Gefangene der Flammen
bewahren. Du musst mit mir zusammen sein wollen. Und du musst wissen, worauf du dich einlässt. Ich bin Karpatianer, kein Mensch. Meine Regeln werden nicht immer die gleichen sein wie deine. Und außerdem ist meine Welt gefährlich.«
Als sie protestieren wollte, legte er den Daumen über ihre Lippen und brachte sie zum Schweigen. »Riley, ich werde nichts mehr rückgängig machen können, wenn wir diese Brücke erst mal überqueren. Du wirst dich unwohl fühlen, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Und du kannst nicht in zwei Welten leben. Irgendwann werde ich dich ganz in meine hinüberbringen müssen, mit allen Konsequenzen.«
Riley runzelte die Stirn. »Gary sagte mir, dass du Gefahr läufst, zum Vampir zu werden, falls du deine Seelengefährtin nicht für dich beanspruchst.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich werde mich nicht verwandeln. Das darf keine Überlegung bei deiner Entscheidung sein. Ich will nicht, dass du dich mir aus körperlichem Begehren oder einem Pflichtgefühl heraus hingibst.«
Riley hob die Hand, um sein Gesicht zu berühren, und strich seine markanten Züge mit einer hauchzarten Berührung nach, die ihn bis ins Innerste erschauern ließ.
»Du dummer Mann! Wie könnte ich nicht mit dir zusammen sein wollen? Wir passen zueinander. Spürst du das denn nicht?«
Dax drückte einen Kuss auf die Innenfläche ihrer Hand. »Es gibt keine andere für mich. Ich weiß, dass du die Richtige bist. Aber wir sprechen von einer völlig anderen Welt. Du siehst nur eine Seite von mir, sívamet, und schaust dir auch nichts anderes genauer an. Weil du es nicht sehen willst, Riley.«
»Das bedeutet aber nicht, dass ich nichts von diesen anderen Dingen weiß. Ich habe beschlossen, nur langsam in deine Welt einzutreten, doch ich weiß, dass es das Richtige für mich ist. Was hält mich denn in meiner? Ein Beruf, der mir keinen Spaß mehr macht? Ich habe keine Familie mehr und fühle mich nur lebendig, wenn ich bei dir bin. Ich will es, Dax, um meiner selbst willen. Ich höre, was die anderen sagen, wenn sie am Lagerfeuer sitzen. Sie haben Angst vor dir – nicht Gary und Jubal, obwohl sogar sie misstrauisch sind -, aber ich bin in deinem Kopf, Dax, und weiß, dass ich bei dir sicher bin.«
Er versuchte es noch einmal, doch da sein Herz bereits höherschlug und sein Blut in Wallung kam, erlaubte er sich, ihren Worten zu glauben. »Es wird nicht immer leicht sein. Ich werde nicht immer leicht sein.«
»Und ich werde nichts überstürzen. Solange du geduldig mit mir bist, werden wir es schon schaffen«, erwiderte Riley.
Dax legte die Hand um ihren Nacken und zog sie näher. »An Mut fehlt es dir wirklich nicht, nicht wahr?«
»Eigentlich schon«, berichtigte sie ihn. »Du scheinst mich nur für viel tapferer zu halten, als ich bin.«
»Es wird großen Mut erfordern, ganz in meine Welt zu wechseln, Riley«, warnte er.
Dann senkte er den Kopf, weil er ihr einfach nicht mehr widerstehen konnte. Jede Zelle seines Körpers schrie nach ihr. Als sein Mund von ihrem Besitz ergriff, ließ er sich Zeit und widerstand dem drängenden Begehren, das ihn wie eine Flutwelle überschwemmte. Er küsste sie sanft und zärtlich, ließ alles von sich in sie hineinströmen, sein Verlangen nach ihr, seine Liebe zu ihr, seine Überzeugung, dass sie seine Welt war und er immer, immer für sie da sein würde.
Ihr Mund war wie feuchte, heiße Seide, ihre Lippen waren warm und weich wie Samt. Er könnte sie eine Ewigkeit lang küssen, immer wieder, und nicht einmal zum Atemholen innehalten. Der Wind spielte ein Lied auf seinem Körper und schürte dieses gnadenlose Feuer, das in seinen Lenden brannte. Unter seiner Haut loderten rotgoldene Flammen auf und verbreiteten sich wie eine Feuersbrunst in ihm.
Stöhnend vor Verlangen, zog er Rileys Unterlippe zwischen seine Zähne, zupfte an dieser üppigen, sinnlichen Lippe, biss sogar spielerisch hinein und übte sich in Zurückhaltung, als das Begehren zu übermächtig wurde. Riley zitterte, ihr Atem kam in flachen, unsicheren Zügen. Ihre Augen waren riesig, als er den Kuss unterbrach, um sie anzusehen, und sie beobachtete ihn unablässig. Dax konnte ihr Herz rasen und ihr Blut so schnell durch ihre Adern rauschen hören, dass es ein Wunder war, dass es noch nicht zersprungen war.
Riley blickte zu Dax auf. Wie immer tanzten Flammen in seinen Augen, und seine Haut glühte rotgolden und strahlte ein Licht aus, als tobte ein Feuer tief im Innern dieser kraftvollen Gestalt. Er sah absolut
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