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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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bewirken können wie Solanges Blut, und da Juliette jetzt voll und ganz Karpatianerin ist, ist die Frage ohnehin irrelevant.«
    Dax drehte sich zu dem Karpatianer um. Er war in erster Linie Jäger und kannte seine Beute fast ebenso gut wie sich selbst. Falls Mitro hinter den Ermordungen schwangerer Frauen und den Entführungen ihrer Babys steckte, tat er es nicht nur zu seinem Vergnügen, sondern hatte jedes Opfer sorgsam ins Visier genommen. Falls er einen Weg gefunden hatte, sich länger in den frühen Morgen- oder in den Abendstunden im Freien aufhalten zu können, würde er sogar noch mehr Unheil anrichten als bisher schon. Er war bereits jetzt ein beeindruckender Gegner, und wenn er weitere Tagesstunden dazugewann, würde er auch mehr Zeit haben, um seine Armee zu rekrutieren, zu morden oder Marionetten zu erschaffen.
    Riordan schüttelte den Kopf. »Kein Vampir könnte je in die Sonne hinausgehen. Das ist nicht möglich.«
    »Mitro ist kein gewöhnlicher Untoter«, warnte Dax. »Ich habe ihm das Herz herausgerissen und es in kochendes Magma geworfen, und trotzdem lebt er noch.«
    Riordan erstarrte, und Juliette sog scharf den Atem ein.
    Dax konnte es nicht mit Sicherheit wissen, aber das Makabre, Verderbte an der Entnahme ungeborener Kinder aus den Leibern ihrer Mütter klang genau nach Mitro. Fragend schaute er Riley an und sah, dass sie offenbar das Gleiche dachte. Sie wirkte aufrichtig entsetzt. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und an sein Herz gedrückt, um sie vor krankhaften, verderbten Monstern wie Mitro zu beschützen.
    Sie schenkte ihm ein zögerndes kleines Lächeln, das seinen Puls gleich beschleunigte. Es geht schon, Dax. Wir haben ja gesehen, wie schlimm er ist. Und sind deshalb hierhergekommen.
    Arabejilas Blut und ihre Fähigkeiten – wie auch die ihrer Vorfahrinnen – rannen durch Rileys Adern. Wenn es einen Menschen gab, der Mitro aufspüren konnte, war es Riley, und das wusste sie.
    »Bringt uns zu einem dieser Häuser, wo ihr eine Präsenz gespürt habt!«, befahl Dax. »Heute Nacht noch. Wir dürfen keine Zeit verlieren.« Er ließ keinen Protest zu, sondern drehte sich auf dem Absatz um, streckte Riley die Hand hin und wandte sich zum Gehen.
    Erleichterung erfasste ihn. Gleich würde er das Haus verlassen können. Er konnte zwar sehen, dass die Karpatianer es ganz nach ihren Bedürfnissen eingerichtet hatten, aber im Gegensatz zu ihm waren sie an die moderne Welt und Zivilisation gewöhnt. Für ihn war die Luft innerhalb eines Gebäudes nicht die gleiche wie im Freien. Nichts war für ihn das Gleiche innerhalb eines Hauses. Selbst auf der Terrasse hatte er sich eingesperrt gefühlt. Rileys Gegenwart half, doch Dax zog die freie Natur und Berge vor.
    Riordan zögerte. »Juliette?«
    »Ich bleibe bei Gary und Jubal, um auf Jasmine aufzupassen. Wenn der Vampir sie im Visier hat, werden seine Marionetten nicht an den Schutzzaubern um das Anwesen vorbeikommen, falls du nicht vor Tagesanbruch wieder hier bist. Wir werden sicher sein, solange wir uns im Haus aufhalten.«
    Riordan nickte und folgte Dax ins Freie. Beide Jäger atmeten tief ein und hoben schnuppernd den Kopf, um Informationen in der Luft zu suchen. Riley ging in die Hocke, während die Männer an den Schutzzaubern arbeiteten, und tauchte die Hände in die Erde. Dax trat geistig in Kontakt mit ihr, um sofort zu erfahren, was die Erde ihr mitzuteilen hatte.
    Noch immer konnte er diesen anfänglichen leichten Widerstand gegen sein Eindringen in ihr Bewusstsein spüren. Riley hatte noch nicht herausgefunden, wie sie jederzeit offen für den geistigen Kontakt mit ihm sein konnte, doch sie konnte nicht der Wärme widerstehen, mit der er sie erfüllte, wenn er sie berührte. Seine Hälfte der Seele rief nach ihrer, die umgehend antwortete. Es gab kein Alleinsein mehr, alle Schatten waren aus Dax verschwunden, und wann immer sie ihr Bewusstsein teilten, fiel es beiden schwer, den Kontakt wieder zu unterbrechen.
    Das Blut rauschte durch seine Adern, sowie sie ihre intime Verbindung aufnahmen. Dax wartete, bis sich der erste Ansturm legte, und achtete darauf, dass sein Herz den Rhythmus des ihren nicht veränderte. Tief in ihren Adern pochte etwas, auf das sie sich zu konzentrieren schien, doch es schien nicht ihr eigener Herzschlag zu sein.
    Dax trat näher an sie heran, legte eine Hand an ihren Nacken und drang noch tiefer in ihr Bewusstsein ein. Sie folgte etwas, das sie verstand. Er selbst aber begriff dieses Etwas noch

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