Gefangene der Flammen
sich zur Geduld, da Dax sich offenbar alle Zeit der Welt ließ, um das Innere der Blüte auszukosten. Sein glutvoller Blick hinterließ eine brennende Spur auf ihrer Haut, als die winzigen Flammen in seinen Augen immer heißer und wilder wurden, während er sich am Nektar seiner Blüte gütlich tat.
Als er endlich genug zu haben schien, glühten seine Augen. »Knie dich einen Moment lang hin.«
Riley fragte nicht, warum, dazu war sie schon viel zu tief in seinem sinnlichen Netz verstrickt. Was immer es auch sein mochte, was Seelengefährten körperlich so stark zueinander hinzog, zwischen ihnen knisterte und prickelte es jedenfalls so sehr, dass sie nicht einen einzigen berauschenden Moment verpassen wollte.
Und so kam sie seiner Bitte nach.
Dax nickte zustimmend. »Und jetzt setz dich auf die Fersen und spreiz die Beine.« Während er ihr die Anweisung erteilte, hielt er die Blume so feierlich zwischen den hohlen Händen, als wäre sie von größter Wichtigkeit.
Mit klopfendem Herzen gehorchte sie, und er legte die Blume vor den Ansatz ihrer Schenkel, sodass die Blütenblätter ihre mit Jeans bedeckten Beine streiften.
»Tied vagyok.« Zum ersten Mal löste sich sein Blick von ihrem, um besitzergreifend über sie zu gleiten. »Sívamet andam .« Seine facettenreichen Augen glitzerten und funkelten wie Diamanten und spiegelten seine enorme innere Erregung wider. »Te avio päläfertiilam.«
Seine leisen Worte hatten einen schönen Klang, doch Riley war sicher, dass der Vorgang auch etwas Rituelles hatte und Dax ihr etwas sagte, das für ihn sehr wichtig war. Ihr ganzer Körper hatte auf diese fast geflüsterten Worte reagiert. Seine Stimme war eine Waffe, erkannte sie, besonders wenn er seine eigene Sprache sprach. Der Tonfall war ebenso hypnotisch wie die Worte, doch sie musste sich zu sehr anstrengen, um ihn zu verstehen, und bat: »In meiner Sprache bitte!«
»Tied vagyok bedeutet …« Stirnrunzelnd suchte Dax nach Worten. »Ich bin dein«, sagte er schließlich.
Rileys Herz schlug schneller. Dieser erstaunliche Krieger, der so schön, fürsorglich und sexy war, sollte der ihre sein?
»Sívamet andam wäre: ›Mein Herz schenke ich dir.‹« Zärtlich berührte er Rileys Gesicht und strich ihre Wangenknochen, ihre Kieferpartie und ihr Kinn nach, um dann wieder zu der Kurve ihres Mundes zurückzukehren, als wollte er sich jede Einzelheit einprägen.
Ihr Blut rann heiß und schnell durch ihre Adern. Sie fühlte Dax in sich wie einen Teil von sich selbst. Nervös presste sie die Lippen zusammen. Etwas Wichtiges geschah, aber sie hatte keine Ahnung, was es war, und wollte auch nichts Falsches sagen oder tun. Ein Teil von ihr wäre sogar am liebsten weggelaufen. Sie zweifelte nicht daran, dass Dax es ernst meinte: Er schenkte ihr sein Herz. Er war … grandios. Einer dieser Helden aus den Filmen, der die Welt retten konnte. Sie dagegen war in ihren eigenen Augen eher durchschnittlich. Hier im Regenwald, wo so gut wie niemand sonst war, mochte sie ihm wie ein großartiger Fang erscheinen, doch außerhalb des Dschungels wartete eine ganze aufregende Welt auf ihn.
»Für die Männer unserer Spezies gibt es nur eine Seelengefährtin«, widersprach er.
Rileys Herz verkrampfte sich, und eine prickelnde Hitze erwachte in ihren Adern. Sie hätte nur zu gern geglaubt, dass sie ihn haben konnte, aber eigentlich war es absurd. Zunächst einmal kannten sie einander kaum, und hinzu kam, dass er ein Mann aus alten, völlig anderen Zeiten als den ihren war. Sie war in irgendeiner Art von intensivem Traum verstrickt, aus dem sie nicht erwachen wollte.
»Was bedeutet te avio päläfertiilam?« War das ihre Stimme, die so rau und sinnlich klang?
Dax suchte stirnrunzelnd nach einer passenden Übersetzung. »Du, meine Frau.« Dann schüttelte er den Kopf. »›Du‹ ist gleichzusetzen mit Seelengefährtin. Ehefrau ist euer Wort, das dem am ehesten entspricht. Eure Eheschließung, die ich in Garys Erinnerungen fand, ist die Zeremonie, die unserem karpatianischen Bindungsritual am nächsten kommt. Mit te avio päläfertiilam sage ich, dass du meine Seelengefährtin bist.«
Riley blinzelte. »Ist das ein Heiratsritual?«
Er schüttelte den Kopf, und sein Lächeln, das seine strahlend weißen Zähne zeigte, löste wieder ein Flattern tief in ihrem Innern aus und schürte ihr Verlangen. Seine Zähne waren stark und ebenmäßig, aber auch gerade spitz genug, um ihr ein bisschen Angst zu machen, was die köstliche Spannung in
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