Gefangene der Flammen
war ihr vollkommen gleichgültig.
KAPITEL DREIZEHN
R iley konnte den Blick nicht von Dax abwenden. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, loderten die Flammen in seinen Augen auf und wurden zu einem Glühen, in dem sie sich zu verlieren drohte. Ihr Innerstes fing Feuer und brannte in ihr mit der Hitze geschmolzener Lava, bis sie ihr fast schmerzhaftes Verlangen nach Dax nicht mehr zu ertragen glaubte. Sein angenehmer maskuliner Duft umhüllte sie, und seine glühenden Augen zogen sie ganz und gar in seinen Bann. Wie unter Zwang trat sie einen Schritt vor, weil sie diesen Mann brauchte, wie sie die Luft zum Atmen brauchte.
Sie erinnerte sich nicht, mehr als diesen einen Schritt getan zu haben, doch sie stand plötzlich so dicht vor ihm, dass sie die unglaubliche Hitze seines Körpers spüren konnte. Auch Dax brannte vor Verlangen – nach ihr. Es verriet sich in seinen Augen, in diesen tänzelnden Flammen darin. Er sah sie an, als gehörte sie schon ihm.
Dax schien sie zu kennen und vor allem ganz genau zu wissen, was sie wollte und brauchte. Er hatte offenbar einen Weg in ihre Seele gefunden, in ihre Seele und ihr Herz. Und alles an ihm gefiel Riley. Sein Lächeln erhellte ihre Welt. Er gab ihr Mut und brachte das Beste in ihr zutage. Und sie hatte sich bis über beide Ohren in ihn verliebt.
Sanft legte er eine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu sich empor. Sein Blick brannte sich in ihren, zeichnete sie wie ein Brandzeichen. Riley, die so etwas noch nie erlebt hatte, war nicht einmal mehr imstande auszuatmen. Sie konnte nur verwirrt zu Dax’ Gesicht aufschauen, das wie gemeißelt wirkte und so perfekt war wie das einer Statue.
Ihr war klar, dass sie nichts vor ihm verbergen konnte. Er kannte ihre geheimsten Gedanken. Sie fühlte sich verletzlich und schutzlos, als stünde sie in grellem Scheinwerferlicht, doch sie dachte nicht einmal an Flucht. Dax wusste alles über sie – was sie wollte, wer sie war, wofür sie stand. Er kannte ihre tiefsten Ängste – und nichts von alldem machte ihm etwas aus. Warum sollte sie also versuchen zu verbergen, dass sie ihn mit jeder Faser ihres Seins begehrte? Er wusste es ohnehin. Und sie schämte sich auch nicht dafür. Er war ein guter Mann, der einzige, bei dem sie je in Betracht gezogen hatte, sich ihm hinzugeben – oder ihm vielleicht sogar ihr Herz zu schenken.
Dax legte die Hände um ihr Gesicht und beugte sich zu ihr herab. »Bist du sicher, dass du das willst, Riley? Ich meine, dass ich der Mann bin, den du willst?«
Seine tiefe, samtene Stimme strömte wie geschmolzene Lava in ihre Adern und steigerte Rileys Erregung zu einem Feuersturm, der sie beide zu verschlingen drohte.
Küss mich! , dachte sie, und ihr Geist sandte ihm das Bild zu. Sie brauchte seinen Kuss; sie hatte ihr Leben lang darauf gewartet, dass ein Mann wie Dax sie küsste.
Sein perfekter Mund verzog sich zu einem Lächeln, und seine weißen Zähne blitzten auf. Sie waren sehr gerade, aber auch scharf genug, um ein Stück aus ihr herauszubeißen. Ihr Herz schlug schneller, ihr Puls dröhnte in ihren Ohren. Als Dax den Kopf senkte, bewegte sich der Boden unter ihren Füßen. Ihre Lunge brannte, weil sie unfähig war, Atem zu holen. Dieser Mann war so schön, so stark und wild, und trotzdem war er stets nur fürsorglich und sanft zu ihr.
Seine Lippen streiften ihre zunächst nur, leicht wie eine Feder, warm und schon so vertraut, dass eine Flut von sinnlichen Empfindungen Riley überschwemmte. Sie könnte ihn ewig küssen und würde doch nie genug von ihm bekommen.
Dax streichelte ihr Gesicht und ließ die Finger auf ihrer glatten, zarten Haut verweilen. Sie erschien ihm noch so jung … Obwohl ihm durchaus bewusst war, dass sie in ihrer Welt alt genug war, um zu wissen, was sie tat, verspürte er den Wunsch, die größte Fürsorglichkeit ihr gegenüber walten zu lassen.
»Riley …« Sein Herz protestierte, aber er könnte nicht mehr mit sich leben, wenn er sie nicht schützte. »Du musst es nicht tun.«
»Ich will es aber«, versicherte sie ihm.
Ihre Augen strahlten wie Sterne, als sie seinen Blick erwiderte. Ein fast schmerzhaftes Ziehen durchzuckte seine Lenden. Was für eine hinreißende Mischung aus Unschuld und Verführerin sie war!
Mit dem Daumen streichelte er ihr ein wenig trotzig vorgeschobenes Kinn. »Sowie ich uns aneinander binde, gibt es kein Zurück mehr. Es ist nicht wie in deiner Welt, Riley. Du kannst nicht nur mit mir zusammen sein, um mich vor der Verdammnis zu
Weitere Kostenlose Bücher