denke, sie haben sich einen Weg aus der Stadt gefressen und machen immer weiter. Die Einzigen, die mir noch unter die Augen kommen, sind die, die noch in der Abtei stecken.«
    Trotzdem behielt ich meinen MacHalo auf, und Dani machte auch keinerlei Anstalten, ihren abzunehmen. »Wo ist diese Bar mit den zugenagelten Fenstern, von der du gesprochen hast?« Dort würden wir anfangen, alles töten, was nach Feenwesen aussah, und den Leuten, die so dumm waren, sich dort herumzutreiben, Vernunft beibringen. »Du weißt, was du tun musst, wenn wir umzingelt werden?«, vergewisserte ich mich noch einmal.
    Â»Ich packe dich, und wir verschwinden so schnell wie möglich«, antwortete Dani grinsend. »Keine Angst, Mac. Ich halte dir den Rücken frei.«
    Wie ich sagte: Es war einer dieser perfekten Momente. Wir kämpften stundenlang. Mit jedem Unseelie, den wir ausschalteten, fühlte ich mich stärker und entschlossener, alle bis zum Letzten auszurotten, und wenn es bis an mein Lebensende dauerte.
    Dani und ich boxten, stachen und kämpften uns durch die dunklen Straßen von Dublin. Trunken durchunsere grandiosen Erfolge, erfanden wir ein Lied, das eines Tages zur Hymne der Sidhe-Seherinnen rund um die Welt werden sollte. Davon hatten wir allerdings noch keine Ahnung. Wir wussten nur, dass es uns aufstachelte und wir uns unbesiegbar fühlten, wenn wir es grölten:

    We’re taking back the night!
    Wir erobern die Nacht zurück!
    Let there be light.
    Es werde Licht.
    We’re not afraid anymore.
    Wir haben keine Angst mehr.
    You took what was mine
    Ihr habt euch genommen, was mir gehört, And now it’s time
    und für mich wird es Zeit,
    For you and me to settle score
    die Rechnung zu begleichen.
    We’re taking back the night!
    Wir erobern die Nacht zurück!

    Â»Schsch«, zischte Dani plötzlich.
    Ich brach mitten im Lied ab; mein Speer steckte in einem sterbenden Rhino-Boy, dessen mit Stoßzähnen bewehrtes Maul lautlos auf- und zuging.
    Ich hörte nichts, aber ich habe auch keine geschärften Sinne, wenn ich nicht gerade Unseelie-Fleisch zu mir genommen habe. Das lehne ich dankend ab – ich werde mit den Talenten, die ich habe, überleben.
    Â»Zieh deinen Speer heraus«, flüsterte sie mir zu.
    Ich gehorchte, und das Nächste, was ich mitbekam, war, dass ich durch die Straßen gezerrt wurde. DerLauf war so schnell und holprig, dass ich mich beinahe übergeben hätte. Ich werde nie verstehen, wie Dani es ertrug, sich so vorwärtszubewegen.
    Plötzlich blieben wir stehen, und Dani zeigte mit dem Finger. »Sieh da hinauf, Mac!«
    Ich schaute und schauderte. Bei den vielen Feen in der Stadt war ich nicht imstande gewesen, die einzelnen Kasten zu unterscheiden. Aber diese Kreaturen verabscheute ich besonders: die Unseelie-Jäger.
    Seit undenklichen Zeiten haben sie Sidhe-Seherinnen gejagt und getötet. Als Hüter der Feengesetze, Bestrafer und Söldner bis ins Herz arbeiten sie für jeden, der ihnen das bietet, was auch immer sie sich gerade am meisten wünschen. Ständig wechseln sie die Seiten. Sie haben telepathische Kräfte, können in die Köpfe anderer vordringen und sie um den Verstand bringen. Was alles noch viel schlimmer macht, sind ihre Fähigkeit, ihre Gegner bis ins Mark zu vereisen, und ihr Äußeres, das einen an den Leibhaftigen denken lässt, der sich die Seelen holt.
    Zwei riesige Jäger zogen, wenige Blocks vom Fluss Liffey entfernt, ihre Kreise am Himmel. Sie waren doppelt so groß wie die Jäger, die ich in der Vergangenheit gesehen hatte, und schwärzer als die Nacht mit großen ledrigen Schwingen, den gegabelten Schwänzen, den Klauen, die so lang wie mein Speer waren, und den rotglühenden Augen. Sie schlugen in die Luft, brüllten – ich stellte

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