Gefangene der Flammen
Arme und drückte sie an sich.
»Ich schätze, du bringst keine guten Neuigkeiten mit«, bemerkte Jubal.
Riordan schüttelte den Kopf. »Nein. Ich denke, Jasmine hat recht. Irgendjemand ist ihr gefolgt, und sie sind hinter dem Baby her.«
Jubal fluchte. »Verdammt! Jaguarmenschen?«
»Mit ziemlicher Sicherheit. Sie wären die wahrscheinlichsten Verdächtigen.«
»Oder vielleicht auch nicht«, warf Dax ein. »Wir hatten noch keine Zeit, es euch zu erzählen, aber eure Pilotin bat uns, nach Juliettes Freundin zu sehen.«
Riordans Seelengefährtin wandte sich fragend zu Dax um, doch Riley konnte ihr am Gesicht ansehen, dass sie bereits wusste, was er ihnen eröffnen würde.
»Mein aufrichtiges Beileid, Juliette«, sagte Dax steif. »Sie war tot. Ermordet.«
»Und ihr Baby?«
Riley verstärkte den Druck ihrer Finger um Dax’.
Er schüttelte den Kopf, sein Ton war stoisch wie immer, sein Gesicht wie aus Stein gemeißelt. Nur Riley spürte das Gefühl, den ausbrechenden Vulkan in ihm. »Mitro hat die Mutter und das Kind ermordet. Ich muss wissen, was hier vorgeht. Alles.«
KAPITEL ACHTZEHN
J asmine wird jeden Augenblick entbinden«, erklärte Riordan. »Juliette befürchtete Komplikationen, deshalb haben wir sie regelmäßig von einer Ärztin untersuchen lassen, die Juliette und sie kennen. Dr. Silva ist ein Jaguarmensch und kümmert sich um viele Jaguarfrauen. Vor ein paar Tagen hatte Jasmine das Gefühl, von jemandem verfolgt zu werden. Ich war nicht bei ihr, doch einige unserer Leute, und sie sahen nichts, was ihr Misstrauen erregte. Juliette und ich gingen hinaus, nachdem wir uns aus dem Schlaf erhoben hatten, aber auch wir konnten keinen Hinweis darauf finden, dass jemand meine Schwägerin beobachtet. Trotzdem war sie so beunruhigt, dass ich ihren Verdacht nicht übergehen konnte.«
»Zum Glück fanden wir keinen Hinweis auf einen Verfolger!«, warf Juliette ein.
»Heute Abend erhielt ich nun einen Anruf von einem Freund bei der Polizei und dann einen weiteren von Jasmines Ärztin. Die Polizei machte einen grausigen Fund, als sie ein Lagerhaus voller Drogen hochgehen ließ. Eine Gruppe Gruftis, die irgendeinem Untergrund-Kult angehören, hatte sich unter dem Lagerhaus häuslich eingerichtet, und bei ihnen wurden die Leichen von sechs in Gold getauchten Neugeborenen gefunden. Sie behaupteten, die Babys wären Totgeburten gewesen, und sie verkauften sie auf dem Schwarzmarkt.«
Entsetzt fuhr Riley zurück und stieß gegen Dax, der ihr die Hände auf die Schultern legte, um sie zu stützen. Sofort wurde sie ruhiger. Seine Berührung war sanft wie immer. Er sagte nicht viel, doch das war auch nicht nötig.
»Das ist ja ekelhaft!«, sagte Jubal. »Ich hoffe, sie sperren diese Monster ein und werfen den Schlüssel weg.«
»Es gibt Kulturen, die glauben, dass es Glück bringt, den Körper eines in Gold getauchten Kindes im Haus zu haben«, bemerkte Riordan.
»Welcher Mensch, der noch bei Verstand ist, würde glauben, dass ein vergoldetes Baby ihm Glück bringen kann?«, wandte Jubal ein. »Das ist doch krank.«
»Nichtsdestoweniger kommt es vor«, sagte Riordan. »Es ist nur so, dass Dr. Silva, Jasmines Ärztin, glaubt, dass alle sechs Säuglinge die Babys von Frauen sind, die sie behandelt hat. Alles Jaguarfrauen. Sie sagte, sechs ihrer Patientinnen in verschiedenen Schwangerschaftsphasen seien plötzlich nicht mehr zu ihr gekommen und verschwunden. Sie versuchte, Kontakt zu ihnen aufzunehmen, doch keine hat sie zurückgerufen. Jaguarfrauen könnten sehr scheu und einzelgängerisch sein …«
»Das müssen sie sein«, warf Juliette verteidigend ein. »Aber sie würden nicht aufhören, während ihrer Schwangerschaft zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.« Sie entfernte sich ein paar Schritte und lief dann unruhig auf und ab.
Riordan streckte die Hand nach ihr aus, und Juliette ergriff sie schnell. »Ich weiß, wie besorgt du um Jasmine bist, doch ihr wird nichts geschehen. Wir alle werden sie beschützen.«
»Sie hat schon so viel durchgemacht!«, sagte Juliette traurig. »Dass diese Sorge noch hinzukommt, ist einfach furchtbar ungerecht. Wenn Jasmine mit Sicherheit wüsste, dass sie wieder hinter ihr her sind, wäre sie am Boden zerstört.«
»Ihre Ärztin warnte sie, vorsichtig zu sein. Sie hatte ein ungutes Gefühl bezüglich der anderen Frauen und ist sogar zur Polizei gegangen. Dort schien jedoch niemand beunruhigt zu sein. Dr. Silva sagte, zwei ihrer Patientinnen seien sehr nervös gewesen, und
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