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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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liegende Teiche und machte sie auf die silbrigen, mondbeschienenen Blätter aufmerksam, nachdem der Wind, den die mächtigen Schwingen des Alten aufwirbelten, die Asche von ihnen weggeweht hatte.
    Nur allzu bald waren sie wieder an dem Berg, und der Drache umkreiste ihn, um dann langsam über einem verfallenen Dorf hinunterzugehen. Auf einer Seite der Ruinen entdeckte Riley ein Meer aus sternförmigen Blumen, deren weit geöffnete Blütenblätter vom hellen Licht des Mondes beschienen waren.
    Dax , flüsterte sie in beinahe ehrfürchtigem Ton. Es ist wunderschön.
    Ja, das ist es. Danke, dass du es mir durch deine Augen zeigst!
    Der Drache legte sich scharf in die Kurve, und Riley umklammerte den Stachel am Ansatz seines Nackens, als er im Steilflug zu dem Feld voller Blumen niederging. Riley hielt den Atem an, aus Angst, dass er zwischen ihnen landen und all diese wundervollen Nachtsternblumen zerdrücken könnte. Wieder hatte sie den Eindruck, dass der Drache sich über sie amüsierte. Ohne auch nur den kleinsten Ruck setzte er weich am Rand des Feldes auf und streckte wieder sehr galant eines seiner Beine aus, um ihr den Abstieg zu erleichtern.
    »Danke, Alter! Das war fantastisch«, sagte Riley leise und strich über das Horn an seiner Nase.
    Der rote Drache neigte den Kopf und sah sie mit einem liebevollen Blick in seinen goldenen Augen an. Riley nickte ihm zu, bevor sie sich von ihm entfernte, um sich die Blumen genauer anzusehen. Das Feld lag versteckt zwischen uralten, runden Steinbauten, und die Hänge waren übersät mit erhöhten Plattformen, die sehr bezeichnend für den Lebensraum der Wolkenmenschen waren. Nebel umwaberte Riley, hüllte sie ein und verdeckte fast ihren Blick auf die Ruinen. Hoch oben, wo sie geboren war, in der vertrauten, ein wenig verkümmerten Vegetation des ansonsten üppigen Waldes, nahm sie sich einen Moment Zeit, um sich umzusehen. Sie hoffte, dass die Eruption auf der anderen Seite des Berges den Wald verschont hatte.
    Zum Glück schien nicht viel Schaden entstanden zu sein. Die Ruinen, ein historischer Schatz für kommende Generationen, waren noch intakt, der Wald, die Flora und Fauna geschützt durch den dichten Nebel, der die Wolkenbänke formte, die den oberen Berg einhüllten. Und dieses Feld mit den seltenen Blumen … Es roch wie er . Jeder ihrer Atemzüge brachte Dax ganz tief in ihre Lunge. Riley schmeckte ihn sogar auf der Zunge, was wieder dieses seltsam quälende Verlangen auslöste.
    Riley drehte sich um, und ihr blieb fast das Herz stehen, als sie ihn sah. Tatsächlich drückte sie sich sogar in einer Art Protest eine Hand aufs Herz. Dax stand aufrecht in der Mitte des Feldes mit den weißen Sternblumen, umgeben von diesen glitzernden Flocken in allen Rottönen, die um ihn herabregneten wie ein Schauer Goldstaub. Der Mond streichelte ihn mit silbrigen Fingern, die sein blauschwarzes Haar durchzogen und die Farbe seiner Haut betonten. Das T-Shirt straffte sich über seiner muskulösen Brust. Riley konnte auch das Spiel der Muskeln an seinen Armen und Beinen sehen, die sich unter der saloppen Kleidung abzeichneten. Nur Dax konnte in Jeans und einem weißen T-Shirt elegant aussehen.
    Sein Gesichtsausdruck beraubte sie jedes vernünftigen Gedankens. Er schaute sie mit einer solchen Mischung aus Zärtlichkeit und sinnlichem Verlangen an, dass sie schier in Flammen aufzugehen drohte. In diesem Moment wünschte sie sich so sehr, dass er zu ihr gehören möge, wie sie sich in ihrem ganzen Leben noch nie etwas gewünscht hatte. Da waren nur Dax, diese wundervolle Nacht und die sprudelnde Freude in ihr nach ihrem unglaublichen Ritt auf dem Rücken einer märchenhaften Kreatur. Und all das nach dieser überaus erotischen Zeremonie, an der sie sich so bereitwillig beteiligt hatte.
    Dax’ Welt war sowohl beängstigend als auch ungeheuer spannend. Riley hatte sich nie lebendiger, sinnlicher, mehr im Einklang mit sich selbst und der Welt um sie herum gefühlt als in Dax’ Nähe. Bei ihm kam sie sich schön, intelligent und sogar ausgesprochen mutig vor. Es spielte keine Rolle, dass sie noch nicht ganz verstand, was einen Karpatianer ausmachte oder was es mit sich bringen würde, mit einem zusammen zu sein – sie wusste nur, dass sie ihn haben wollte. Wenigstens ein Mal in ihrem Leben würde sie nicht jedes Detail zu Tode denken und zu vorsichtig sein, um zu handeln.
    Als sie das verheißungsvolle Glitzern in Dax’ Augen sah, wusste sie, dass sie so oder so verloren war, und es

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