Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
sogar sein Hemd zerrissen.
    Ich glaube, der Drache wäre jetzt sehr praktisch. Vielleicht solltest du ihn rufen. Er ist groß, und er hat auch scharfe Zähne.
    Sie war mächtig wütend auf ihn, aber wieder verstand Dax nicht, warum. Seelengefährten waren viel schwieriger, als er gedacht hatte. Und der Drache? Sie wollte, dass der Alte sie beschützte? Dax spürte, wie sich ein leises Gefühl in ihm regte, das er nicht ganz erfassen und bestimmen konnte.
    Während er Rileys unlogische Argumentation zu verstehen versuchte, hielt er den Blick auf das Nagetier in dem Baum gerichtet. Kleine Flammen hatten in den glitzernden Knopfaugen zu brennen begonnen. Muskeln spielten, als das Tier sich in Angriffsstellung brachte, um sein näher kommendes Opfer anzuspringen.
    Jetzt! , befahl Dax, als der Späher aus dem Blattwerk ins Freie sprang und sich mit einem gewaltigen Satz geradewegs auf Riley stürzte.
    Blitzschnell warf sie sich zu Boden. Sie sah, wie Schuppen Dax’ Haut überzogen und diese harte Rüstung ihn schützte, als er mit einer Faust nach der Kreatur ausholte. Er traf die lange Schnauze, stieß mit der Faust durch rasiermesserscharfe Zähne und trieb die Fänge des Nagers tief in seinen Rachen.
    Das Tier flog zurück, geradewegs in Riordans Hände, der den Späher am Hals packte und zudrückte. Dabei starrte er in die glühenden Knopfaugen. Hinter diesen roten Flammen brannte schwarzer Hass. Riordan genügte ein kurzer Blick auf die herumwirbelnden, auflodernden Feuer, die in den Augen der Bestie tobten.
    Er ist überschattet, Dax, du hattest recht.
    Die Kreatur fauchte und holte mit seinen scharfen Krallen nach Riordan aus.
    Jetzt – doch pass auf, dass der Schatten nicht entkommt!
    Bevor der Nager seine Krallen in Riordan schlagen konnte, schleuderte der Jäger das Tier in die Luft. Dax beschwor das Drachenfeuer herauf, öffnete den Mund und hüllte das Nagetier in einen Strom von Flammen ein. Ein grauenvoller, vermutlich sogar giftiger Geruch stieg auf, als es verbrannte. Das Fauchen schwoll zu einem lang gezogenen Schrei an, der so schaurig war, dass Riley der Atem stockte. Entsetzt hielt sie sich die Ohren zu.
    Beide Jäger ließen den Nager nicht aus den Augen, der, in lodernde Flammen gehüllt, zu Boden fiel. Erstaunlicherweise erhob er sich jedoch wieder und taumelte auf Riley zu. Dax tauchte die Kreatur in einen weiteren Flammenstrom, der so stark war, dass der Späher stürzte und von Riley wegrollte. Während er kreischend verbrannte, öffnete der Nager noch das Maul und hustete einen dunklen Streifen aus, der kaum mehr als ein Schemen war. Dieser Schatten fiel zu Boden und wollte sich tief in ihn hineinwühlen. Ohne Mitros Schatten, der sie am Leben erhielt, verbrannte die unglückselige Kreatur binnen weniger Sekunden, bis nichts als Asche von ihr übrig blieb.
    »Halte den Schemen auf, Riley!«, befahl Dax. »Lass ihn nicht im Erdreich verschwinden! Treib ihn wieder hinauf!«
    Ohne zu zögern, griff Riley mit beiden Händen in die Erde, obwohl ihre Furcht ihr deutlich anzumerken war. Dax brauchte ihre geistige Verbindung nicht, um es zu fühlen. Ihre gemurmelte Beschwörung war leise, aber eindringlich und sehr entschieden. Und Mutter Erde antwortete ihrem Kind.
    Sofort durchlief ein Zittern den Boden, und er begann, zu schlingern und zu schwanken. Erdreich schoss in die Höhe wie ein Geysir, als der Makel des Bösen ausgestoßen wurde. Der Wind drehte sich und trieb den Schatten von den Karpatianern weg. Dax und Riordan ließen ihn nicht aus den Augen, als sie durch die herabregnende Erde sprangen und dem schwarzen Schemen in Richtung Waldrand folgten.
    Erneut rief Dax das Feuer, schöpfte tief einatmend aus der Reserve in seinem Bauch und richtete den Strom von Flammen direkt auf den Schatten. Wütende Schmerzensschreie zerrissen die Luft. Hunde jaulten und bellten in der Nachbarschaft und alarmierten buchstäblich die ganze Stadt. Autoalarmanlagen schrillten los, Sirenen heulten, und in Wohnhäusern und Geschäften zersprangen Fensterscheiben. Der Vergeltungsschwur kam, als der grauenhafte Lärm verstummte.
    Die Hände über den Ohren, kniete Riley mit gesenktem Kopf noch immer da, während Riordan sich davon überzeugte, dass sowohl der Makel des Bösen als auch die Kreatur vernichtet waren.
    »Es ist vorbei«, sagte Dax, der zu Riley geeilt war und sie nun auf die Beine und in seine Arme zog.
    Einen Moment lang lehnte sie sich an ihn und überließ sich der Wärme und Geborgenheit, die er ihr

Weitere Kostenlose Bücher