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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Problem nicht mehr. Meine Männer essen es auch. Die Frauen geben es unseren Kindern in Sandwichs … Feuer!«
    Die Männer schossen wieder ihre Salven ab. Wutschreie erfüllten die Nacht.
    Der Lärm war ohrenbetäubend. Als er abebbte, herrschte ich Jayne an: »Was machen Sie da? Sie können sie nicht töten! Sie machen sie nur noch wütender.« Ich fühlte ihren Zorn – dunkel, tief, uralt. Ich spürtenoch mehr als das: eine listige Geduld aus der Ewigkeit geboren, die unerschütterliche Gewissheit, dass sie diese armseligen Kreaturen, die es wagten, sie zu belästigen, überleben würden. Wir waren nichts, Staub, und der Tod erwartete uns. Sie waren fuchsteufelswild, weil wir die Frechheit besaßen, sie anzusehen, ohne auf die Knie zu fallen, sie anzubeten und um die Gnade zu flehen, atmen zu dürfen.
    Vor ein paar Monaten hatte ich die Erfahrung gemacht, dass die telepathische Verbindung mit diesen Ungeheuern nicht einseitig war, zumindest nicht für mich. Ein Jäger konnte in meinen Kopf vordringen – genau wie ich in seinen. Und das gefiel ihnen ganz und gar nicht. Selbst jetzt fühlte ich, wie sie mich bedrängten und herauszufinden versuchten, was mich … anders machte. Ich schätze, ich war nicht so berüchtigt und bekannt unter den Unseelie, wie ich es nach dem Missbrauch des LM und der Unseelie-Prinzen erwartet hätte.
    Â»Gut!«, antwortete Jayne. »Denn sie machen mich wütend. Sie sind in meiner Stadt, und das toleriere ich nicht. Bilden sie sich ein, ich würde es ihnen leichtmachen, wenn sie über meinen Straßen lauern? Uns ausspionieren? Unsere Überlebenden suchen? Wir werden es ihnen schon zeigen. Sie werden mir keinen von meinen Leuten mehr nehmen!«
    Er drehte sich zu den etwa fünfzig Männern in Uniform und Helm um und gab einen leisen Befehl. Vier von ihnen gingen ein Stück die Straße hinunter und montierten ein großes Gewehr auf ein Stativ. Die meisten Männer waren mit altmodischen Halbautomatik-Waffen, ein paar mit Tommy-Gewehren ausgerüstet, die anscheinend am meisten Schaden anrichten konnten. Als Jayne erneut »Feuer!« rief, hoben sie gleichzeitigihre Gewehre an und beschossen zwei der gefürchtetsten Unseelie.
    Ein Lächeln huschte über mein Gesicht.
    Jayne provozierte die Jäger mit voller Absicht.
    Er ärgerte sie, weil sie ihn ärgerten.
    Mein Lächeln wurde breiter. Als ich diesen Mann mit Unseelie-Fleisch gefüttert hatte, wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass er sich einmal so zur Wehr setzen würde. Großartig. Wir brauchten Jayne, der hier auf den Straßen dafür sorgte, dass die Überlebenden auch weiterhin am Leben blieben. Dieser Mann würde seinen Dienst niemals quittieren, selbst wenn er seit Monaten keinen Gehaltsscheck mehr bekommen hatte. Er war durch und durch ein Polizist und ein Beschützer.
    Ich lachte beglückt.
    Jayne sah mich scharf an, und für eine Sekunde wurde seine grimmige Miene von einem Lächeln erhellt. Er musste die Bewunderung in meinen Augen gesehen haben, denn er sagte: »Das ist unser Beruf. Wir sind die Garda.«
    Â»Ach was, Garda«, rief einer der Männer. »Wir sind Wächter – eine neue Streitkraft.«
    Â»Ja, genau!«, stimmten die Männer ihm schreiend zu.
    Ich nickte anerkennend. Die Wächter. Das gefiel mir. »Ich freue mich auch, Sie so zu sehen, Jayne«, murmelte ich. Eine unerwartete Verstärkung. Mittlerweile bedrängten mich die Jäger beharrlicher. Ich schickte ihnen die einzig passende Botschaft und brauchte dazu keine Telepathie.
    Ich hob meinen Speer und schüttelte ihn drohend. Er glänzte weiß im Licht meines MacHalos. Dani sah mich und stieß ihr Schwert in die Luft.
    Die Jäger zischten und wichen mit solcher Machtzurück, dass der Luftwirbel, den ihre großen dunklen Flügel verursachten, den Abfall von den Straßen und die Deckel von den Mülltonnen saugte. Dreck blieb an meinem Gesicht und den Händen haften. Die Deckel prallten von den Mauern ab.
    Wir werden dich bis ans Ende der Zeit jagen, Sidhe- Seherin. Wir werden deine Blutlinie auslöschen.
    Ich war ziemlich sicher, dass meine Blutlinie bereits ausgelöscht war – nur ich war noch übrig –, aber ich konnte ihm nicht antworten, selbst wenn ich gewollt hätte. Ich war auf die Knie gefallen und drückte beide Hände auf meinen

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