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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mir vor, dass Drachen solche Schreie ausstoßen – und wirbelten mit jedem Schlag der tödlichen Flügel schwarze Eiskristalle auf.
    Â»Verdammt, ist das zu glauben?«, hauchte Dani. »Sind die verrückt?«
    Sie meinte nicht die Jäger, sondern die Menschen, die auf den Straßen standen und sie anschrien.
    Ich beobachtete, wie Löcher in die großen Flügel geschlagen wurden und rasch wieder zuheilten. Und ich hörte das Rattern von Maschinengewehren.
    Die Geschosse richteten nicht viel Schaden an, aber sie verärgerten die Jäger. Sehr sogar.
    Wer immer da gegen die Ungetüme kämpfte, beging Selbstmord!
    Ich sah Dani an, und sie nickte. »Besser, wir retten ihre Ärsche«, stimmte sie mir zu und streckte die Hand nach mir aus.
    Ich trat zurück. »Danke, die paar Blocks kann ich zu Fuß gehen.« Damit drehte ich mich weg.
    Sie legte die Hand auf meine Schulter, und im Nu waren wir am Ort des Geschehens. Ich nahm mir vor, einem Drugstore einen Besuch abzustatten und mich mit einem Vorrat an Reisetabletten einzudecken, denn als sie mich losließ, konnte ich nur vornübergebeugt stehen und kämpfte gegen den überwältigenden Drang an, mich auf glänzend schwarze Schuhe zu übergeben.
    Vorübergehend außer Gefecht gesetzt, konnte ich mich nicht sofort in den Trubel stürzen. Danis Supertempo war viel schlimmer als die Ortswechsel, die die Feenwesen vornahmen. Ein Ortswechsel war sanft, Superschnelligkeit hingegen war wie eine Pferdekutsche ohne Stoßdämpfer, die in Jet-Geschwindigkeit auf einer holprigen Straße fuhr.
    Ich schaute von den Schuhen auf und blinzelte. Für einen Moment fehlten mir die Worte.
    Â»Miss Lane, gut zu wissen, dass Sie noch am Leben sind. Ich habe mir schon Gedanken gemacht.« Inspector Jayne drehte sich zu den bewaffneten Truppen hinter sich um und bellte: »Feuer!«

ELF
    Mir kam es vor, als hätte sich der stämmige Inspector im letzten Leben vor mir aufgebaut, mich mit auf die Garda-Station geschleppt und wegen des Mordes an seinem Schwager und Kollegen Patrick O’Duffy befragt. Und mindestens eine halbe Lebensspanne musste vergangen sein, seit ich ihm mit Hilfe von kleinen Stückchen des unsterblichen Fleisches, die ich in harmlose Sandwichs zum Nachmittagstee im Buchladen geschmuggelt hatte, die Augen geöffnet und ihm die Unseelie vorgeführt hatte, die in Dublin eingedrungen waren.
    Nach dem Tee hatte ich ihn mit auf eine Sightseeing-Tour genommen und gezwungen, sich anzusehen, was mit seiner Stadt geschah, um mir zum einen seine Hilfe bei der Suche nach dem Buch zu sichern und ihn, zum anderen, von mir abzulenken. Danach hatten wir uns nur gesprochen, wenn er einen Tipp, das Buch betreffend, für mich hatte – bis zu dem Tag, an dem er mich von der Straße aufgelesen und mich mit der Bitte um eine weitere »Tee-Einladung« schockiert hatte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hätte gedacht, dass er eher die Augen gegen das Unerklärliche verschließen würde, wie es vermutlich die meisten getan hätten. Er hatte mich überrascht.
    Ich betrachtete ihn forschend. Als seine Männer eine Feuerpause einlegten, sagte ich: »Essen Sie immer nochUnseelie?« Oder bekämpfte er nur jene, die er sehen konnte?
    Dani würgte demonstrativ. »Unseelie essen? Essen? Willst du mich verarschen? Das ist widerlich; einige von ihnen dünsten so grünes Zeug aus, und sie haben … Eiterpickel! Igitt. Ekelhaft!« Sie streckte die Zunge heraus und schüttelte vehement den Kopf. »Igitt!«, schrie sie erneut.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir später.«
    Â»Muss ich das wissen? Lieber nicht.« Wieder würgte sie.
    Â»Man gewöhnt sich daran«, erklärte ihr Jayne, und zu mir sagte er: »Ich esse das Fleisch seit dem Tag, an dem ich Sie gebeten habe, es mir zu geben.«
    Â»Aber Sie sind nie mehr bei mir gewesen, um nach mehr zu fragen.«
    Â»Ich wollte nicht von Ihnen abhängig sein. Was hätte ich gemacht, wenn ich Sie gebraucht hätte und Sie nicht da gewesen wären?« Er schnaubte. »Ich habe nie zugelassen, dass die Wirkung nachlässt, sonst hätte ich sie nicht gesehen und mir keinen Nachschub besorgen können. Ein Teufelskreis. Meine Frau hat es mir jeden Tag zum Frühstück gegeben. Jetzt, da sie sich unverhohlen zeigen, besteht dieses

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