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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ebenfalls ansteckend. Nachdem Dax Riley behutsam am Waldrand vor einer Wiese abgesetzt hatte, ging er auf den Mittelpunkt des großen Feldes zu.
    Sofort spürte er, wie sich der Alte in ihm streckte. Seltsamerweise fühlte er sich diesmal nicht getrennt von dem Drachen, sondern wie ein Teil von ihm, und empfand die intensiven Emotionen noch viel lebhafter als zuvor. Dax war nicht sicher, ob das daran lag, dass Riley ihm seine Gefühle zurückgegeben hatte, oder ob er einfach nur mehr und mehr mit dem Drachen verschmolz, bis sie ein und derselbe wurden. Was Riley und ihn anging, so wusste er, dass ihre beiden Seelen für immer zusammengefügt sein würden, sobald er Riley für sich beansprucht und die rituellen Bindungsworte gesprochen hatte. Könnte genau das auch mit dem Alten geschehen?
    Aber wen kümmerte das jetzt? Riley wartete, und er freute sich schon darauf, die Erfahrung, einen Drachen zu fliegen, mit ihr zu teilen. Sie konnte ihre Aufregung kaum noch bändigen und hüpfte von einem Fuß auf den anderen wie ein kleines Kind. Ihre Augen strahlten, ihre Wangen glühten, und ihre Lippen waren leicht geöffnet, doch Dax zwang sich, der Versuchung zu widerstehen. Sobald sie allein auf dem Berg waren, unter dem glitzernden Sternenhimmel, würde er die Gelegenheit wahrnehmen, doch nicht jetzt, während sie wartete und vor Vorfreude kaum noch an sich halten konnte. Dieses Geschenk wollte er ihr machen.
    Es ist ein Geschenk , sagte sie mit leiser Stimme, die seinen Geist erfüllte.
    Er hatte nie gewusst, was Freude oder Glück waren, doch all das gab sie ihm. Sie bewunderte ihn, respektierte ihn und hielt ihn für schön und außergewöhnlich. Und nun, da er seine Seelengefährtin gefunden hatte, würde sie jeden seiner Wünsche kennen und sich allzeit jeder seiner Stimmungen bewusst sein.
    Ich empfinde das genauso. Ihre Stimme verriet eine gewisse Scheu. Es ist schön zu wissen, dass ich immer jemanden haben werde, der mich verteidigen wird.
    Du hast uns beide , versicherte ihr Dax. Den Alten und mich. Er ist ein Teil von uns, und du bist jetzt seine Familie. Wie ich wird er dich mit seinem Leben verteidigen. Es war wichtig für Dax, dass sie der Gefahr nie allein ins Auge würde sehen müssen, was immer auch geschah oder wie schlecht die Lage wurde.
    Er rief den Alten und nahm seinen eigenen Geist zurück, um den anderen freizulassen. Ohne den Spaß, Riley ihren ersten Ritt auf einem Drachen zu ermöglichen, hätte der Alte sich vielleicht gesträubt hervorzukommen. Seine Zeit war längst vorbei, und bisher hatte er sich jahrhundertelang damit zufriedengegeben, in der Wärme des Vulkans zu ruhen.
    Riley hielt den Atem an, als Dax’ Körper zu flimmern begann und immer transparenter wurde, bis sie regelrecht durch ihn hindurchsehen konnte und er ganz und gar verschwand. Rote und goldene Flocken funkelten im Mondlicht und schwebten zu Boden, wo er gerade noch gestanden hatte. Und all das war Dax – Mondlicht und Flammen, Feuer und Eis, glitzerndes Gold und feuriges Rot. Er war schön. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich; sein Herz und seine Seele waren schön und rein.
    Riley versteifte sich und sah sich um, als etwas an ihr Bewusstsein rührte, doch das Gefühl war zu vertraut, um sie zu ängstigen. Zu sehr wie Dax.
    Unsere Seele , vernahm sie eine nüchterne, zeitlose Stimme, die alt und zeitgerecht zugleich klang.
    Wie ich sehe, kannst du noch sprechen, Alter , sagte Dax. Und offenbar redest du lieber mit Riley als mit mir.
    Jetzt konnte sie das Lachen des Alten in ihrem Kopf vibrieren spüren. Er amüsierte sich auf Dax’ Kosten.
    Es gefiel ihr, dass ihr Seelengefährte das Ganze genauso lustig fand wie sie. Nichts schien ihn je zu ärgern, und im Grunde waren sie ja auch alle drei sehr eng miteinander verbunden.
    Er ist der stille, starke Typ, bis er in einen Kampf gerät und jegliche Vernunft vergisst , klärte Dax sie auf.
    Riley lachte. Sie liebte es, ihn so unbeschwert zu hören. Bisher hatte er immer nur die Pflicht gekannt, und obwohl er nach wie vor entschlossen war, Mitro zu finden und zu vernichten, war er fest entschlossen, die Momente, die er mit ihr hatte, zu genießen.
    Flimmernd nahm der Drache Gestalt an. Er war riesig, sein mächtiger Körper hockte abflugbereit auf dem Boden, und seine Flügel schlugen auf und nieder, um genügend Aufwind zu erzeugen. Riley verschränkte die Hände und drückte sie an ihren aufgewühlten Magen. Der Alte reckte den langen Hals nach ihr, und obwohl

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