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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gaben ein paar Milliarden weniger an als die fast sieben, die es eigentlich sein müssten.
    Ich zeigte mit dem Finger darauf und versuchte nicht mal, das Zittern zu verbergen. »Sagen mir dieses Datum und die Zahl das, was ich denke? Ist das die Anzahl der menschlichen Bewohner, die noch auf diesem Planeten leben?«
    Â»Nach unserer Schätzung«, erklärte Dani, »hat sich die Weltbevölkerung um mehr als ein Drittel verringert.« Das war einer der wenigen ernsthaften, ordentlich formulierten Sätze, die ihr in meinem Beisein über die Lippen gekommen waren. Ich sah sie neugierigan und entdeckte für den Bruchteil einer Sekunde eine ganz andere Dani – eine ernste, kluge Dreizehnjährige, die von allen, denen sie Vertrauen oder Liebe entgegengebracht hatte, in einer verrückten, gefährlichen Welt allein gelassen worden war. Im nächsten Moment sah ich ein unbekümmertes Lächeln und fragte mich, ob ich die andere Dani wirklich gesehen hatte. »O Mann, ziemlich heftig, was?« Ihre grünen Augen funkelten.
    Â»Sag noch ein einziges Mal ›o Mann‹ zu mir, und ich nenne dich für immer ›Danielle‹.« Ich wandte mich wieder den Karten zu. In der kommenden Nacht würde ich kein Auge zutun. Ein Drittel der Weltbevölkerung war ums Leben gekommen. »Wie lange war ich … weggetreten? Welches Datum haben wir heute?«
    Â»Den siebten Januar. Und, tut mir leid, ist mir einfach so rausgerutscht.«
    Â»Und was hat das alles mit V’lane zu tun?« Red immer weiter, sagte ich mir, dann brichst du nicht in Tränen aus. Wir hatten ein Drittel der Weltbewohner verloren! Mehr als zwei Milliarden Menschen sind gestorben! Und das alles ist passiert, während ich als geistloses Tier dahinvegetierte. Die Schuld war erdrückend.
    Ich sah mir mit einem flauen Gefühl im Magen alle Karten an und suchte nach Georgia. Der Staat war mit zwei Tinte-Punkten gekennzeichnet – einer über Savannah, der andere über Atlanta –, beides war nur ein paar Stunden Fahrzeit von Ashford, Georgia, meiner Heimatstadt, entfernt. Die meisten Punkte auf den Karten gehörten zu größeren Städten. »Was haben diese dunklen Punkte zu bedeuten?«, fragte ich angespannt; ich fürchtete, die Antwort bereits zu kennen.
    Â»Das sind Dunkle Zonen.« Mein Gesicht musste meine Gedanken verraten haben, denn Dani fügte hastighinzu: »V’lane hat nach deinen Eltern gesehen. Er sagt, dass es ihnen gutgeht.«
    Â»Vor kurzem?«
    Sie nickte. »Er behält sie im Auge und sagt, er tut, was er kann.«
    Ich holte tief Luft. »Wie konnten sich die Schatten so schnell ausbreiten?«, wollte ich wissen. »Wie sind sie über den Ozean gekommen? Ist auf der ganzen Welt der Strom ausgeschaltet?«
    Â»V’lane sagt, ursprünglich haben ihnen die anderen Unseelie geholfen, bis sie begriffen, dass die Schatten ihre neuen Spielplätze viel zu schnell verwüsteten. Jetzt kämpfen die Unseelie gegeneinander um Gebiete und Regionen, sagt V’lane. Einige von ihnen versuchen sogar, die Stromversorgung wieder anlaufen zu lassen, damit die Schatten fernbleiben.«
    Ich erinnerte mich an den Luftkampf, den ich beobachtet hatte, und fragte mich, worum es dabei gegangen war.
    Â»Einmal, als ich in Dublin nach dir gesucht habe, sind mir Menschen zusammen mit Rhino-Boys begegnet; sie gingen in eine Bar, deren Fenster mit Brettern vernagelt waren. Ich bin ihnen nicht gefolgt, weil mir das höllische Angst eingejagt hat. Es waren Mädchen, Mac. Keine Ahnung, ob sie Pri-ya waren – sie sahen jedenfalls nicht so aus. Ich hatte den Eindruck, dass sie die Unseelie begleiteten, weil sie es so wollten.« Ihr Blick verdüsterte sich. »Mac, ich glaube, Unseelie sind die neuen Vamps für irgendwelche verrückten Groupies da draußen.«
    Â»Weiß V’lane all das? Unternehmen die Seelie irgendetwas dagegen?« Ich war entsetzt. Ich kannte meine Generation. Wir hatten jede Menge Möglichkeiten, unsGenuss zu bereiten, und es gab wenige oder gar keine Sittenrichter. Die meisten meiner Freunde hatten keinen Daddy wie ich, der Dinge sagte wie: Verwechsle nicht die Intensität von Gefühlen mit der Qualität von Gefühlen, Baby . Damals hatte ich mich mit Tommy Ralston, dem Herzensbrecher aus meiner Klasse, eingelassen. Je mehr er mit meinen Freundinnen flirtete, umso mehr strengte ich mich an,

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