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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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»Schwarz steht Ihnen gut«, sagte er leise. »Hat Barrons Sie schon so gesehen?«
    Â»Ewige Geduld«, gab ich zurück. Seine Krawatte war gelockert, und unter dem offenen Kragen sah man einen Strang aus Narben; eine andere führte von der linken Schulter zum Ohr. Ich brauchte keine medizinische Ausbildung, um zu sehen, dass die Wunde, die die meisten Männer getötet hätte, vor langer Zeit verheilt war. Vor wie langer Zeit? »Ist der heutige Tag unterhaltsam, Ryodan?«
    Seine Lippen kräuselten sich. Er schaute zu Dani und nickte nach einer Weile. »Das ist er. Unterhaltsamer als … irgendeiner in den letzten Jahren.«
    Â»Sie ist dreizehn.«
    Â»Das wird die Zeit ändern.«
    Â»Sie machen mir Sorgen. Ryodan.«
    Â»Zurück zu Ihnen, Mac. Ich gebe Ihnen einen Rat. Das Leben ist ein Ozean mit vielen Wellen. Alle sind gefährlich. Alle können Sie unter Wasser drücken. Unter den richtigen Umständen kann selbst die sanfteste Brandung zur Flutwelle werden. Das Hüpfen von Welle zu Welle ist etwas für Wochenend-Krieger. Suchen Sie sich eine aus und reiten Sie sie bis zum Ende. Das erhöht Ihre Überlebenschance.« Er beobachtete Dani eine Zeitlang, dann fügte er hinzu: »Es gibt Regeln in meinem Haus.«
    Â»Ihre Kumpel haben mir bereits die ersten beiden genannt. Neutraler Grund und Boden. Wer eine Regel verletzt, stirbt.«
    Â»In meinem Club werden keine Feenwesen getötet. Wer sich in meinen vier Wänden aufhält, steht unter meinem Schutz.«
    Â»Ich habe lediglich beobachtet, wie eins der Feenwesen, das unter Ihrem Schutz steht, einen Menschen getötet hat.«
    Â»Wenn sie dumm genug sind hierherzukommen, sind sie auch dumm genug zu sterben.«
    Â»Heißt das, ich darf hier auch Menschen töten?«, erkundigte ich mich zuckersüß. Zwei sprangen mir direkt ins Auge. Derek O’Bannion, der jüngere Bruder des irischen Mafioso, den ich in den Tod getrieben hatte, nachdem ich ihm den Speer des Schicksals gestohlen hatte, und gegenwärtig rechte Hand des Lord Masters, überquerte gerade unter meinen Füßen die Tanzfläche. In seiner Begleitung war Fiona, die Frau, die Barrons Books and Baubles vor mir geführt hatte. Als sie versucht hatte, mich zu töten, hatte Barrons sie gefeuert.
    Jetzt fehlten nur noch der LM und ein paar Unseelie-Prinzen, dann hätte ich all meine Feinde auf einem Fleck.
    Â»Eine Spezialregel für Sie, Mac. Sie töten gar nichts in meinem Club – weder Feen noch Menschen. Ihr Kampf findet außerhalb dieser vier Wände statt. Und wenn Barrons’ Glauben an Sie unbegründet sein sollte, wird es keinen Ort mehr für Sie geben, an dem sie sich verstecken können. Jeder Einzelne von uns wird hinter Ihnen her sein.«
    Ich machte mir nicht die Mühe, etwas auf diese Drohung zu erwidern.
    Er klopfte an die Glasscheibe und wedelte mit der linken Hand. Drei der Männer verschwanden, und Dani mit ihnen. Plötzlich war sie wieder da, und einer der Männer hielt ihr die Schwertspitze an die Kehle.
    Â»Wenn ihr jemals wieder mit Waffen in meinen Club kommt, nehmen wir sie euch weg und geben sie nie wieder zurück. Ist das klar?«
    Â»So klar wie der Boden unter meinen Füßen.«

SIEBZEHN
    Ich kam mir vor wie die Königin der Sackgassen. Wo ich hinkam, begegneten mir Feindseligkeit und Spannung. Immer wieder wagte ich mich vor, kam aber nie weiter.
    In der letzten Nacht war mir klargeworden, dass ich nicht die Einzige war, die Probleme mit dem Vertrauen hatte. Keiner der Spieler auf Dublins Spielbrett traute dem anderen über den Weg. Ich hatte den Irrtum begangen anzunehmen – weil Barrons Ryodan als meinen Hintergrund-Beistand auserkoren hatte –, dass er mich unterstützen würde, wenn ich zu ihm ginge.
    Das tat er nicht, und obendrein zog er meine Motive und die Grundfesten meines Charakters in Zweifel. Er hatte es so dargestellt, als wäre das Buch hinter mir her, weil es eine Art Verwandtschaft spürte. Ich war ungefähr so weit vom Bösen entfernt wie der Nordpol vom Südpol. »Mit Steinen werfen – meine Fresse«, maulte ich. Er stand dort in seinem Glashaus, ließ zu, dass sich die Unseelie an Menschen gütlich taten, und beschuldigte mich, ein Problem mit der Moral zu haben.
    Meine Stimmung war miserabel. Dani und ich waren zurück zu »unserem« Haus geschlichen, nachdem uns

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