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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht. Deshalb verhielt er sich ganz still und wartete. Als Jäger hatte er Geduld gelernt. Was immer ihm entging, würde sich ihm schon noch eröffnen, daran hegte er keinen Zweifel.
    Da war es. Ein kleines, unregelmäßiges Hämmern in ihrem Puls. Dax lauschte angespannt.
    Da stimmt was nicht , sagte Riley. Wie seltsam! Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Achte mal darauf, wie mein Blut durch meine Adern fließt! Das Gefühl ist sehr schwach, aber irgendetwas zieht mich auf den Rand der Klippen dort drüben zu. Ich glaube, er war dort …
    Sie brach kopfschüttelnd ab und sah sich um. Ein Wäldchen befand sich zu ihrer Linken, dessen Äste ein wenig schwankten.
    Ich würde es wissen, wenn er hier wäre.
    Du hast recht. Er war es nicht, doch sein Blut war hier. In ausreichender Entfernung, um die Bewohner nicht aufmerksam zu machen – aber irgendjemand oder irgendetwas beobachtet das Haus.
    Dax sandte einen Luftzug zu Riordan, der sich wie eine Berührung seiner Schulter anfühlen würde, um ihn zu warnen. Dann wechselte er zu dem gemeinsamen Kommunikationspfad aller Karpatianer. Wir sind nicht allein.
    Der Beobachter verfolgte zweifellos die Bewegungen von Riordans Händen, als dieser die Schutzzauber um sein Stadthaus wob, um sie später auflösen zu können.
    Bist du sicher? Riordan hielt in seinen Bewegungen nicht inne, doch er veränderte nun die Muster zu höchst eigenartigen, die Dax noch nie gesehen hatte.
    Riley ist sich sicher, und das genügt mir. Ich habe eine schwache Spur gefunden, aber sie ist nicht Mitros. Riley sagt jedoch, sein Blut sei hier gewesen , informierte Dax den anderen Karpatianer.
    Er hatte sowohl Jubals als auch Garys Erinnerungen übernommen, doch an Riordans hatte er nicht gerührt. Erinnerungen waren allen karpatianischen Männern heilig. Manchmal konnten sie ihre Ehre nur anhand ihrer Erinnerungen bewahren. Dax fühlte sich behindert durch sein fehlendes Wissen über die Ereignisse in der Geschichte seines Volkes. Das größte Wissen besaß Gary, aber er war menschlich und verfügte weder über die nötigen Daten über Jahrhunderte des Kampfes gegen Vampire, noch kannte er die Informationen, die Jäger besaßen, oder die Tricks, die sie anwandten.
    Riley erzitterte unter seiner Hand, und Dax massierte ihren Nacken. Mach einfach weiter, sívamet ! Wir werden diesen Späher finden. Kannst du das Blut ohne ihn verfolgen?
    Ihr Geist streifte den seinen, und wieder spürte Dax diese seltsame Schwäche in der Nähe seines Herzens. Riley protestierte nicht und brach auch nicht zusammen, sondern grub die Hände noch tiefer in die Erde und hielt den Kopf gesenkt, als lauschte sie sehr aufmerksam.
    Ja, ich glaube, da waren noch andere dort drüben in dem Wäldchen. Mehr als einer, doch schon vor ein paar Tagen. Die Spur ist sehr schwach, aber wenn ich meinem Blut zuhöre, ist der Ruf noch da.
    Während Dax ihr mit einer Hand den Nacken massierte, veränderte er mit der anderen die Richtung des Windes, brachte ihn aus der Schlucht hinauf, ließ ihn um das Wäldchen kreisen und lenkte ihn dann geradewegs zu sich.
    Der zweite Baum von links. Hoch oben in den Ästen. Ein Nagetier. Mitro benutzt es auf die gleiche Weise, wie die Magier Haustiere benutzten , teilte er Riordan mit.
    Ich hab’s , sagte Riordan und ließ die Hände sinken, als wäre er fertig und hielte sein Haus für sicher.
    Du wirst mit uns kommen müssen, Riley, erklärte Dax. Wenn nicht, wird er wissen, dass wir ihn entdeckt haben. Er musste sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass sie keine Karpatianerin war, aber sie schreckte nicht vor der Aufgabe zurück, obwohl sie auch nicht versuchte, ihr Widerstreben zu verbergen.
    Riley nahm die Hand, die er ihr reichte, stand auf und begann, in aller Ruhe den Staub von ihrer Hose abzuklopfen. Dax wusste, dass sie sich Zeit nahm, um sich zu konzentrieren und zu wappnen – gegen was auch immer.
    »Ich bin so weit«, sagte sie dann laut und schenkte Dax und Riordan ein Lächeln. »Lasst uns gehen! Ich werde den Einkauf übernehmen. Die Jungs sind hungrig, und ich bezweifle, dass ihr zwei etwas von Lebensmitteleinkäufen versteht«, fügte sie hinzu und schaffte es sogar, über ihren eigenen Scherz zu lachen.
    Dax verschränkte die Finger mit ihren, erstaunt über ihren verspielten, allerdings nicht übermäßig lauten Ton. Tatsächlich war er nicht mal sicher, dass der Späher sie hören konnte, doch das spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur, dass sie völlig natürlich

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